Wir treffen uns in unregelmäßigen Abständen reihum mit zwei Familien. Jeder bringt etwas mit, es wird wie von einem Buffet geschmaust und die Kinder – insgesamt 7 – spielen, sobald sie satt sind. Das wird immer sehr laut und nett. Letzte Woche gab es wieder so eine Einladung und ich muss zugeben, dass ich mich mit Baby gedrückt habe, zu viel Aufwand zu betreiben. Ich brachte also Obst mit und machte mich an einen einfachen Guglhupf. Ich griff schnell nach dem alt bewährten Rezept meiner Mama (250 g Mehl, 250 g Zucker, 250 g Butter, 4 Eier) und wandelte ab, nach dem Prinzip in dem sich meine Ansprüche nach weniger Fett, gesünderer Süße und kein Weizen mit den bitte-nicht-zu-gesund-und-bitte-süß Ansprüchen der anderen trafen.
Neulich kam Claire beim Einkauf auf die Idee, ein Lillifee-Magazin kaufen zu wollen. Ich fand 4 Euro für mal eben so zu teuer, also einigten wir uns darauf, uns den Betrag zu teilen. (Sie hatte ein paar Münzen Zuhause.) Als sie mir Zuhause ihre 2 Euro gab, fragte sie, wie man zu mehr Geld kommen könnte und es entstand die Idee, im Park Muffins zu verkaufen. Ich versprach ihr den nächsten Samstag dafür zu reservieren, wusste ich doch, dass Backen und Verkaufen mit Baby ein Tagesprojekt werden würde.
Die Zielgruppe war nun also unbekannt. Ich backe irrsinnig gern für andere, die meine Art zu backen wertschätzen, aber für Menschen, denen gesunde Muffins schnurtz pieps sind, fällt es mir etwas schwer so viel Geld auszugeben. (Ihr kennt ja die Preise von Kokosöl und Co.) Andererseits wusste ich, Claire würde auch mitessen wollen, also entschied ich mich auch hier spontan für einen Kompromiss.
Sowohl Bundt Cake (offenbar heißt die von mir verwendete Form nicht Gugl), als auch Muffins wurden sehr lecker. Ich brauche normalerweise für mich keinen Buttergeschmack, dafür waren sie ausschließlich mit Datteln gesüßt und für Kinder sehe ich einfach keinen Grund, Butter, also die Fettmenge, zu reduzieren. Für die Fotos hier hatte ich dann nur ein paar Sekunden Zeit, ehe mein Mann alles zu den Nachbarn trug.
Da ich weiß, dass viele von euch nach gesünderen aber nicht zwangsläufig fettärmeren Rezepten suchen und die Kinder, beide Familien und mein Mann sie richtig gut fanden, wollte ich die Ergebnisse mit euch teilen. Ich werde beide Rezepte für derlei Anlässe sicher wieder umsetzen.
Claire war beim Verkauf übrigens mächtig stolz und machte das so toll. Sie hatte extra Fähnchen gebastelt. Sie war irre süß anzusehen! Sie hatte sich extra schick gemacht, in einem Kleid, das sie sich mit ebenso viel Feilschen mit mir auf einem Flohmarkt gekauft hatte…
Gesünderer Dattel-Rührteig für Muffins und Bundt-Cake
Ihr braucht:
120-150 g Datteln für die Muffins (für unsere Familie würde ich 120 g nehmen)
oder 100-120 g für den Gugl
150 ml Pflanzenmilch (z.B. Hafer- oder Dinkelmilch)
150 g weiche Butter
4 Eier
1 Prise Salz
¼ TL Vanille
250 g Dinkelmehl (gern zur Hälfte Dinkelvollkornmehl, so habe ich es beim Gugl gemacht)
1 gestr. TL (Weinstein-)Backpulver
Für den Bundt-Cake außerdem:
3 EL Rosinen
Und so wird’s gemacht:
1 Die Datteln für mindestens 15 Minuten in der Pflanzenmilch einweichen, anschließend kräftig pürieren. Den Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. Das Püree mit der Butter und den Eiern in einer Schüssel mit dem elektrischen Handrührer schaumig schlagen.
2 Die übrigen trockenen Zutaten verrühren und nach und nach unter die flüssige Masse mixen.
3 Die Masse in gefettete und bemehlte Muffinförmchen oder Bundt Cake-Form/Guglform füllen (bei Silikon entfällt das Fetten und Bemehlen) und auf mittlerer Schiene backen, bis sie goldbraun sind und nur noch wenige Krumen an einem Zahnstocher haften, wenn man ihn hineinsticht. (Die Muffins brauchen etwa 20 Minuten, der Kuchen etwa 40 Minuten, aber nehmt mich hier bitte nicht zu genau, ich habe die Zeit nicht festgehalten.) Vollständig abkühlen lassen, den Bundt Cake nach Wahl mit Birkenpuderzucker bepudern, verschenken, verkaufen oder genießen!
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