Mir sind positive Gedanken unheimlich wichtig. Für den Blog, die Bücher und die Social Media Feeds Facebook, Instagram, Pinterest sind mir schöne Bilder wichtig. Wenn ich es schaffe, euch mit meinen Texten ein positives Gefühl und vielleicht sogar Motivation und Hilfe zu verschaffen, bin ich so richtig ausgefüllt, mit dem was ich tue. Gleichzeitig ist mir wichtig, dass klar ist, dass auch bei mir nicht immer alles läuft, auch ich mal Durchhänger habe, auch mir nicht immer alles gelingt und auch ich schon mal einfach nur motzen möchte. Da ich inzwischen viele Blogger kenne, kann ich mit 100 %iger Gewissheit sagen, dass es auch in keinem anderen Feed immer nur toll läuft, nur, weil es toll aussieht.
Ich erzähle das, weil mir wichtig ist, dass wir uns frei von Neid machen. Er zieht runter, obwohl er nichts mit der Realität zu tun hat. Niemand ist immer nur happy, niemand ist immer nur selbstbewusst, niemand hat immer nur Glück.
Was ich aber weiß ist, dass es immer zwei Möglichkeiten gibt, Situationen, Misere, Alltag, Krisen oder Gefühle zu betrachten. Ich kann mich dem hingeben und darin versinken oder mir in Erinnerung rufen, dass mir das Leben hiermit einen Wink oder auch mal einen heftigen Stoß geben möchte, damit Veränderungen eintreten dürfen.
Gerade stecke ich in einer sehr unbefriedigenden Situation. Ich habe mir in fünf sehr hart und sehr leidenschaftlich arbeitenden Jahren vormittags, abends, nachts, an fast jedem Wochenende und kaum einem Tag Urlaub meine Selbstständigkeit erfolgreich aufgebaut und bin sehr stolz, es geschafft zu haben. Sehr interessante Angebote winken vor meiner Nase und nun muss ich Entscheidungen treffen, die mir nicht gefallen, weil ich mich sonst gegen meine Art Mutter-Sein entscheiden müsste. Elian ist für mich einfach noch zu klein für eine Workaholic-Mutter und vielleicht wird er es auch noch lange sein, denn ich kann nicht mehr bis in die Nacht arbeiten, wie in den letzten Jahren. Das ist zu ungesund. Und so bin ich in manchen Momenten richtig zerrissen, überfordert, frustriert.
Doch im nächsten Moment weiß ich, dass das jetzt so sein soll. Es wartet irgendetwas auf mich, dass diese Phase jetzt braucht! Wisst ihr, was ich meine?
Ich möchte euch gerne zwei Versionen meines neulich erlebten Tages weitergeben um euch wissen zu lassen, dass die Sichtweise entscheidend ist. Und für die kann man sich in jedem Moment neu entscheiden. Das ist nicht immer einfach, überhaupt nicht! Schon gar nicht, wenn man sogar in einer Depression steckt. Dann ist es eine immense Lebens-Challenge, wahrscheinlich die größte des ganzen Lebens. Warum ich das erzähle? Weil wir alle einmal oder ziemlich wahrscheinlich mehrfach im Leben Sinnkrisen erleben werden, ich außerdem Depression kenne und heute weiß, dass man seinen Kopf darauf trainieren kann, das Positive wahrzunehmen. Bis es auch die Zellen spüren und es im Herzen ankommt und sich dort so richtig breitmacht.
Die folgende Version hat nichts mit Depression zutun. Es ist ein ganz normaler Tag als Mutter, den man ätzend, oder toll finden kann.
