Täglich wird hier eine Seite einer Geschichte veröffentlicht – sie trägt den Arbeitstitel Gestatten, Walter und untersteht dem alleinigen Copyright von Pascal Wiederkehr. Die Geschichte stammt aus einem Manuskript, welches nur grob überarbeitet wurde, und kann deshalb Fehler in Grammatik und Rechtschreibung aufweisen.
Walter Tell wurde in der Schweiz geboren und arbeitete über dreissig Jahre lange als Auftragsmörder. Herkunft und Ursprünge der Mordlust, welche zur Befriedigung des Geschlechtstriebs aus Habgier oder aus anderweitig niederen Beweggründen grausame Ergebnisse erzielte sind nicht bekannt. Psychologen vermuten, dass Walter Tell, wegen des Apfelschusses seit der Kindheit gestört ist und deshalb auf die schiefe Bahn geriet. Spuren sind weltweit zu finden, mehrere Spezialeinheiten und Untersuchungskommissionen haben erfolgslos versucht, den Auftragsmörder zu fassen. Gerüchteweise soll dieser Aufträge über Dritte erhalten haben, was die Fahndung weiter erschwerte und deshalb bis heute niemand verhaftet werden konnte. Erste Morde, die wohl auf das Konto des Mörders gehen, wurden in den achtziger Jahren verübt, der letzte im Jahr 2010. Nachahmungstäter konnten jeweils entlarvt werden. Der Name Walter Tell soll sich der Mörder selbst gegeben haben, die erste Nennung wurde in einem Brief an das New York Police Department entdeckt. Das NYPD hat den Brief 1985 erhalten.
„Geehrte verantwortliche Überzeitfanatiker, gottlose, herzlose Schurken verpesten unsere schöne Welt, doch wer wird gejagt? Ich, der Reiniger, bin ich nicht das wahre Opfer, geistig zurückgebliebene können und dürfen niemals mit mir verglichen werden. Ich helfe dem Tod, in dem ich ungeliebte Menschen töte, genau wie es auch Wilhelm Tell getan hatte. Während der amerikanische Traum die Säulen auf den leblosen Körpern von Sklaven und Indianern baut, säubere ich das Fundament. Dank mir wird die Welt täglich ein Stück besser, weil der Bote der Unterwelt bereits genug zu tun hat. Ich bin die rechte Hand von Gevatter Tod und was seid ihr? Die schwachen, linken Hände eines Gottes, der gemäss dem grossen deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche bereits tot ist. Ihr braucht mich mehr, als ich euch, denn ohne mich habt ihr nur noch normale Serienmörder und sonstige Psychopathen. Deshalb, lasst mich im Sinne des Schiller’schen Wilhelm Tell feiern. Jagt mich nicht, denn ich bin voll mit Schoggi. Gezeichnet Walter Tell, Nationalheld.“
Veröffentlicht wurde dieses Schreiben in allen Medien, denn einerseits hoffte das NYPD, dass die amerikanische Bevölkerung eventuell Hinweise haben könnte und andererseits weil gezeigt werden sollte, wie verrückt der Auftragsmörder war. Die Zeitungsleser waren begierig über jeden Fetzen des Walter Tells. Starregisseur Kentin Tarantello wollte die Geschichte unter dem Titel „Death Tell“ verfilmen, geriet jedoch in Streit mit seinem guten Freund Roby Rodriguess, welcher ebenfalls einen Film darüber drehen wollte. Nie konnte der berühmte Auftragsmörder Walter Tell aufgespürt und verhaftet werden.
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