Kochen wir mit Teflon Pfannen und Töpfen gehen ebenso Chemikalien in unser Essen über. Nicht gut. Darüberhinaus verschmutzen wir während des Kochprozesses unsere Luft mit giftigen Stoffen. Diese toxischen Dämpfe können sogar tödlich für Vögel sein. Hunderte Vögel sterben jedes Jahr an einer sogenannten „Teflon Vergiftung". Auch für uns Menschen sind die Dämpfe gesundheitsschädlich. Es gibt sogar die sogenannte „Teflon Grippe" die durch das Kochen mit diesen Gerätschaften eintreten kann. Die Chemikalien - vor allem bei hohen Temperaturen - können zu grippeähnlichen Symptomen führen. Chemikalien die durch das Kochen mit Teflon in unser Essen und unsere Luft übergehen werden sogar mit einem geringeren Geburtsgewicht bei Babies in Verbindung gebracht und haben einen negativen Effekt auf unsere Leber und unter anderem Schilddrüse. Wer nun nicht willens ist seine kompletten beschichteten Küchenutensilien auf den Müll zu werfen, der sollte definitiv darauf achten, Teflonpfannen und -töpfe ausschließlich bei minimalen Temperaturen zu verwenden, nach und während dem Kochen gut zu lüften und vor allem jegliche Flugtierchen in einen anderen Raum zu verfrachten. Tolle und sichere Alternativen am Markt sind übrigens Emaille, Gusseisen und Edelstahl!
Und über Emaille will ich euch heute ein bisschen mehr erzählen. Ich bin nämlich ein Fan von Riess. Das österreichische Unternehmen stellt tolle Kochutensilien her die nicht nur uns, sondern ebenso unserem Körper gut tun und mit welchen man fabelhafte Gerichte zaubern kann. Man muss nur wissen wie. Genau deshalb hab ich Riess ein paar Fragen gestellt. Aber lest selbst:
Emaille ist mir persönlich aus der Kunstbranche bekannt. Man denke hier nur an Fabergé. Warum bietet sich Emaille auch in der Küche so gut an und was genau ist Emaille?Ja das ist richtig. Carl Peter Fabergé verwendete Emaille zur Verzierung seiner berühmten Ostereier aus edlen Materialien, die er für die russischen Zaren fertigte. Emaille war aber schon lange davor in vielen Kulturen im Schmuck- und Kunsthandwerk beliebt. Erste Funde von Emaille als Grabbeigabe in Mykene sind 3500 Jahre alt.
Für Küchengeschirr wird Emaille seit Ende des 19. Jahrhunderts benutzt, damals gelang der technologische Durchbruch, um die Elemente Glas und Eisen solide miteinander zu verbinden und eine rostfreie Oberflächenversiegelung zu erzeugen, die sich im Gegensatz zum damals üblichen Metallgeschirr (Eisen, Zinn, Kupfer) durch hohe Hygiene und leichte Reinigung auszeichnete.
Warum wird Emaille in der Küche geschätzt?Dies vor allem wegen der Oberfläche aus Glas, die nicht nur hygienisch und leicht zu reinigen ist, sondern auch die Aromen der Zutaten bewahrt. Diese behalten also im wahrsten Sinn des Wortes ihren reinen Geschmack. Und weiters wird Emaille aufgrund der guten Wärmeleitung des Eisenkerns geschätzt - so können die Speisen schonend erhitzt und dann mit geringer Hitze langsam geschmort werden, wodurch die Inhaltsstoffe bewahrt werden.
RIESS ist ein österreichischer Familienbetrieb mit langer Tradition. Wie kam es zur Gründung des Unternehmens und was war die Motivation dahinter?Das Familienunternehmen entwickelte sich aus einer Pfannenschmiede im Jahre 1550. Die Wurzeln des traditionsreichen Unternehmens liegen im Jahre 1550. Damals wurde die Pfannenschmiede in Ybbsitz im niederösterreichischen Eisenstrasse gegründet, da hier genügende Rohstoffe und Wasserkraft vorhanden waren. 1922 begann man mit der Fertigung von hochwertigem Kochgeschirr aus Emaille, da man von den Vorzügen von Emaille für gesundes Kochen überzeugt war.
