Irgendwo muss es sie doch geben, diese Nische, in die ich passe. Dieser Ort, an dem ich meine Fähigkeiten einbringen kann, wo aber meine Unfähigkeiten nicht so sehr ins Gewicht fallen, dass alles, was gut läuft gleich wieder aufgehoben wird. Ein Ort, wo ich mitwirken kann, ohne mich vollends zu verausgaben. Es sollte doch nicht so schwer sein, irgendwo unterzukommen, wo ich weder unter- noch überqualifiziert, sondern genau richtig bin.
Und doch bin ich einmal mehr ratlos, ob es diesen Ort für mich gibt. Manchmal denke ich, ich hätte die Nische erspäht, aber dann finden andere, ich würde nicht passen. Dann wieder denken wohlmeinende Menschen, mich in eine Richtung drängen zu müssen, von der ich spüre, dass es das nicht sein kann. Ein ander Mal lasse ich mich nieder, nur um zu merken, dass ich dorthin nicht gehöre und wenn ich glaube, ich sei angekommen, verhindern die Umstände, dass ich es mir bequem machen kann. Und schon wieder muss ich mich aufmachen, erneut auf der Suche nach meiner Nische.
In meinem Inneren weiss ich genau, wie sie aussehen müsste, meine Nische, aber ich bin nicht so sehr versessen darauf, diese eine zu finden, dass ich nicht bereit wäre, mich auch anderswo niederzulassen. Ob genau dies der Fehler ist? Müsste ich vielleicht konsequenter nur diese eine Ziel ansteuern? Oder umgekehrt: Einfach nehmen, was kommt, egal, ob es meinen Wünschen entspricht? Wobei ich genau dies schon so oft getan habe und am Ende zur bitteren Erkenntnis gelangen musste, dass ein einseitig begabter Mensch wie ich eben nicht beliebig eingesetzt werden kann, weil da schnell einmal auch Unfähigkeiten ins Spiel kommen.
Oh ja, ich weiss, das alles ist Gejammer auf hohem Niveau, denn imerhin habe ich eine wunderbare Familie und sonst noch einige unschätzbar wertvolle Dinge in meinem Leben. Dennoch wäre ich dankbar, wenn ich endlich einmal ankommen dürfte, zumindest in dem einen oder anderen Lebensbereich, denn eigentlich ist es ja Herausforderung genug, dass das Familienleben stets in Bewegung bleibt.