Gesunde Hunderassen

Erstellt am 28. September 2022 von Ghog

Ist Ihr Hund gesund und glücklich? Dann ist es das größte Geschenk für Sie. Doch Gesundheit ist bei unseren heutigen Haushunden nicht selbstverständlich. Der Wunsch nach bestimmten optischen Merkmalen fordert ihren Tribut.

Immer besser sollen die körperlichen Leistungen unserer Vierbeiner sein. Und die sozialen Eigenschaften natürlich ganz besonders. Viele unserer Hunde sind heute stark genetisch vorbelastet.

Doch wie finden Sie eine gesunde Hunderasse? Eine, die robust ist. Und die keine genetischen Probleme mit sich bringt.

Welche Hunderassen sind sehr gesund?

Mit dieser Frage sind Sie nicht alleine. Tendenziell steigt die Nachfrage nach gesunden Hunden. Wobei es gar nicht so einfach ist, diese Rassen zu finden.

Nur selten werden Sie die gesündesten Hunderassen unter den Hunden finden, die Ihnen tagtäglich über den Weg laufen. Vielmehr gehören jene Hunderassen dazu, die uns sehr selten begegnen.

Zu diesen Tieren zählen:

  • Belgische Schäferhunde oder Malinois
  • Appenzeller Sennenhund
  • Harzer Fuchs
  • Australian Kelpie
  • Deutsche Pinscher
  • Bichon Frisé
  • Bolonka Zwetna

Wie Sie sehen, sind eher seltene Hunderassen aufgelistet. Die stehen jedoch in ihrem Aussehen den anderen Rassen in nichts nach. Und vor allem in ihrem Charakter. Ganz im Gegenteil. Genau das beweist vor allem der Malinois.

Bevor wir jedoch die Hunderassen in einem ausführlichen Porträt mit Bild vorstellen, erklären wir, wie die Zucht funktioniert. Und wann der Fokus auf äußere Merkmale zum Problem wird.

Wie werden Hunderassen gezüchtet?

Im Laufe der Zeit hat der Mensch aus typischen Arbeits- und Wachhunden neue Hunde geschaffen. Diese züchtete er entsprechend seinen speziellen Bedürfnissen. Daraus entstanden die unterschiedlichsten Rassen. Sie haben völlig verschiedene Aufgaben zu erfüllen.

Es gibt Hütehunde, Schutzhunde, Jagdhunde und Laufhunde. Daneben finden Sie Gesellschafts- und Begleithunde. Die FCI ( Fédération Cynologique Internationale, kynologischer Dachverband) unterteilt alle diese Hunde in spezielle Gruppen und Sektionen. Das heißt jedoch nicht, dass ein Hütehund nicht gleichzeitig ein guter Begleithund sein kann.

Der Mensch hat zudem im Laufe der Zeit versucht, die Hunde optisch nach seinen Wünschen zu züchten. Nasen wurden kürzer, Augen größer. Die Beine länger und das Fell bunter. So entstanden viele verschiedene Hunderassen. Sie unterscheiden sich sehr stark in ihrem Aussehen.

Muss die Hundegesundheit unter der Zucht leiden?

Die Züchtungen wurden jedoch im Laufe der Zeit immer exzessiver. Und gleichzeitig immer fragwürdiger. Kam ein Hund in Mode, stieg damit nicht nur die Nachfrage. Es stieg auch die Zahl der Züchterinnen. Und die gesundheitlichen Probleme der Tiere gleich mit.

Ein Schlagwort der heutigen Zeit ist die Qualzucht. Durch sie entstehen Hunderassen, die kaum noch lebensfähig sind. Sie leiden während eines zumeist kurzen Hundelebens unter gesundheitlichen Problemen. Diese können nur durch Operationen in Schach gehalten werden. Oder durch massiven Einsatz von Medikamenten.

Hunderasse ohne bekannte Krankheiten

Eine wachsende Nachfrage nach gesunden Hunden ist daher keinesfalls verwunderlich. Schließlich suchen auch Sie nach Hunderassen ohne genetische Vorbelastung. Diese Hunde sollen robust sein. Und sie sollen ein gesundes Leben führen können.

Malinois: Der Belgische Schäferhund

Seine außerordentliche Intelligenz macht den belgischen Schäferhund zu einem beliebten Spürhund. Dazu kommt sein ausgeprägter Arbeitswille. Deshalb finden diese Vierbeiner vor allem bei Polizei und Zoll Einsatz. Damit ist er ein Arbeitshund allererster Güte.

Ursprünglich war er ein Hüte- und Treibhund. Der Malinois ist robust. Und ein kräftiger Arbeitshund. Dabei kann er Höchstleistungen erbringen.

Der Malinois ist etwa so groß wie sein deutscher Bruder, der Deutsche Schäferhund. Und er ähnelt ihm optisch ein wenig. Allerdings ist der belgische Schäferhund deutlich schlanker gebaut. Dadurch ist er schneller, wendiger und äußerst effektiv.

