Gestatten, Walter – Seite 28 – Teil 1 – Montagnachmittag, Walter

Täglich wird hier eine Seite einer Geschichte veröffentlicht – sie trägt den Arbeitstitel Gestatten, Walter und untersteht dem alleinigen Copyright von Pascal Wiederkehr. Die Geschichte stammt aus einem Manuskript, welches nur grob überarbeitet wurde, und kann deshalb Fehler in Grammatik und Rechtschreibung aufweisen.

Ziele gibt es überall, so auch Mörder welche die Ziele beseitigen mussten, als wichtigste Regel weiss jeder, dass ein Auftragsmörder am Besten niemals auffällt, egal wie eitel er nun mal ist. Hübsche Sonnenbrille von Gucci und ein schicker Anzug um irgendwo auf einem Dach mit Scharfschützengewehr zu warten, ist wirklich nicht sinnvoll. Beim Abtauchen nach der Tat ist nun mal eine solche Aufmachung hinderlich, dafür sollte bei gesellschaftlichen Veranstaltungen niemand ungewaschen und mit Trainingsanzug auftauchen. Solche Dinge lernt man während der Ausbildung, wer sie nicht gelernt hat, bezahlt es vielleicht mit dem Leben. Das Leben ist nun mal kein Ponyhof, gerade das Leben eines Auftragsmörders nicht. „Deine Kleider sind deine Verkleidung, aber auch die Struktur in der du dich versteckst. Wie bei einem durchdachten Gebäude muss die Struktur stimmen. Der beste Beton, der beste Zement, das beste Zusatzmittel reicht nicht wenn du Angst vor dir selbst haben musst. Wenn der Architekt pennt, dann nützen auch die besten Produkte gar nichts mehr. Du wirst in dir selbst einstürzen, Junge, ein Anzug muss dir stehen. Wenn du dich darin nicht wohlfühlst, ziehst du lieber keinen an. Jeder bemerkt wenn du darin wie ein Ausserirdischer aussiehst. Du bist kein wankender Schrank mit zwei Meter breiten Schultern und einem Brustkorb wie Schwarzenegger. Du bist eher der kleine Clown im Zirkus welcher gerne Schwarzenegger wäre. Dem steht aber das Clownskostüm auch besser als ein Anzug. Verstehst du?“, fragte mein Lehrer, Mentor und Guru stets, immer wieder, öfters mit anderen Worten, am Ende ging es aber doch um mich. Er gab mir auch den Tipp mit der Musik. Er höre gerne Dire Straits, Songs wie „Communiqué“ oder „Single-Handed Sailor“ wenn er einen Auftrag erledigt. Hab ich dann auch probiert, hat mich aber eher eingeschläfert, nicht das Dire Straits schlecht wären, nur viel zu sanft für einen guten, alten, kaltblütigen Mord. Da muss doch bereits in der Begleitmusik das Blut spritzen. Blut spritzen bis man gar nicht mehr rauskommt.

Copyright Pascal Wiederkehr



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