… denn Mittags kam die Tierärztin zusammen mit der “guten Seele” der Praxis auf Hausbesuch. Armani fand das ja erstmal noch ganz toll – Besuch halt ツ Als er dann aber als erstes auf den Küchentisch musste hörte der “Spaß” für ihn auf, aber der Reihe nach…
Armani war “nur” mit der Katzenschnupfen-Impfung dran (mittlerweile ist die Katzenseuche-Impfung ja für drei Jahre zugelassen). Aber alleine die Untersuchung war für meinen überaus süßen “Warmduscher” schon ein halber Weltuntergang, er weinte vor sich hin. Eine leichte Gingivitis hat er, aber (noch) nicht behandlungswürdig. Ansonsten ist er aber topfit, auch wenn er wie einige andere immer noch Restsymptome des von Janosch eingeschleppten Katzenschnupfens hat. Zugelegt hat er, das ist auch Frau Dr. Steinheuer direkt aufgefallen und so bekam er von ihr das Kompliment, dass er sich jetzt zu einem typischen BKH-Kater rausmachen würde. Stolz war ich! Die Impfung war dann schnell erledigt und er war entlassen. Trotz dem voran gegangen Protest nahm er sofort seine Leckerchen an. Schließlich will man sein “Kampfgewicht” ja halten, hm? ツ
Als nächstes war Maxi an der Reihe, der ganz besondere “Liebling” von Frau Dr. Steinheuer, nicht zuletzt weil sie die erste Katze war die hier einzog als sie die Praxis übernahm. Leider ist diese “Liebe” nur einseitig, für Maxi ist sie einfach nur eine Tierärztin die man ja eigentlich gar nicht braucht ツ Eingeschüchtert aber überaus lieb ließ sie die Untersuchung über sich ergehen. Bei ihr wurde aufgrund ihrer Vorerkrankung das Herz besonders gründlich abgehört und ich war so unendlich froh zu hören, dass es gleichmäßig schlägt. Ansonsten auch bei ihr nur “Reste” des Katzenschnupfens und sie verschwand nach dem Impfen direkt auf der oberen Etage unter meiner Bettdecke und bekam ihre Leckerchen dort. Ich “liebe” Krümel im Bett ツ
Dann war Flöhchen dran und es ist ein absoluter Wahnsinn, wie sich diese schüchterne Maus in letzter Zeit heraus gemacht hat. Früher riss sie mir bei solchen Hausbesuchen das Shirt in Fetzen und ließ alles unter sich gehen. Untersuchen war gar nicht möglich, Hauptsache die Impfung war “drin”. Gestern hatte sie natürlich auch Angst, aber ich konnte sie sofort auf den Arm nehmen und bei der Untersuchung hielt sie nur Blickkontakt zu mir. Solange ich bei ihr bin lässt sie – wenn auch sehr aufgeregt und ängstlich – alles über sich ergehen. Bei ihr sind irgendwann die Zähnchen dran aber noch warten wir ab. Auch bei ihr ansonsten nur das bekannte (sehr wahrscheinlich angeborene) Herzgeräusch (da die Ursache nicht gefunden werden konnte) und Restsymptome des Katzenschnupfens. Auch sie bekam ihre Impfung und anschließend an sicherem Rückzugsort ihre Leckerchen.
Nun wurde es “ernst”… ernst für uns bzw. in erster Linie mich, denn Chanel war nicht nur zur Impfung dran sondern auch mit der routinemäßigen Blutuntersuchung wegen ihrer CNI und ihrer Anämie. Trotz ihrem geringen Kampfgewicht ist diese kleine Maus nicht zu unterschätzen. Und bei ihr ist das keine Angst – es ist pure Wut und großer Unwillen ツ Nachdem sie um sich biss und mir die Krallen in T-Shirt und Hose gehauen hat holte ich auf Anraten der Tierärztin doch meine Lederhandschuhe. Mit Ach und Krach konnte Chanel untersucht und geimpft werden, sie ist – bis auf ebenfalls “Reste” des Katzenschnupfenvirus – fit (ich habe es deutlich gespürt ツ). Die Blutabnahme klappte dann – wider Erwarten – besser und als sie vom Tisch durfte und ihr Bruder Armani ganz besorgt nach ihr schaute tafelte sie ihm eine und war weg. Noch nicht einmal Leckerchen wollte sie. Dafür war sie den Rest des Tages mehr als anhänglich und versuchte wohl was gut zu machen bei mir ツ
Die Blutergebnisse wurden mir soeben von einer Tierärztin durchgegeben. Der Kreatinwert (von 3,5 auf 3,3) und auch der Harnstoff haben sich leicht gebessert. Allerdings ist das Kalzium leicht erhöht, hier werden jetzt noch weitere Werte nachgefordert, die sicher morgen da sein werden. Und jetzt muss ich mich echt zusammen nehmen, denn ich heule hier vor Glück! Die als nicht regenerative Anämie scheint doch regenerativ zu sein… ich fasse es nicht. Dadurch ist die Maus auch so gut drauf in letzter Zeit. Oh man…