Zudem ist er reaktionsschnell. Damit eignet er sich als Sporthund. Hier finden Sie ihn in allen Disziplinen. Und das auf den vordersten Plätzen.

Ein belgischer Schäferhund ist definitiv kein Familienhund. Er ist kein Hund, der nebenherläuft. Und schon gar kein Hund für Anfängerinnen.

Der Malinois benötigt einen Menschen, der bereit dazu ist, mit ihm zu arbeiten. Das muss effizient passieren. Und mit sehr viel Gefühl für das sensible Tier. Diesen Hund müssen Sie körperlich und geistig fordern.

Der Appenzeller Sennenhund

Ein Appenzeller Sennenhunde wäre keine gute Entscheidung für gemütliche Menschen. Er ist daran gewöhnt, eine Herde mit mehreren hundert Tieren auf einem weiten Gelände zusammen zu treiben. Flink und ausdauernd präsentiert er sich immer in Bewegung.

Die Appenzeller Sennenhunde zeigen sich äußerst arbeitswillig. Nicht selten können Sie sie als Lawinen- und Sanitätshunde sehen und als Blindenführhunde.

Sie sind treu und mutig. Dabei verfügen sie über einen unbestechlichen Wachtrieb. Als Wachhunde machen sie mit lautstarkem Gebell auf alles Außergewöhnliche aufmerksam.

Optisch wirkt der Appenzeller Sennenhund beinahe wie ein zu klein geratener Berner Sennenhund mit kurzem Fell. Er ist jedoch deutlich flinker.

Und er ist ein sehr pfiffiges Kerlchen. Damit ist er der perfekte Begleithund für Familien. Diese müssen jedoch äußerst sportlich sein. Nur so werden sie dem Temperamentsbündel gerecht.

Der Harzer Fuchs

Diese Rasse Harzer Fuchs ist keine anerkannte Rasse. Sie zeigt aber ein einheitliches Erscheinungsbild. Auf den ersten Blick wirkt der Harzer Fuchs beinahe wie ein rötlicher Langhaarschäferhund.

Man zählt ihn zu den Altdeutschen Hütehunden. Er stammt aus dem deutschen Harzgebiet. Hier war das Hüten von Harzer Rotvieh seine Hauptaufgabe.

Dieser Hund hat nicht nur eine Menge Energie. Er ist selbstständig und hat einen eigenen Kopf. Verspielt und sehr klug liebt er es, mit seinen Menschen Abenteuer zu erleben. Dabei wird er sich Ihnen jedoch nie wirklich unterwerfen.

Sein Jagdtrieb erfordert eine konsequente Erziehung. Und eine geübte Hundeführerin. Dieser Hund integriert sich nicht einfach in Ihre Familie. Sie müssen schon viele Voraussetzungen erfüllen, bis der Harzer Fuchs zum Familienhund wird. Und genau das passiert äußerst selten.

Der Australian Kelpie

Dieser Hund ist mittelgroß. Sein Kopf erinnert beinahe an einen Fuchs. Sein Fell ist kurz. Und er kann unterschiedlich gefärbt sein.

Der Australian Kelpie war einst ein begnadeter Hütehund. Er ist aktiv, eifrig und temperamentvoll. Er kann aber auch ruhig, sanft und folgsam sein.

Ausreichende Bewegung ist bei diesem Hund die Voraussetzung, wenn Sie ihn in Ihre Familie integrieren wollen. Er ist treu und anhänglich. Und in der Regel liebt er Kinder. Fremden gegenüber zeigt er Misstrauen.

Der Deutsche Pinscher

Früher waren deutsche Pinscher auf Bauern- und Gutshöfen dafür zuständig, Mäuse, Ratten und Marder fernzuhalten. Das war um die Jahrhundertwende.

Nebenbei bewachte er Hof und Kutschen. Er war ein klassischer Kutscherhund. Durch diese Eigenschaften erhielt er die Namen „Rattler" oder „Stallpinscher".

Der Pinscher zeigt sich selbstbewusst, stolz und elegant. Trotz seiner Größe ist er kräftig. Er verfügt über einen muskulösen Körper. Dazu ist der Deutsche Pinscher temperamentvoll und aktiv.

Gleichzeitig ist er sehr verschmust. Im Haus liebt er Ihnen seine Streicheleinheiten. Im Freien zeigt er jedoch seinen enormen Bewegungsdrang. Der Deutsche Pinscher benötigt Ihre ganze Zuwendung. Dabei zeigt er jedoch ganz genau, was er will.

Was der intelligente Kerl unbedingt braucht, ist Freiraum. Als Wachhund zeigt er sich aufmerksam. Er bellt jedoch eher selten. Als Familien- und Begleithund macht er eine gute Figur. Als Anfängerinnenhund ist er aufgrund seiner Intelligenz und seines starken Charakters nur bedingt geeignet.

