Seit dem 6. Januar (Dreikönigstag) bin ich nun wieder online, und genau so lange gibt es die Möglichkeit, Dich in meinen neuen Newsletter einzutragen. In diesen wenigen Tagen konnte ich der Liste regelrecht beim Wachsen zusehen und habe mich riesig über die vielen treuen und neu hinzugekommenen Leser gefreut. Viele kennen den Kurs noch vom vergangenen Jahr und wollen doch wieder mit dabei sein. Das nehme ich mal als Zeichen, dass mein Programm bei diesen Menschen gut in Erinnerung geblieben ist und sie es wertvoll fanden. Und viele sind neugierig, was da wohl alles auf sie zukommt, und sie dürfen wirklich gespannt sein.
Heute um 10.28 Uhr war es dann so weit: Der 100. Teilnehmer hatte sich in die Kursliste eingetragen. Genauer gesagt war es eine Teilnehmerin. Und weil ich so überaus dankbar für den enormen Zuspruch bin, den ich auch in diesem Jahr wieder erfahre, habe ich ihr ein kleines Geschenk geschickt.
Es ist meine Abschrift des Buchs Der Weg ins Glück von Bernard Benson, das die Teilnehmer, die den Weg zu einem gesunden Selbstwertgefühl im letzten Jahr bereits gegangen sind, schon kennen. Es ist leider vergriffen, obwohl es in meinen Augen jederzeit eine Neuauflage verdient hätte. Ich hatte es vor vielen Jahren einmal in der Schweinfurter Bibliothek entdeckt und komplett abgetippt, weil die darin enthaltenen Geschichten so voller Weisheit, Humor, Poesie und Symbolik sind. Später kam es dann als Taschenbuch heraus, das ich immer wieder gerne verschenkt habe. Doch die letzte Ausgabe liegt nun auch schon wieder ein paar Jährchen zurück.
In dem zauberhaften Buch nehmen uns zwei kleine Kinder mit auf eine erlebnis- und erkenntnisreiche Wanderung. Auf ihrer langen Reise begegnen ihnen viele liebe und hilfsbereite Menschen, die ihnen sehr gerne ihre Weisheit vermitteln, bis die beiden jungen Ausflügler schließlich auffallend verändert wieder nach Hause zurückkehren. Auch mir selbst haben die beiden Kleinen und ihre Gesprächspartner und -partnerinnen die Augen geöffnet, und noch heute entdecke ich jedes Mal, wenn ich mir diesen Text nach einiger Zeit wieder einmal anschaue, etwas Neues in und zwischen den Zeilen. Es ist für mich nach wie vor eines der inspirierendsten und großartigsten Bücher, die ich bisher gelesen habe. Darin gibt es auch ein kurzes Kapitel, das unser aktuelles Thema auf den Punkt bringt:
Das Hier und Heute
Bald nachdem sie wieder unterwegs waren, vernahmen sie in der Ferne das Rumpeln eines Karrens, und als der um die Kurve bog, sahen sie etwas sehr Merkwürdiges. Da kam ein Ochsenkarren daher mit drei Männern darauf. Einer stand vorn mit einem Fernrohr und schaute sehr sorgenvoll drein. Ein zweiter schaute zurück und schaute ebenso besorgt drein. Doch der dritte zwischen diesen beiden, ein kleiner Mann, wirkte sehr fröhlich.
Als der Wagen herankam, rief der fröhliche Kleine: “Hallo, ihr da, springt doch auf!”
Das taten sie dann auch. Die anderen beiden Männer, die mit den Fernrohren, hatten die Kinder nicht einmal bemerkt.
“Was in aller Welt tun die beiden?” fragte eines von ihnen.
“Oh, das da ist Herr Vorschau”, sagte der kleine Fröhliche und deutete auf den Mann, der vorn stand, “Er tut nichts anderes als vorausschauen und planen und sich sorgen!”
“Und der andere?”
“Das ist Herr Rückschau, alles was er je tut, ist zurückschauen. Für gewöhnlich bereut er etwas!”
“Und was tun Sie?” fragten sie den Mann in der Mitte.
“Ich? Ich lebe in der Gegenwart. Im Hier und Heute. Ich sehe die Blumen und die Vögel und die Bäume und alles um mich herum. Ich habe euch gesehen! Hin und wieder schaue ich sorgsam voraus, um zu sehen, wohin ich gehe, und zurück, um aus Erfahrungen zu lernen. Aber ich lebe im Jetzt, von Augenblick zu Augenblick!”
“Warum?” fragten die Kinder.
“Weil das Morgen noch nicht da und das Gestern schon vorbei ist. Daher ist das Heute alles, was wir haben, und wenn wir es nicht nutzen und genießen, werden wir unser Leben am Ende vertan haben! Dieser heutige Tag und dieses mein Ich sind ein einmaliges Ereignis im Universum. Ein Zusammentreffen, das es nie zuvor gegeben hat und nie wieder geben wird. Nirgendwo, niemals!”
“Und was geben Sie der Welt?” fragte eines der Kinder, ein wenig scheu.
“Alles, was ich an Gutem tun kann, als Dank für jeden Tag meines Lebens! Bedenket stets: die Gegenwart ist die Frucht der Vergangenheit und der Same der Zukunft. Vergesst das nie!”
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