Getrödelt - Gefunden - Gefreut: Fabelwärme
Von Schroebel
Nein, es geht heute nicht um den zurückliegenden Sommer in Deutschland.Von einer "Fabelwärme" kann da schließlich auch keine Rede sein.
Ich möchte Euch heute eine Alternative zum Streichholz vorstellen.
Ach ja, der Sommer ist vorbei und wie war er? Durchwachsen - so hört man ja oft.Freilich, ändern kann man daran nun nichts mehr, da heißt es das Beste aus dem Herbst zu machen. Klar, auch im Herbst gibt es schöne Tage. "Der goldene Herbst" - auch so ein Spruch.
Doch machen wir uns nichts vor, die Tage werden kälter werden und die Nächte sind es schon, rein von der Temperatur betrachtet ;)Jetzt werden sie wieder entzündet, die Feuer in den Stubenöfen und Kaminen. Ist ja auch zu schön, wenn es so vor sich hin flackert und zudem noch wärmt, was will man mehr.Ich sehe Ihr versteht mich. Aber es geht hier natürlich nicht um das Wetter, zum Glück.
Wie bereits im Vorspann angedeutet, möchte ich Euch heute die "Fabelwärme" vorstellen. Jetzt könnte man bei diesem Wort in Assoziationen verfallen an eine wohlige Wärme in kalten Tagen. Es ist bitterkalt, die Hände frieren quasi schon beim Nase putzen ab - doch halt, wir haben ja "Fabelwärme" - zack und uns ist wohlig warm, was heißt hier Winterjacke - T-Shirt raus ;)Gut, so wird es dann auch nicht sein.Die "Fabelwärme" ist eine Art "Elektro/Benzin Feuerzünder". Also quasi ein elektrisches Streichholz, mal ganz simpel gesprochen.Es soll Zeiten gegeben haben, da waren Streichhölzer teuer und Mangelware. Man stelle sich so etwas einmal vor. Heute kosten ganze Packungen nur wenige "Groschen". (Ehrlich habe ich schon ewig keine mehr gekauft ^^)Aber es war tatsächlich so, in den Kriegszeiten waren Streichhölzer teilweise ein wertvolles Gut.Die "Fabelwärme" ist im Grunde ein "Fidibus". Was ist jetzt wieder ein "Fidibus"? Als "Fidibus" bezeichnete man einen Holzspan oder ähnliches, mit welchem man sein Feuer entfachen konnte. So etwas ähnliches wie ein Kienspan.So gegen Ende des 19. Jahrhunderts erfand ein Herr mit Namen Frischen in der Polytechnischen Gesellschaft von Berlin eine elektrische Variante eines Fidibus.In eine solche Kategorie gehört unser heutiges Fundstück.Ich denke es wird so in den 1920/30er Jahren hergestellt worden sein, bin mir aber nicht sicher. Sollte jemand hier detailliertere Angaben besitzen - immer nur her damit :)Die Funktion ist relativ einfach gehalten. Der kleine Behälter, siehe oben, ist mit Spiritus oder ähnlich brennbarem Material gefüllt. Das Behältnis selbst ist aus Bakelit. Man steckt das ganze Teil mit seinem Stecker in die Steckdose.Möchte man Feuer, dann zieht man den oberen Teil heraus, es entsteht ein Funken und der vordere Teil, siehe unten, entzündet sich hierdurch.Voilà ein elektrisches Streichholz.Es gibt unterschiedliche Ausführungen dieser kleinen Helferlein, ich besitze noch weitere. Leider war es mir nicht möglich es Euch brennend zu zeigen. Der Stecker benötigt einen Adapter für unsere Steckdosen, den ich gerade nicht zur Hand hatte. Gleichfalls möchte ich auch nicht "brennend" aus dem Haus laufen weil etwas nicht mehr so richtig funktioniert ;) Für solche Fälle ist Bruno, besser bekannt als "HB Männchen" bekannt.
So, ich hoffe es hat Euch gefallen und interessiert was ich aus einem untergegangenen Alltag ans Licht der Gegenwart geholt habe - uiiii war das geschwollen ;)
Und weil heute der erste im Monat ist geht dieser Beitrag zum "Beswingten Fräulein" und Ihrer tollen Aktion: Getrödelt - Gefunden - Gefreut. Schaut Euch die anderen Fundstücke an :)
Kennt Ihr so etwas oder habt Ihr weitere Informationen hierzu?
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