Bienchen und Stronzo sind erst wieder im Frühjahr 2015 dran mit ihrer Impfung und so kam Stronzo gestern komplett glimpflich davon und war der einzige, der nicht auf den Küchentisch musste. Aber bei Biene war mir wichtig, dass sich Frau Dr. Steinheuer den Fortschritt ihres Karzinoms am Unterkiefer anschaute. Sie hatte es sich aufgrund meiner Schilderungen schlimmer vorgestellt und das erleichterte mich ziemlich. Man wird manchmal “betriebsblind” wenn man den Patienten jeden Tag sieht und auch loslassen ist (für mich) so verdammt schwer. Biene hat noch Zeit, das weiß ich seit gestern und es trieb mir die Freudentränen in die Augen. Bei ihr wurden dann noch schnell die Analdrüsen kontrolliert aber auch hier Entwarnung. Die Leckerechen danach schmeckten ihr gut ツ
Damit war die Katzenschar “abgearbeitet” und es ging zu den Kaninchen, hier sollten die Krallen geschnitten werden aber ich hatte bei Leo und auch Marie etwas entdeckt was abgeklärt werden musste…
Zunächst kam Leo an die Reihe und das Krallen schneiden liess er wie gewohnt ganz lieb über sich ergehen. Er ist halt ein kleiner gemütlicher “Teddybär” ツ Ich fange die Kaninchen nur aus dem Gehege, wenn es nötig ist. Leo tränten in letzter Zeit häufiger die Augen und auch eine “Unterbodenkontrolle” ist bei ihm (aufgrund des in ihm vorhandenen Angoras) häufiger mal nötig. Dabei stellte ich fest, dass er es nicht mehr mochte, wenn man ihm an die Schnauze bzw. an den Unterkiefer kommt. Leider bestätigte sich gestern der Verdacht. Ein Kieferast am Unterkiefer weist eine Verdickung auf. Wir haben jetzt für nächsten Mittwoch einen Termin, in dem er zunächst mit Inhalationsnarkose untersucht und geröntgt wird. Sollte es nur ein “gammeliger” Zahn sein, der hier Ärger macht ist das alles schnell erledigt. Falls nicht muss er u. U. in “richtige” Narkose wovor ich bei Kaninchen einen Höllenrespekt habe. Zum einen ist das Narkoserisiko bei Kaninchen sehr hoch und zum anderen ist er schon stolze 9,5 Jahre alt. Es kann harmlos sein aber auch eine Diagnose wie bei meinem Bienchen ist nicht ausgeschlossen, da auch bei Kaninchen häufig Karzinome auftreten. Ich kann nur abwarten und versuchen die Ruhe zu bewahren…
Dann musste Marie auf meinen Arm und sie war “not amused” ツ Die Krallen waren trotzdem schnell geschnitten und danach sagte ich Frau Dr. Steinheuer, dass mir aufgefallen sei, dass ihre Zitzen auffällig seien. Sie tastete sie lange und sehr genau ab und stellte dabei fest, dass eine Zitze sehr verdickt ist und beim leichten Drücken auch ein Sekret abfloss. Zudem war eine leichte Verdickung in die Tiefe zu ertasten. Damit ich für die nächste Zeit einen Vergleich habe tastete auch ich diese Stelle sehr genau ab. Es kann sich um eine ganz harmlose Entzündung (evtl. in Richtung Mastitis) sein aber auch ein tumoröses Geschehen. Gottseidank konnte sie im Bauchraum keinerlei Veränderungen feststellen, was aber auch nicht so einfach war, da Marie recht gut “im Futter” steht *schäm* Sie bekommt jetzt zunächst für eine Woche prophylaktisch Metacam, falls es sich um eine Entzündung handelt müsste sich die Zitze darunter positiv verändern. Falls nicht werde ich es noch ein wenig weiter beobachten und sobald es “mehr” wird muss auch sie zu einer näheren Untersuchung in die Praxis.
Ich befasse mich schon länger mit dem Gedanken noch ein weiteres Kaninchen aufzunehmen um wieder eine 3er-Gruppe zu haben. Sollten wir dann ein Kaninchen verlieren bleibt immer noch ein Pärchen und das ist bei Kaninchen sehr wichtig. Ich habe vor vielen Jahren selber erlebt, was passieren kann wenn ein Kaninchen alleine übrig bleibt. Als meine Pauline damals eingeschläfert werden musste stellte der zurück gebliebene Robby sofort das Fressen ein und gab sich auf. Ich musste sofort für eine neue Partnerin für ihn sorgen und da damals in den umliegenden Tierheimen nichts Passendes zu finden war, zog Strubbel aus einer Zoohandlung ein. Ich möchte das nicht noch einmal erleben und so besprachen wir das Thema gestern. Ich erwähnte allerdings auch, dass mir momentan absolut nicht nach dem Einzug eines weiteren Tieres wäre, schließlich stehen ja auch die beiden Hamstergehege seit Langem leer. Aufgrund der ganzen Geschehnisse stiess ich auf volles Verständnis, aber aufgrund der Untersuchungen gestern weiß ich, das es besser wäre. So könnte es sein, dass in Kürze ein 4,5 Jahre altes Widderböckchen einzieht… und das über meine Tierarztpraxis. Nichts anderes kommt für mich seit der Erfahrung mit Janosch mehr in Frage. Warten wir ab was geschieht… ich werde berichten!