Getestet: Die Hello-Fresh Box

Von Benjamin Pluppins @gernekochen

Jedes Jahr im Herbst findet in Köln (und in anderen Städten) die eat&style-Messe statt. Und ratet mal, wer jedes Jahr dort ist? Genau, wir. Letztes Mal sind wir dann auf einen Stand aufmerksam geworden, der mit Hello-Fresh überschrieben war. Dort teilte man uns mit, dass sie eine Firma sind, die fertige Menüs mit allen Lebensmitteln und den Rezepten nach Hause liefern. Viele Lebensmittel haben Bio-Qualität. Man konnte wählen zwischen der Classic-Box, einer vegetarischen Variante und einer Obstbox. Die Idee fanden wir gar nicht so schlecht, aber uns waren die Preise für eine Box (39€) einfach zu hoch.

Vor Kurzem hatte mein Mann ein Gutschein für diese Boxen bekommen und wir beschlossen, diese nun doch zu testen. Gesagt getan:Wir haben uns für die Hello-Fresh Box mit drei Mahlzeiten für zwei Personen entschieden.

Und zwei Wochen später war es soweit, die erste Box flatterte in die Küche. Die Lieferung erfolgt mit UPS, man bekommt vorher eine Mail, in dem die Box angekündigt wird. Es wurde, damit man sich darauf einstellen konnte, eine bestimmte Zeitspanne angegeben, in dem die Lieferung erfolgen sollte. In beiden Fällen war die Donnerstags zwischen 8 und 12 Uhr. Wenn ich keine Ferien gehabt hätte, wäre leider keiner da gewesen, die Pakete anzunehmen. Man hätte es also zur Arbeit schicken müssen, wobei das Paket dann noch einen halben Tag auf der Arbeit gestanden hätte.

Damit kommen wir auch schon zur Verpackung. Die Box hat verschiedene Fächer, in denen sich die Lebensmittel befinden. Die Gemüsesorten sind noch einmal in Papiertüten verpackt. Die Lebensmittel, die gekühlt werden müssen, sind in einem Plastiksack verpackt. Wenn man den aufmacht, kommt einem eine Wolldecke entgegen, in die die Lebensmittel mit einem Kühlakku eingeschlagen wurden. Alle angekommenen Lebensmittel waren wirklich gut gekühlt. Das Kühlakku ist noch ausreichend kalt gewesen, sodass es noch länger für Kühlung hätte sorgen können. Die Frage ist natürlich, in wie weit die Kühlung an heißen Tagen funktioniert, wenn man das Paket vormittags auf die Arbeit geliefert bekommt. Das ganze Paket in die Gemeinschaftsküche umzusortieren, halte ich eher für unwahrscheinlich.

Die Rezepte sind einfach geschrieben und sollen laut Angabe meist um die 40 Min. für die Zubereitung benötigen. Es gibt eine genaue Mengenangabe, die manchmal sehr umständlich ist. Die Box für die 32. KW beinhaltete bspw. eine Solo Knoblauchzehe (diese Riesenzehen). Für ein Rezept, die Schweinelachs-Paella, brauchte ich 1/8 davon. Die Mengenangabe fand ich ein wenig lächerlich. Ich habe die ganze Knolle genommen und beim nächsten Rezept eine von unseren, die wir eh Zuhause hatten. Manche Schritte bei den Rezepten sind sehr klein gehalten, dafür fehlen dann manchmal genauere Angaben eines Schrittes, den ich nicht gerade unwichtig finde.

Folgende Rezepte konnten wir aus der KW 32 – Box zaubern:

  • Paella mit Schweinelachs
  • Vegetarische Lasagne
  • Putenschnitzel

Diese Rezepte waren in der KW 33 – Box:

  • Philly Cheese Steak
  • Chimichurri
  • Nudeln mit Mandelpesto

Die Rezepte kann man sich natürlich nicht aussuchen. Wenn man bspw. keine Paella mag, hat man Pech gehabt. Es werden leider keine Alternativen angeboten. Das wäre vielleicht eine Sache, die man verfolgen sollte.

Fazit:

Für uns ist die Hello-Fresh Box leider nichts. Die Idee dahinter finden wir gut, aber im Großen und Ganzen ist es für Menschen, die wie wir, leidenschaftlich gerne kochen, eher weniger was, weil sie uns zu sehr einschränkt. Wir haben es vermisst, uns Rezepte auszudenken, für die Zutaten auf dem Wochenmarkt rumzustromern und dann frei Schnauze in der Küche loszulegen. Für Menschen, die wenig Zeit haben, nicht so gerne und häufig in der Küche stehen, lohnt es sich alles fertig nach Hause zu bekommen. Dies ist wahrscheinlich auch die Hauptzielgruppe.
Ein weiterer Kritikpunkt ist der Preis. Ich finde, dass es günstiger ist, wenn man selbst in den Supermarkt geht und die Sachen einkauft. 40€ für 6 Mahlzeiten, von denen nichts übrig geblieben ist, finde ich zu teuer. Wenn ich normal einkaufen würde, komme ich vielleicht auch auf die Summe, habe aber noch jede Menge Kartoffeln, Zwiebeln und andere Dinge übrig, aus denen ich dann in den anderen Tagen was hätte kochen können.