Ihr seid der einzige Geschirrerzeuger der in der Produktion eine positive Energiebilanz verzeichnen kann. Wie schafft ihr das und was macht RIESS Produkte so nachhaltig?Neben dem Aspekt des gesunden Kochens war den Großeltern der jetzigen Besitzer immer schon eine gesunde Umwelt ein Anliegen. Man wollte durch die Produktion die Umwelt nicht durch Abgase aus Kohleöfen verschmutzen. Daher stieg man schon sehr rasch- in den 30 er Jahren - auf elektrische Energie aus eigener Wasserkraft um. Das erste Kraftwerk wurde gebaut und bald folgten noch zwei andere und erst vor einem Jahr ein viertes Kraftwerk.
Neben der sauberen Energie setzen wir auch auf wenig Verpackung und kurze Transportwege und regionale Partner. Wir verwenden die Abwärme des Ofens weiters für die Trocknung der Produkte und die Heizung unserer Produktionshalle. Alle Details dazu sind im Nachhaltigkeitsbericht zusammengetragen.
Nachhaltig sind unsere Produkte aber auch, wegen der natürlichen Rohstoffe, womit sie recyclebar sind, dies aber erst nach meist jahrzehntelanger Nutzung, da sie bei richtigem Gebrauch und Pflege sehr langlebig sind.
Eure Produkte sind ausgesprochen schön und haben ein einzigartiges Design. Wie lange dauert es bis ein Kochtopf tatsächlich in die Produktion geht und welche Schritte benötigt es hierfür?Bis zu 40 Arbeitsschritte sind je nach Produkt nötig, bis ein Riess Topf die Manufaktur in Ybbsitz verlässt.
- Zuerst werden die natürlichen Rohstoffe Eisen, Quarz, Ton, Feldspat, Borax, Soda & Pottasche vermengt und in Schmelzöfen zwischen 1000 °C und 1200 °C geschmolzen. Aus der flüssigen Masse werden Flocken (Granulat) oder Fritten durch Erstarrung gewonnen.
- Diese werden fein vermahlen und mit Zusätzen und Farbkörpern vermengt. Als Dispersionsmedium dient ausschließlich Wasser. Durch eine individuelle Zusammenstellung des sogenannten Emailleschlickers können beinahe alle Farbtöne erzeugt werden.
- Parallel dazu werden die Eisenformen der Töpfe und Pfannen hergestellt. Aus Stahlbändern werden die „Ronden" geschnitten und diese werden in Tiefziehmaschinen in die gewünschte Form gepresst. Danach werden die Henkel befestigt.
- Nun werden die Töpfe, Pfannen etc. entfettet und danach von Hand in die Emaillefarbe getaucht (oder gepritzt) und getrocknet. Das ist das sogenannte Grundemaillle. Danach beginnt das Aufschmelzen im Brennofen bei 850°.
- Dieser Vorgang wird mit dem Deckemaille (das im Regelfall den Farbton enthält) wiederholt, wobei jetzt auch das Bodensiegel angebracht wird, woran man erkennt, dass es sich um ein Original von Riess handelt. Es folgt die Qualitätskontrolle und danach wird jedes Stück sorgsam in Seidenpapier, recyceltem Papier und Karton verpackt und versandfertig gemacht.
Emaille Kochgeschirr ist sehr energieeffizient, da der Eisenkern die Wärme nicht nur rasch transportiert, sondern auch optimal speichert. Emaille ist außerdem Glas auf Eisen bei 850°C im Brennofen untrennbar miteinander verschmolzen. Da die Oberfläche aus Glas besteht sind folgende Dinge zu beachten um auch die Energie optimal zu nutzen und Überhitzung zu vermeiden:
- Man erwärmt das Emaille-Kochgeschirr - immer nur mit Inhalt und auf dem passenden (nie zu kleinem) Kochfeld - und beginnt mit (je nach Herd) kleiner bis mittlerer Stufe, bis auch die Topfwände warm sind. Erst jetzt kann je nach Bedarf nach oben geregelt werden (für Eier oder Fisch genügen die unteren Stufen). Zum Kochen auf Induktion ist eine Leistung von 500 Watt meist ausreichend, einzig zum Frittieren oder zum Kochen großer Flüssigkeitsmengen kann man eine höhere Leistung wählen.
- Kocht die Flüssigkeit oder brutzelt das Bratgut, soll die Hitze rasch wieder reduziert werden, um die Inhaltsstoffe so wenig als möglich zu zerstören und um Energie zu sparen sollte man auch stets den Deckel verwenden.
- Fünf Minuten vor Garende kann man gänzlich abschalten, da der Topf die Wärme noch hält.