Täglich wird hier eine Seite einer Geschichte veröffentlicht – sie trägt den Arbeitstitel Gestatten, Walter und untersteht dem alleinigen Copyright von Pascal Wiederkehr. Die Geschichte stammt aus einem Manuskript, welches nur grob überarbeitet wurde, und kann deshalb Fehler in Grammatik und Rechtschreibung aufweisen.
Walter
Aus Walters Tagebuch
Das unwägbare Schächental, im heutigen Kanton Uri, war die Heimat von Wilhelm Tell, ein hart arbeitender Bergbauer und heutiger Schweizer Nationalheld. Wenn der Legende denn Glauben geschenkt werden darf, dann wollte der gute Tell gerade die monatlichen Einkäufe in Altdorf erledigen. Sein Sohn Walter begleitete ihn. Der Vogt Hermann Gessler wurde von Woche zu Woche brutaler, liess das Urner Volk bluten. So stand mitten auf dem Marktplatz eine Stange, auf dessen Ende ein Hut platziert war. Jeder Untertan des Vogts sollte beim Besuch des Marktes den Hut grüssen, so wie sie den Vogt stets grüssten. Als Wilhelm Tell daran vorbeischlendert und den Hut ignoriert, hält ihn ein Soldat, der die Aufgabe inne hat den Hut zu bewachen, unsanft zurück. Da sich Tell weiterhin weigert, wird der Vogt gerufen, welcher ihn bereits kennt. Mittlerweile hat sich die Dorfbevölkerung ebenfalls versammelt. Statt den aufrührerischen Mann zu verhaften, verlangte der Vogt, dass Wilhelm Tell seine Fähigkeiten als Schütze unter Beweis stellt. „Triff diesen roten Apfel, dann erhältst du deine Freiheit zurück“, erklärt Hermann Gessler. „Das werde ich tun“, erklärt Wilhelm Tell, das Treffen dieses Apfels sollte eigentlich leicht sein. Doch der Vogt ist ein böser Mann. Er befiehlt dem Sohn Tells, Walter, achtzig Meter weiter, unter eine Linde zu stehen. Den Apfel platziert er auf dem Kopf Walters. „Triffst du den Apfel, dann erhalten du und dein Sohn die Freiheit, wenn nicht, wird er sterben.“ Zitternd zieht Tell seine Armbrust hervor und legt einen Pfeil ein. Obwohl das Bild verschwimmt, die Nervosität steigt, sitzt der Schuss und der Apfel wird aufgespiesst. Weil Tell einen zweiten Pfeil bereit hielt, damit er den ungeliebten Vogt hätte töten können, falls der erste Schuss Schaden angerichtet hätte und er damit auch drohte, liess ihn Gessler verhaften. „In meiner Burg in Küssnacht wirst du lange über diese Drohung nachdenken können“, rief der Vogt erzürnt. Trotz Sturmwarnung will Gessler möglichst schnell aus Altdorf fliehen und besteigt bald sein Schiff in Flüelen. Der Sturm erfasst das Schiff und so lässt der Vogt Wilhelm Tell ans Steuer. Er steuert sofort ans Ufer und springt heraus stösst das Schiff des Vogts aber zurück in den See hinaus. Dafür würde ihn der Vogt töten lassen. Tell eilt nach Küssnacht und versteckt sich in der hohlen Gasse, denn, sollte der Vogt überlebt haben, wird er hier durchreiten müssen. Als er ihn kommen sieht, legt Wilhelm Tell den aufbewahrten zweiten Pfeil ein und erschiesst den heranreitenden Vogt. Die Heldentat verbreitet sich schnell und die aufgebrachte Bevölkerung entledigte sich darauf all’ ihrer Vögte.
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