Gestatten, Walter – Seite 36 – Teil 1 – Dienstag, Walter

Von Pascalw @pwiederkehr

Täglich wird hier eine Seite einer Geschichte veröffentlicht – sie trägt den Arbeitstitel Gestatten, Walter und untersteht dem alleinigen Copyright von Pascal Wiederkehr. Die Geschichte stammt aus einem Manuskript, welches nur grob überarbeitet wurde, und kann deshalb Fehler in Grammatik und Rechtschreibung aufweisen.

Dienstag, Walter
Zürich

Kühl ist es hier um diese Jahreszeit ständig. Warum muss es genau heute Abend auch noch Schnee regnen? Dieses feuchte Dreckszeug kann mir gestohlen bleiben. Petrus was ist mit dir los? So sehr kann dir doch gar niemand auf den Sack gegangen sein. Bitte, meine Kleider sind jetzt schon ganz nass. Die Wiedergabeliste des iPod spielt gerade „The Hardest Button To Button“, von The White Stripes. Leider kann ich den Text noch nicht, beim Hören ergibt sich mir erstmal wenig Sinn.

In dem Haus wohnt der liebe Mercedesfahrer also. Nicht übel, nicht übel. Zwei Stockwerke, Flachdach, grosser Sitzplatz mit Garten, oben eine Terrasse, breite Fensterfront, war ganz bestimmt schweineteuer. So, Glock? Check. Schalldämpfer? Check. Messerlein? Check. Handschuhe? Check. Mülltüte? Check. Den Rest habe ich alles bereits angezogen. Los geht’s. Ich bin bereit. Gevatter Tod ist auf dem Weg zu Opfer Nummer zwei. Meine Schuhe quietschen. Klingeln und warten. Mach schon, lass mich rein. Ich bin ein Freund, ein wirklich guter Freund. Los, komm! Nochmals klingeln, hoffentlich ist niemand sonst daheim. Habe keinen gesehen, aber man weiss ja nie. Nach meinen Informationen lebt er alleine. Ich hasse Familienväter, dann muss man allerlei Kinder zur Strecke bringen. Leider Gottes fällt mir das manchmal schwer, getan werden muss es aber trotzdem. Manchmal kann man es sich so einrichten, dass die Kinder nicht im Haus sind aber oft klappt es auch nicht. Mach dir keinen Kopf, die Informationen werden schon stimmen. Ah ein Licht geht an. Er öffnet, ein Vorhängeschloss hast du also auch noch? Als ob dich ein Vorhängeschloss retten könnte. „Wer ist da?“ „Ich bin’s mach auf, ich muss dir etwas geben.“ Der Idiot öffnet ja wirklich. Geil. Ausholen und ein gezielter Schlag gegen die Brust. So und er liegt am Boden. Erstaunlich, was ein kleiner Schubser ausrichten kann. Türe hinter mir schliessen. „Was wollen Sie von mir? Ich kenne Sie nicht. Verlassen Sie bitte mein Haus.“

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