Gestern im Sealife...

Gut sieben Jahre ist es her, seit ich das letzte Mal das Sealife besucht habe. Heute war ich in Oberhausen (da wollten wir ja wegen des ausgefallenen Hollywoodevents sowieso hin), und zwar mit meinem Cover-Illustrator Michael Sagenhorn.
Ich muss sagen, es hat sich viel verändert. Okay, auch die Eintrittspreise sind gestiegen. 23 Euro an der Tageskasse sind kein kleiner Betrag. Aber die Schönheit der Meeresbewohner ist nach wie vor beeindruckend, allerdings gehört diese Schönheit in das offene Meer und nicht eingezwängt hinter Glas. Manche Aquarien schienen mir doch recht beengt zu sein.
Gestern im Sealife...Die große Meeresschildkröte wirkte müde. Sie lag vor der Scheibe und rührte sich kaum. Die kraftvollen, aber immer gleichen Runden der Haie ließen die Sehnsucht nach der Freiheit erahnen. Diese Botschafter ihrer wilden Verwandten mahnten an die vielen Millionen Haie, denen Jahr für Jahr die Flossen abgeschnitten werden und die elend zugrunde gehen müssen, weil der Mensch meint, er müsse daraus eine Suppe machen. Schwarmfische ziehen in künstlicher Strömung eine immer gleiche Runde wie ein Hamster im Rad.
Nemo (der Clownfisch) wurde in einem winzigen Aquarium präsentiert.  Der amerikanische Hummer war gar nicht anwesend (ich hoffe doch, dass er nicht gegessen wurde? :-)). Wir haben sogar Menschen = Taucher gesehen. Soweit mir bekannt, soll der Tauchgang im großen Becken 200 Euro kosten. Ob das sein muss, weiß ich nicht. Doch Geld wird an jeder Ecke gebraucht, das ist sicher.
Die Themenwelten an sich sind sehr interessant: Die Aquarien sind integriert in einem alten Unterseeboot oder einem Piratenschiff. Flußlandschaften wie der Amazonas finden sich dort ebenso wie ein Denkmal des fußballbegeisterten Oktopus Paul, der 2010 verstarb. Interessante Vorträge, vor allem für die Kinder, runden das Programm ab.
Was mich irritierte, war die scheinbare Partnerschaft mit dem Legoland. Für mich gehört Plastik nicht ins Meer, denn da schwimmt schon tonnenweise von dem Zeug rum, und Plastikmännchen gehören nicht mal ins Aquarium. Eine unglückliche Kombination, finde ich.
Alles in allem, war es ein schöner Tag und auch ein trauriger, wenn man bedenkt, dass wir so schöne und faszinierende Tiere hinter Glas ansehen müssen, um uns überhaupt noch unserer Umwelt bewusst zu werden, die wir so schändlich ausbeuten. Was vielen Besuchern bleiben wird, sind Fotos auf ihrem Smartphone - aber was bleibt den Tieren?

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