Täglich wird hier eine Seite einer Geschichte veröffentlicht – sie trägt den Arbeitstitel Gestatten, Walter und untersteht dem alleinigen Copyright von Pascal Wiederkehr. Die Geschichte stammt aus einem Manuskript, welches nur grob überarbeitet wurde, und kann deshalb Fehler in Grammatik und Rechtschreibung aufweisen.
Bis jetzt hatte die Polizei keine Pressekonferenz für heute angekündigt, teilte ihr Max beim morgendlichen Briefing direkt mit. „Das heiss wir werden wohl heute nicht über den FDC-Mord bringen können. Tote regnet es ja nicht alle Tage, doch das wisst ihr ja. In der Mittagspause bringen wir wie immer die Sektion „Was machen Kate und William“, ausserdem ist da ja das Bildmaterial vom Nordkoreanischen Parteitag. Tom hat ein Interview mit unserer Wirtschaftskorrespondentin aufgegleist und wird wegen der anhaltend schlechten Situation der Euroländer berichten. Soweit alles klar?“, fragte Max in die Runde. Er las immer alles von kleinen gelben Post-it Zetteln ab. Wenn er sprach sollte man ihn nicht unterbrechen und wenn er fragte möglichst keine Fragen habe. So viel hatte sie in ihrer Zeit bei den Nachrichten schon gelernt. Max hörte sich gerne reden, aber wenn andere sprachen wurde er schnell ungeduldig. Er räusperte sich ein wenig theatralisch und sagte: „Wie immer werden wir die Abendausgabe beim Treffen um eins nochmals genau besprechen, jedoch werden wir die Aufzeichnungen des Interviews ganz sicher wieder bringen, ebenfalls eine kürzere Zusammenfassung des Kate und William Berichts. Wichtige Themen wurde wie immer sofort mit mir rückgesprochen. Die zuständige Person sollte diesmal bescheid wissen“, sagte er mit Blick auf Marie, „wenn es Terroralarm in Deutschland gibt dann ist es wichtig, auch wenn wir nicht allzu viele Details haben. Für mindestens eine Schaltung zum Deutschland Korrespondenten und ein paar Konservenbilder reicht es immer.“ Damit war die Sitzung beendet und die Leute gingen an die Arbeit. Bei ihrem ersten Job waren die Redaktionssitzungen nie nur eine Ein-Mann-Show gewesen, die Leitung wollte ihre Meinung wissen und konstruktiv damit arbeiten. Aber hier galt: Was Max will, wollen wir auch.
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