Täglich wird hier eine Seite einer Geschichte veröffentlicht – sie trägt den Arbeitstitel Gestatten, Walter und untersteht dem alleinigen Copyright von Pascal Wiederkehr. Die Geschichte stammt aus einem Manuskript, welches nur grob überarbeitet wurde, und kann deshalb Fehler in Grammatik und Rechtschreibung aufweisen.
Dunkelheit verschleierten die Augen des Jungen, er hörte das Blut in den Ohren rauschen und die Lungen schienen verzweifelt nach Luft zu betteln. Doch Huang Yong wollte den Tod noch herauszögern und lockerte die Schlinge wieder. „So schnell werde ich dich nicht erlösen, du kleiner, dreckiger Computerspieler. Jetzt nützen dir auch alle deine magischen Fähigkeiten oder Laserschwerter nichts mehr“, flüsterte der Mann und Schnodder lief ihm dabei aus der Nase. Dann zog er die Schlinge wieder zu und Liang fühlte sich, als würde irgendetwas aus seinem Körper entfliehen, die Seele den sterbenden Körper zurücklassen wollen. Doch gerade als die Dunkelheit Überhand gewann, lockerte der sadistische Huang Yong das Seil und liess Liang verzweifelt alle verfügbare Frischluft gierig einatmen. Er nahm allen Mut zusammen und just bevor der Mörder zum finalen Akt des Tötens schreiten konnte, zog Liang das Knie ruckartig nach oben und traf seinen Peiniger, der über ihn gebeugt war, direkt ins Gesicht. Ein Knacken verhiess, dass die Nase gebrochen war. „Aaaah du Monster“, hörte er den erstickten Schrei, doch geistesgegenwärtig richtete sich Liang auf und flüchtete wie von einer Biene gestochen aus der Wohnung. Draussen ging die Sonne langsam unter und der Himmel war vom wunderschönen Abendrot erhellt.
Als Liang der Polizei seine Geschichte erzählte, wollten diese ihm zuerst gar nicht glauben. Doch warum sollte sich ein Junge eine solche Sache überhaupt ausdenken? Schlussendlich wurde Huang Yong verhaftet und in seiner Wohnung die Gürtel aller Opfer gefunden, welche er als Souvenirs aufbewahrte. Der Mörder gab an, dass er bereits lange gerne ein Assassine geworden wäre, es jedoch nicht konnte. Gewalt in Filmen und Fernsehserien hätten ihn verroht und zum Mörder gemacht. Frauen wollte er nicht umbringen, da er da in der Öffentlichkeit nicht mehr heldenhaft gewesen wäre. Am sechsundzwanzigsten Dezember 2003 wurde Huang Yong nach der Verurteilung durch das Landgericht Pingyu durch ein Erschiessungskommando hingerichtet.
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