Gestatten, Walter – Seite 127 – Teil 1 – Montag, Walter

Von Pascalw @pwiederkehr

Täglich wird hier eine Seite einer Geschichte veröffentlicht – sie trägt den Arbeitstitel Gestatten, Walter und untersteht dem alleinigen Copyright von Pascal Wiederkehr. Die Geschichte stammt aus einem Manuskript, welches nur grob überarbeitet wurde, und kann deshalb Fehler in Grammatik und Rechtschreibung aufweisen.

Hirn, lass mich nicht im Stich. Hilfe ich bin doch nicht alleine, jemand ist hier, ganz bestimmt und sicher keine Kakerlake. Dafür war das Geräusch zu laut. Dem Eindringling gebe ich eins mit dem, hmm, mit dem Baseballschläger über die Rübe, warum steht ein Baseballschläger hinter der Schlafzimmertür? Der muss doch beim Baseballhandschuh und beim Baseball sein. Wie konnte jemand bei mir eindringen? Habe ich die Tür nicht abgeschlossen? Angst kriecht durch meine Knochen und gleichzeitig die Gier nach Mord, Totschlag, Blut. Leise, vorsichtig, der Eindringling darf dich nicht hören, wobei ihn dies vielleicht misstrauisch machen wird, wenn alles so still ist. Ich kann mich nicht entschieden, ich bleibe bei der Vorsicht. Mit der Fussspitze stosse ich die Badezimmertür auf. Niemand drin. Die Küche ist offen, doch vielleicht versteckt sich jemand hinter der Einrichtung? Als ich mich umdrehe sehe ich den Eindringling, eine Frau, deren Haar wohl mal rot war, sie sitzt gemütlich auf der Couch und sieht fern. „Was tust du da?“ Ja dreh dich um, los, du bist nicht mehr so schön wie früher. Damals hätte ich alles für dich gemacht, jetzt bist du nur noch alt. Sie hält eine Pump Gun in den Händen, hat den Lauf aber auf den Boden gerichtet. „Wilhelm, bist du endlich aufgewacht? Habe die ganze Nacht hier gewartet, eigentlich hätte ich dir im Schlaf bereits die Kehle durchschneiden wollen, nur war mir das dann zu einfach vorgekommen. Unfair, für so einen guten Mann wie dich. Kein respektvoller Tod.“ Warum will sie mich töten, du rothaarige Kuh bevor du mich tötest, töte ich dich. Pump Gun gegen Baseballschläger, ganz schlecht, es sieht schlecht aus für mich. „Warum willst du mich töten?“ Lach nicht so hämisch, was habe ich getan? Ich war immer treu, dieser Tag kann nicht mit meinem Tod enden, ausserdem wird die Pump Gun richtig laut sein. Will sie das ganze Haus aufmerksam machen, den König im Schloss wecken? „Du hast deine Tarnung auffliegen lassen, vielleicht unbemerkt, aber du bist nicht mehr brauchbar. Dabei warst du so gut, der Beste seit langer, langer Zeit. Sieh uns an, wie wir alt geworden sind, so alt und jetzt muss ich meinen ehemaligen Schützling töten. Pech aber auch.“ Ich schüttle den Kopf, sehe sie finster an, mittlerweile ist der Lauf nicht mehr auf den Boden gerichtet. Der Lauf sieht mir direkt in die Augen.

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