Für gewöhnlich backe ich meine Brote und Brötchen selbst. Selbstverständlich aus Vollkorn-Mehl, für mich mit glutenfreien Sorten und für meine Kids dann aus Dinkel, Roggen und Co. Doch ab und an, schaffe ich es zeitlich einfach nicht. Dann heißt es ab zum Bäcker und meine Bestellung abgeben.
In der Bäckerei
Da stehe ich nun also und bestelle ein Dinkelvollkornbrot und verlange zusätzlich nach ein paar Vollkornbrötchen. Mit dem Brot klappt es ganz gut. Doch was will mir denn da die Verkäuferin als Vollkornbrötchen in die Tüte packen? Ein Körner-Brötchen! – Als ich interveniere, kommt eine sehr selbstbewusste Reaktion: „Körner-Brötchen, sind doch Vollkornbrötchen.“ Nach ein wenig hin und her, lasse ich mir das Buch mit den Zutatenlisten geben. Und siehe da: Die Körner-Brötchen sind noch nicht einmal am Vollkornmehl vorbei gelaufen.
Leider ist das der normale Alltag. Der Verbraucher geht in ein Geschäft verlangt nach einem Vollkornprodukt und bekommt etwas ganz anderes. Meist aus Unwissenheit der Verkäuferinnen und Verkäufer. Sicher gibt es hier ein paar tolle Ausnahmen, doch leider treffe ich diese nie. Ausser ich gehe in eine der wenigen Vollkorn-Bäckereien.
Was zeichnet eine Vollkorn-Backware aus
Erst einmal hat der Begriff Vollkorn nichts mit der Getreideart ansich zu tun. Ein Vollkornbrot kann aus Weizen, Dinkel, Roggen und Co. bestehen. In einigen Backwaren werden die Sorte vermischt, um ein anderes Backergebnis oder auch einen anderen Geschmack zu bekommen. Fakt ist aber: Damit eine Backware als Vollkornprodukt angeboten werden kann, muss diese zu mindestens 90 Prozent aus Vollkornmehl bestehen. Diese Angabe bezieht sich auf den Mehlanteil. Sprich auf 100g Mehl müssen mindestens 90g Vollkornmehl entfallen. Hinzu kommen noch Zutaten, wie Wasser, Hefe, Salz etc.
Warum ist Vollkorn besser als weißes voll aus gemahlenes Mehl?
Auch hier, möchte ich einen Irrtum gleich am Anfang aufklären. Der Begriff Weißmehl bezieht sich nicht allein auf Weizenmehl. Es kann auch aus anderen Getreidesorten stammen. Weißmehl bedeutet, dass lediglich der Mehlkörper verarbeitet wurde. Die Schale und der Keimling wurden jedoch entfernt. Im Vollkornmehl hingegen sind alle Bestandteile des Getreidekorns enthalten. Dadurch sind mehr Ballaststoffe, gesunde Fette und Vitamine enthalten. Weißmehl hingegen liefert, ähnlich wie Zucker, lediglich leere Kohlenhydrate (also kaum Vitalstoffe) und hält durch den extrem geringen Anteil an Ballaststoffen nicht lange satt.
Gesunde vollwertige Ernährung
Zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung gehören Vollkornprodukte einfach dazu. Wer nicht selber backen kann oder mag, sollte beim Bäcker ruhig genauer hinschauen. Sollten die MitarbeiterInnen nicht so gut bescheid wissen, so lasst Euch die Zutatenlisten aushändigen und schaut selber nach. Bei den abgepackten Lebensmitteln stehen die Inhaltsstoffe auf der Zutatenliste. Vollkornprodukte zu verwenden lohnt sich in jedem Fall. Das ganze kombiniert mit frischem Obst und Gemüse und schon hat jeder einzelne viel für sich und seine Gesundheit getan.
In diesem Sinne: Lasst es Euch schmecken.