GET YOUR MICROS IN-KAMPAGNE | #8 Jod – Das natürliche Lebenselixier

Von Lehmann59a

Jod – Mineralstoff Nr. 8 der “GET YOUR MICROS IN”-KAMPAGNE. Kohlenhydrate, Fette & Protein kennt ja eh jeder! Und die Mikronährstoffe? Ein ziemliches Vitamin und Mineralstoff-Wirrwarr oder? Pro Kalendertürchen wird ein Vitamin oder Mineralstoff vorgestellt. So hast du nach 24 Tagen den übelsten Überblick über dein Mikronährtstoffbedarf. Betrachte diesen Artikel als Einstieg in das durchaus umfangreiche Thema der Mikronährstoffe in unserer täglichen Ernährung. Die wichtigsten Fakten für “to go” kannst du dir hier jetzt schon einmal abholen. Und los.

Jod ist für uns Menschen von essentieller Bedeutung, da es ein Baustein des Schilddrüsenhormons Thyroxin ist und damit entscheidend zum Energiestoffwechsel beiträgt. Weiterhin trägt es zum Wachstum von Knochen bei und ist ebenso „Supporter“ unserer Wärmproduktion im Körper. Erste Symptome einer Jodmangelversorgung könnten sein:

  • Antriebslosigkeit,
  • Fetteinlagerung,
  • Müdigkeit,
  • Kälteempfindlichkeit.

Jedoch sind langfristige Negativfolgen des Jodmangels oftmals nicht erkennbar. Beispielsweise in der Schwangerschaft. Kurzfristig gesehen, muss sich eine Jodunterversorgung nicht unbedingt in sichtbaren bzw. fühlbaren Beschwerden äußern. Jedoch werden aufgrund der zu geringen Jodzufuhr langfrsitig gesehen nicht genug Schilddrüsenhormone gebildet, wodurch wiederrum die Schilddrüse schädliche Kropfen bildet. Die Folge: eine Schildrüsenfehlfunktion sowie eine erhöte Wahrscheinlichkeit der geistigen Unterentwicklung des Kindes.

Was sagt die Wissenschaft?   Bezüglich der Relevanz von Jod für unsere Gesundheit, gab es jüngst einen Diskurs, da im öffentlich-rechtlichen Ferhsehen (ZDF) eine Doku-Sendung zur Jodversorgung ausgerstahlt wurde, die suggierte, dass wir Deutsche mit der täglichen Ernährung zu viel Jod aufnehmen. Laut DGE würde so eine sinnlose „Jodgefahr“ geschürt werden.

In einer Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) – Hormone und Stoffwechsel, werden jene Fehlinformationen scharf kritisiert. Denn Tatsache ist, dass eine Jodüberversorgung mittels der durchschnittlichen „Mischkost“ keinesfalls erreicht werden kann. Großangelegte Bevölkerungsstudien des Robert-Koch-Instituts sowie die SHIP-Studie (Study of Health in Pomerania) als auch in der KORA-Studie (Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg) zeigen deutlich, dass z.B. die dutschnittliche Jodausscheidung bei ca. 100μg/l liegt.

Kurzum: Von einer „Jodgefahr“ zu sprechen, wobei man davon ausgehen kann, dass mehrere Millionen Menschen ZDF schauen, ist höchst fahrlässig! Selbst Jodmengen „von mehr als 200 μg/Tag stellen keine Gefährdung dar“, so die DGE.

Außerdem ist die Jodversorgung stark von der Bodenbeschaffenheit abhängig. Aufgrund der intensiven Landwirtschaft der letzten Jahrzehnte sowie Auswaschungen noch von der Eiszeit, sind unsere Böden eher jodarm. In diesem Zusammenhang beweisen neuere Studien, dass der Mineralgehalt natürlicher Lebensmittel heute bis zu 70% geringer ist als noch vor 100 Jahren.

Wie decke ich meinen Jodbedarf?
Bei der Zubereitung kann Jod ins Kochwasser übertreten. Aufgrund der chemischen Bindung, kann es bei zu heißen Garprozessen schnell verdunsten. Mit der „normalen“ Mischkost, sprich alle Nicht-Veganer bzw. Nicht-Vegetarier, lässt sich der Jodbedarf recht easy mit fettreichen Fischen decken. Bei Verzicht auf tierische Erzeugnisse sollte deshalb unbedingt jodiertes Speisesalz konsumiert werden. Die DGE empfiehlt Erwachsenden 180-200 μg pro Tag (μg, nicht mg!).

Wechselwirkungen sind bei hoher Zufuhr von Nitraten (z. B aus Rote Beete) zu erwarten.
Exkurs: Unbedingt darauf achten, dass es Jodiertes Speisesalz mit Fluorid-Anteil! ist” Außerdem dienen uns fettreiche Fische, Milch sowie Ei als natürliche Jodquellen.

Datenquelle: siehe Literaturangaben (Auszug aus aid 2013, S. 71)

Für Sportler noch interessant:
Berücksichtigt man die Symptome mangelnder Jodzufuhr (Müdigkeit, Abgeschlagenheit etc.) kann man Jod salopp gesagt auch als das „natürliche Lebenselixir“ für Energie bezeichnen. Sicherlich ist es letztlich eine Kombination aller Mineralstoffe, die unsere Energielevel konstant hält. Jedoch haben Ausdauerathleten einen höhreren Energieverbauch, was wiederum aufgrund starken Schwitzens den Jodbedarf erhöht.

Also: Jod is’n muss have, Freunde!

Morgen ►►► #9 Phosphor – Der Säureregulatur

“Wichtig ist, dass wir nie aufhören zu fragen” – Albert Einstein

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Quellen u.a.

Joner SA, Shi L, Remer T (2010): Higher Urine Volume Results in Additional Renal Iodine Loss. Thyroid 20(12): 1391-1397.

Hess, S. (2003): Interactions between Iodine and Iron Deficiencies, dissertation.

Leitzmann C. et al (2009): Ernährung in Prävention und Therapie., 3. Aufl.

O.V (aid) 2013): Vitamine und Mineralstoffe – eine starke Truppe.

P. Konopka (2012): Sporternährung – Grundlagen, Ernährungsstrategien, Leistungsförderung.

L. M. Jacob (2013): Dr. Jacobs Weg des genussvollen Verzichts: Die effektivsten Maßnahmen zur Prävention und Therapie von Zivilisationskrankheiten.