Gestatten, Walter – Seite 26 – Teil 1 – Montagnachmittag, Walter

Von Pascalw @pwiederkehr

Täglich wird hier eine Seite einer Geschichte veröffentlicht – sie trägt den Arbeitstitel Gestatten, Walter und untersteht dem alleinigen Copyright von Pascal Wiederkehr. Die Geschichte stammt aus einem Manuskript, welches nur grob überarbeitet wurde, und kann deshalb Fehler in Grammatik und Rechtschreibung aufweisen.

Dieser fettige, typische, umwerfende McDonalds Fastfood Küchen Duft, gemischt mit dem ekligen Menschengeruch, einer Mischung aus Schweiss, verursacht durch die schlechte Körperhygiene und die kleinen, lebendigen Parfümduftbäume die herumlaufen. Jean-Baptiste Grenouille wäre hier wohl völlig verrückt geworden, so stinkt ja nicht einmal der Pariser Fischmarkt. Trotzdem fühl ich mich hier wohl, hierhin kommen alle. Die gestressten Mütter mit ihren verzogenen Kindern, der gehetzte Geschäftsmann im Anzug mit der schlecht gebundenen Krawatte, Schüler, Studenten, Arbeiter, Politiker, Feministen, Rechte, Linke, Schwarze, Weisse und ich. Mein iPod hat mit dem Zufallsgenerator wie immer ein passendes Lied gewählt, „Du Riechst So Gut“ von Rammstein. Deutsche Lyrik dröhnt in Form von mächtigem, mit elektronischen Aufhellern versehenem Metal durch meine Ohren. „Du riechst so gut, Du riechst so gut, Ich geh dir hinterher, Du riechst so gut, Ich finde dich, so gut, Ich steig’ dir nach, Du riechst so gut, Gleich hab ich dich“, Till Lindemanns tiefe Stimme, stimmt mich ein auf ein Spektakel für Gaumen und Nase. Deutsche Musik macht mich gierig auf amerikanisches Essen; was für ein Hohn ist das denn? „Ein Big Mac Menü medium mit einer Coke Zero zum hier essen.“ Moment vielleicht kann ich den Betrag mit Kleingeld bezahlen, ja ich krieg ich das hin, ach ne doch nicht. Wieder mit der Note, jetzt gibt’s wieder so viel nerviges Wechselgeld. Schade um den Platz in meiner Brieftasche. „Danke.“ Wo hat es noch was frei, ach hier drüben, toll der Boden sieht wie ein Schlachtfeld aus. Wo ist hier die Putzequipe, muss schon ganz schwierig sein jede Stunde kurz durchzwischen. Habe ich genügend Servietten? Alles tiptop. Karton auf, Big Mac raus und ein bisschen zudrücken, ach das sieht doch einfach nur lecker aus. Dazwischen ein paar Pommes, oh sind die salzig. Coke, runterspülen. Noch ein paar Pommes nachschieben, jetzt geht’s, sind nicht alle gleich salzig. Schluck Cola, viel zu kalt, erst nochmals Pommes oder gleich noch einen Biss vom Burger? Schwierig, mach ich doch am besten beides gleichzeitig? Yes, lecker! Eigentlich hätte nochmal einer Platz, besser nicht, nö, reiss dich zusammen, du musst beweglich und fit bleiben im Alter. Leider gehöre ich nicht zu denen, die alles fressen können, ohne fett zu werden. So, wie spät ist es jetzt? Och noch viel Zeit, jetzt mach ich mich gemütlich auf den Weg zu meinem lieben Freund dem Mercedes Fahrer. Wie sich der freuen wird mich zu sehen. Das wird ihm glatt die Sprache verschlagen. Nach meinem Besuch kriegt der garantiert keinen Ton mehr raus. Vielleicht lernt er ja was daraus fürs nächste Leben.

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