Version 1:
Elian hält meinen Mann und mich die zweite Nacht hintereinander zwei Stunden wach. Morgens ist diese Müdigkeit da, bei der einem schlecht wird. Ich frage mich, wie der Tag so überhaupt eine Chance haben soll, gut zu werden. Wir hetzten durchs Morgenprozedere und kommen zu spät zum Kindergarten, schon wieder. Am Weg zum Zahnarzt strample ich mich bei minus 9 Grad ab, die Gangschaltung ist eingefroren. Auf halber Strecke bleiben auch die Bremsen stecken, ich muss den Rest laufen und währenddessen den restlichen Tag ohne Rad organisieren. Natürlich komme ich verschwitzt zu spät. Da ich gefühlt immer und überall zu spät komme, ist es mir unangenehm. Für den Rückweg muss ich ein Taxi nehmen, obwohl ich die Ausgabe so gar nicht tätigen mag. Als ich Elian und mir zuhause endlich Essen mache, ist es fast Mittag, der Magen fällt mir raus. Spätestens jetzt ist mir klar, dass mich mein Hunger zum Ende des Tages mit Gelüsten einholen wird, die ich doch eigentlich umgehen will. Das Frühstück auszulassen ist bei mir nie eine gute Idee. Kein Wunder, dass ich immer noch nicht wieder in meine Lieblingshose passe. Was bringt es mir wenn ich in der Theorie weiß, was mich zu schlechten Essentscheidungen bringt (z.B. das Frühstück auszulassen, zu wenig zu schlafen…), aber mich der Alltag davon abhält, darauf zu hören. Der „Reuelose Kaiserschmarrn“ verbrennt, weil ich Elian mit Verstecken Spielen davon abhalten muss, sich wütend nach hinten zu werfen und den Kopf anzuschlagen. Er bekommt trotzdem einen Schreianfall, der alle Nerven kostet, als ich ihm das Essen anbiete. Er verweigert jedes Essen. Wie soll ich nur das Abstillen schaffen? Claire hatte ich mit 15 Monaten abgestillt, bei Elian sehe ich nicht, wie das gehen soll. Was werde ich mir wieder von meiner Umwelt anhören müssen, weil ich – laut ihnen – ungewöhnlich lange stille. Ich überlege, was ich antworten werde. In mir lodert Wut auf: „Wenn du nie ein Kind hattest, dass sich schwer abstillen lässt, such dir ein anderes Thema, bei dem du mitreden kannst.“
Als ich nachmittags mit den Kindern draußen bin, bekommt sich Claire mit ihrer Freundin so in die Haare, dass ich ihren, und den Besuch ihrer Mutter bei uns spontan absagen muss und meinem schreienden Kind hinterher auf den Heimweg folge. Währenddessen werde ich von zwei Passanten angesprochen, ob sie zu mir gehört. Du liebe Zeit. Zuhause, bei heißer Schokolade, bekommt sie sich ein, dann natürlich.
Den ganzen Tag habe ich nicht eine Sache geschafft, die dringend auf meiner To-Do-Liste gewartet hätte. Ich bin so müde und der Tag ist noch lange nicht um, die Wohnung versinkt im Chaos und ich habe überhaupt keine Energie das Abendessen so auszuwählen, dass mir nicht hinterher ein Stein im Magen liegt. Könnte mich nur irgendjemand ablösen…
Version 2:
Diese Sonne, ich sauge sie mit jeder Pore auf. Von der Sonne geküsst, trifft es perfekt. Die kaputte Gangschaltung und später das kaputte Rad nehme ich als Gelegenheit, meinen Hintern in Gang zu bekommen. Die Taxifahrerin erzählt mir am Rückweg, dass ihre älteste Tochter, 20 Jahre, blind ist und Kinderlähmung hat. Sie hat Lachfalten und eine auffallend positive Ausstrahlung. Ich denke: Was für eine starke Frau! Und wie dankbar ich bin, zwei gesund Kinder zu haben. Zuhause mache ich uns Kaiserschmarrn, mit frisch gemahlenem Einkornmehl, mh. Er verbrennt, weil ich mich für Elian hinter Pfannenhebern verstecke und er so süß gackert, dass ich immerzu weitermachen will. Egal, Elian möchte eh nichts essen. Ich bin so froh aus Erfahrung zu wissen, dass der Moment des Abstillens kommen wird, wenn er reif ist. Das entspannt mich. Da mich die Abstill-Meinungen meiner Umgebung dennoch nicht loszulassen scheinen, stelle fest, dass mich das Leben hier noch einmal eine Schleife drehen lässt, damit ich mich noch unabhängiger entwickle. Elians glücklicher Blick nach dem Stillen ist zum Dahinschmelzen.
