Einer dieser Manager widerspricht jetzt. Hilmar Kopper, ehemals Chef der Deutschen Bank und seit Jahren Aufsichtsratsvorsitzender der staatlichen HSH Nordbank, dreht den Spieß um. Er gibt der Politik die Schuld an den Milliardenlöchern in der HSH-Bilanz. Die Länder, die Eigentümer der Bank sind, hätten zu hohe Gewinnerwartungen gehabt, so Kopper, die Bankführung sei so quasi gezwungen gewesen, hohe Risiken bei ihren Anlageentscheidungen einzugehen. „Sie sind dazu aufgefordert worden“, sagte Kopper „die miesesten Risiken“ zu akzeptieren.
Die HSH Nordbank etwa hatte von den Landesregierungen Hamburg und Schleswig-Holstein eine Vorgabe von 15 Prozent Eigenkapitalrendite bekommen. Das sei nur „mit hochriskanten Krediten zu schaffen“, beschreibt Kopper. Ähnlich verhielt es sich bei der schon der Finanzkrise pleitegegangenen Sachsen LB und wohl auch bei den anderen quasi staatlichen Instituten. Dadurch investierten ausgerechnet das für solide gehaltene Landesbanken, die durchweg direkt von Bundes- und Landespolitikern im Aufsichtsrat kontrolliert wurden, ungleich mehr Geld in fragwürdige Papiere als nicht-staatliche deutsche Banken. Weder Peer Steinbrück noch Angela Merkel, weder Wolfgang Schäuble noch Sigmar Gabriel haben dazu je ein Wort gesagt. Manchmal geben sich die getroffenen Hunde durch Nicht-Bellen zu erkennen.