Gestatten, Walter – Seite 50 – Teil 1 – Manhattan, New York, 1980

Täglich wird hier eine Seite einer Geschichte veröffentlicht – sie trägt den Arbeitstitel Gestatten, Walter und untersteht dem alleinigen Copyright von Pascal Wiederkehr. Die Geschichte stammt aus einem Manuskript, welches nur grob überarbeitet wurde, und kann deshalb Fehler in Grammatik und Rechtschreibung aufweisen.

Ich stand auf der Strasse, blickte mich in alle Richtungen um, wohin wusste ich nicht. Genau in diesem Moment wurde ich sozusagen beinahe überrannt. Eigentlich war es eher beinahe überfahren, Von einem Chevrolet Citation, so ein dreitüriges Coupé in einem hässlichen weinrot. Darin sass die hübscheste rothaarige Frau die mir bis dahin und auch später jemals über den Weg gelaufen, beziehungsweise über die Füsse gefahren ist. Ich war auf die Strasse getreten, hatte vorher nicht wirklich nach links und rechts gesehen und bin dann beinahe überfahren worden. Sie half mir hoch, entschuldigte sich mehrmals und wollte mich dorthin fahren wo ich hin musste. „Wie ist denn dein Name“, fragte sie, „ich bin Jenna.“ Sie streckte ihm die Hand hin und lächelte dabei ein wenig scheu. Ich war sofort total Hin und Weg. „Ja ich weiss nicht wirklich wohin ich will“, sagte ich leicht stotternd. Es stellte sich heraus, dass sie nicht nur toll aussah, wirklich tolle, grosse Augen, einen wahnsinnig hübschen Körper mit ellenlangen Beinen hatte, naja ich war sehr abgelenkt, nein die rothaarige Schönheit hatte auch ein Angebot für mich. Sie war nicht nur hübsch sondern auch selbstständig erwerbend tätig und fuhr mich zu einem Wohnhaus im nördlichen Teil Staten Islands. Dem Inselbezirk der zu New York City gehört. Hierhin war ich, während meiner ganzen Zeit in dieser Grossstadt, nie gekommen. Es lag natürlich nicht gerade auf dem Weg. Nur eine Brücke verband die Insel mit dem Stadtgebiet von New York. Die andere führte direkt nach New Jersey. Auf alle Fälle sass ich auf dem Beifahrersitz eines Citation auf Staten Island und erlebte die Überraschung meines bisherigen Lebens. Statt mit ihr nach Bettenhausen zu wandern und ein gutes altes Reuefrühstück einzunehmen, rekrutierte sie Leute die besondere Aufträge für andere gegen Geld ausführten. Damit war nicht einkaufen für Rentner gemeint, es ging um etwas Delikateres. „Na ist doch gar nicht schwierig. Du kriegst Aufträge von uns, meist geht es um Menschen die andere Menschen nicht gerne haben, du führst die Aufträge aus und hilfst den Menschen den anderen Menschen loszuwerden damit der Mensch der den anderen Mensch nicht gerne hat, nie mehr wütend auf den Mensch den er nicht gerne hat, sein muss“, umschrieb sie die Situation. Ich schüttelte nur verwirrt den Kopf: „Kannst du dich nicht klar ausdrücken?“ „Nicht bevor du nicht eine Geheimhaltungsvereinbarung unterzeichnet hast“, erklärte sie mit lehrmeisterlichem Ton. „Und auch dann nur wenn ich dir genügend vertraue.“

Copyright Pascal Wiederkehr



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