Als ich mit den Kindern draußen bin, glaube ich fast, dass ich high werde vor lauter Sonne. Dass ich sie anbete ist untertrieben. Elian und ich lächeln verschmitzt. Claire streitet mit ihrer Freundin und läuft davon. Als ich ihr – mit etwas Abstand um ihr Luft zu verschaffen – folge, fragen mich Passanten besorgt, ob sie zu mir gehört. Ich muss schmunzeln, weil mir in den Sinn kommt, dass diese Situation wohl alle Eltern ein- oder mehrmals kennenlernen. Zuhause sprechen wir bei heißer Schokolade (Kokosblütenzucker-Schokolade aufgelöst in Hafermilch) über das, was Claire wütend gemacht hat. Dann überkommt mich volle Müdigkeit. Ich mag mich ihr jetzt nicht hingeben! Claire macht Fotos und Videos davon, wie mich Elian küsst und auf meinem Rücken klettert… Wir lachen so viel, dass ich die Zeit vergesse.
Zweimal ein Tag. Beides hat so stattgefunden. Ihr findet diesen Tag in Bildern und kurzen Videos in meiner Insta-Story als Highlight hinterlegt. (Leider müsst ihr dafür auf dem Handy Instagram installiert haben und mir folgen.) Man sieht darauf nicht, wie müde ich war und nicht, wie sehr mich die Kinder und meine eigenen Gedanken zwischendurch gefordert haben. Doch umso mehr wir uns darauf trainieren in Situationen das Positive zu erkennen, desto häufiger werden sie stattfinden. Mehrmals am Tag, wie an meinem Tag.
Unabhängig davon zeige ich euch heute ein Rezept für gesunde Herzwaffeln. Auf die Idee hat mich meine Freundin Karin gebracht, die beim Backen und Verzieren an Claire dachte. Ihre Waffeln sind wunderschön, wenn ihr kleine Waffelfans habt, seht euch ihre Waffelideen unbedingt an!
Da ich Elian gerade ständig und immer am Arm oder am Bein habe, brauche ich derzeit maximal schnelle Rezepte. Meine gesunden Waffeln hier und meine Apfelwaffeln in „Gesund backen“ bleiben Dauerbrenner bei uns, doch dieses Rezept ist toll, wenn es noch schneller gehen soll. Es schmeckt himmlisch!
Gesunde Herzwaffeln
adaptiert von lisbeths.de
reicht für etwa 12 Herzwaffeln
Ihr braucht:
250 g Mehl (ich verwende je 125 g Dinkelvollkornmehl und Dinkelmehl oder Einkornmehl)
1 voller TL (Weinstein-) Backpulver
40 – 70 ml Ahornsirup (je nach Süßlust)
½ TL Ceylon-Zimt
2 Msp. Bourbon-Vanillepulver
125 g Butter, alternativ mildes oder natives Kokosöl
50 ml Mineralwasser oder Pflanzenmilch (z.B. Hafer oder Dinkel)
1 Prise Salz
2 Eier
Außerdem:
dieses Waffeleisen oder jedes beliebige andere
mildes oder natives Kokosöl oder Ghee zum Einfetten
Birkenpuderzucker nach Belieben
Und so wird’s gemacht:
1 Mehl, Backpulver, Zimt, Vanille und Salz mischen.
2 Die Butter (oder das Kokosöl) vorsichtig erwärmen, so dass sie flüssig aber nicht heiß ist.
3 Die Eier mit Ahornsirup, Mineralwasser oder Pflanzenmilch und der flüssigen Butter verquirlen, nach und nach die trockenen Zutaten hinzugeben. Scheint der Teig zu fest, ein wenig Mineralwasser zugeben. Je nach Vollkornmehl kann der Flüssigkeitsbedarf leicht variieren.
4 Das Waffeleisen vorheizen und vor dem Ausbacken der Waffeln jeweils dünn mit Kokosöl oder Ghee bestreichen. Einen gut gehäuften EL in die Herzform füllen, das Holzstäbchen in die vorgesehene Aussparung platzieren und nochmals mit etwas Teig bedecken. Die Waffeln für 3 Minuten goldbraun backen.
5 Die fertigen Waffeln auf einem Gitter abkühlen lassen und nach Belieben mit Birkenpuderzucker bestreuen.
Tipp: Meine Freundin Karin tunkt die Herzwaffeln zur Hälfte in Schokolade und verziert sie z.B. mit gehackten Mandeln. Ich empfehle hierfür mit Kokosnektar oder Datteln gesüßte Schokolade oder die Glasur meiner Gut-für-dich-Karottentorte.
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