Der Bichon Frisé

Er sieht einfach lustig aus, dieser kleine weiße Kuschelhund. Seine weißen Locken sorgen dafür, dass der Bichon Frisé viele Fans hat. Und vor allem sein entzückender Charakter.

Dennoch sieht man ihn eher selten. Verwunderlich, denn der kleine Kerl ist ein hervorragender Begleithund mit vielen Vorzügen.

Er ist sehr unkompliziert, freundlich und kaum hektisch. Selbst Fremden gegenüber bleibt er freundlich. Er ist wachsam, neigt jedoch nicht zu übertriebenem Bellen.

Aggressivität kennt er nicht. Für ihn ist es wichtig, bei seinem Menschen zu sein. Und viele Ausflüge zu machen.

Der Bolonka Zwetna

Der Bolonka Zwetna ist der russische Cousin des französisch-belgischen Bichon Frisé. Er ist ebenfalls ein hervorragender Begleithund. Denn er hat außerordentlich viel Charme.

Diese Hunderasse ist robust und ausdauernd. Und wie der kleine Weiße ein perfekter Familien- und Anfängerinnenhund.

Wenn eine Hunderasse über Nacht berühmt wird?

Eingangs haben wir es bereits erwähnt. Je seltener Sie eine Hunderasse auf der Straße sehen, desto besser wird der Gesundheitszustand der Rasse sein.

Das haben alle Hunde der obigen Liste gemeinsam. Bisher gehören Sie zu den gesündesten Hunderassen, weil sich fast niemand darum schert. Nur Insider wissen die Vorteile zu schätzen.

Aus der Vergangenheit wissen wir nur zu gut, was passiert, wenn eine Hunderasse über nacht zum Modehund wird. Dafür reicht oft ein bekannter Kinofilm oder eine Fernsehserie aus.

Erinnern wir uns zurück an die 1960er und 70er-Jahre. Damals löste Lassie einen plötzlichen Trend auf Collies aus. Jahre später war es der Film „Ein Schweinchen namens Babe". Er machte den Border Collie erst in unseren Breiten bekannt.

Und Chihuahuas wurde dank einiger prominenter Zeitgenossen zum Quotenrenner. Für den endgültigen Durchbruch sorgte der Film Beverly Hills Chihuahua.

Eine so geballte Aufmerksamkeit ist niemals gut für eine Hunderasse. Warten wir ab, welches Schicksal der belgische Schäferhund erleiden wird. Denn im Film Dog spielt ein belgischer Schäferhund die Hauptrolle.

Genau diese Tatsache rief zahlreiche Freunde der Rasse auf den Plan. Die Befürchtung ist groß, dass Hunde dieser Rasse ebenfalls als Modehund enden.

Und die Ängste sind begründet. Schließlich haben alle berühmten Rassen den momentanen Hype mit ihrer Gesundheit bezahlt. Je höher die Nachfrage, desto mehr züchtet man sie.

Welcher Hund ist am robustesten?

Suchen Sie nun also einen möglichst robusten und gesunden Hund? Dann suchen Sie eine Rasse, die kaum jemand kennt. Suchen Sie eine Rasse, die möglichst ursprünglich geblieben ist.

Die Genetik lässt sich nicht austricksen. Diese Faktoren kennen Menschen und Hundezüchter seit Jahrzehnten und Jahrhunderten.

Je mehr auf bestimmte Rassemerkmale wie Form der Schnauze, Größe der Nase, Länge der Haare gezüchtet werden soll, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit von genetischen Defekten.

Vor allem wird Inzucht zu einem gesundheitlichen Problem der Vierbeiner. Das lässt sich zwar mit Inzuchkoeffizienten errechnen. Grundsätzlich gilt jedoch, dass die Elterntiere möglichst nicht miteinander verwandt sein sollten.

Andere Auswüchse sind die Qualzuchten von Mops und Bulldogge. Häufig leiden diese Hunderassen unter der jahrelangen Zucht auf eine flache Schnauze. Darüber haben wir hier bereits ausführlich berichtet.

Wie finden ich einen gesunden Hund?

Abschließend haben wir noch ein paar Tipps, um einen Hund möglichst ohne Krankheiten und gesundheitlichen Problemen zu finden.

Dafür suchen Sie am besten eine gute und seriöse Züchterin. Diese wird viel Wert darauf legen, wohin ihre Hunde abgegeben werden. Finden Sie eine Züchterin, die das Wohl der Tiere vor den finanziellen Erfolg stellt.

Oder machen Sie es ganz einfach. Greifen Sie zu einem Mischling statt zu Rassehunden. Diese Hunde sind oft Überraschungspakete. Und in vielen Fällen sind sie äußerst robust.

Natürlich kann es passieren, dass Sie einen typischen überzüchteten Rassehund haben, der dennoch gesund ist. Und der alt wird. Jedes Tier ist anders und völlig individuell. Und eine Garantie gibt nie.

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