Täglich wird hier eine Seite einer Geschichte veröffentlicht – sie trägt den Arbeitstitel Gestatten, Walter und untersteht dem alleinigen Copyright von Pascal Wiederkehr. Die Geschichte stammt aus einem Manuskript, welches nur grob überarbeitet wurde, und kann deshalb Fehler in Grammatik und Rechtschreibung aufweisen.
„Danke Steve, natürlich haben wir heute für Sie daheim wieder die aktuellsten Berichte zur Eishockeysaison. Was Fussballer in der Winterpause tun und welche Geschenke der Tennisstar und Vorzeigeschweizer Roger Federer seinen Kindern zu Weihnachten machen wird. Nun zum Schweizer Eishockey. Das Spiel Kloten Flyers gegen den HC Lugano ist wie David gegen Goliath. Während Kloten den letzten Platz der Tabelle belegt, sind die Tessiner aus Lugano mit dem ersten Platz bereits für die Playoffs qualifiziert.“ Im selben Moment erlosch die einzige Lichtquelle des Wohnzimmers. Ein paar Sekunden sass er in der Stille der Dunkelheit, er war zufrieden. Wie immer wenn ein Auftrag erfolgreich ausgeführt worden war. Irgendwo unter seinem Bein lag der silbrige iPod Classic, hundertsechzig Gigabyte Festplatte. Er griff danach, steckte die weissen Ohrstöpsel ein und suchte das passende Stück. Begleitet durch das angenehme Geräusch der iPod Navigation gleitete er sanft zu den grössten Hits der britischen Rockband Queen. Er wählte „I’m Going Slightly Mad“ und liess sich von der variantenreichen Musik berauschen. Schon immer hatte ihn das theatralisch – pompöse, die vielen verschiedenen Stilrichtungen der Musik von Queen fasziniert. Garniert, mit der dreieinhalb Oktaven Stimme Mercurys ergibt sich daraus ein Gesamtkunstwerks, welches noch die Ohren von Generationen verzaubern wird. Zur Beruhigung der Gedanken fand er die Mischung aus Hardrock und Operette einfach wie geschaffen. Gedanken sind keine linearen Strukturen, vor allem nicht wenn man gerade einen Auftrag ausgeführt hat. „I’m going slightly mad, I’m going slightly mad… it finally happened, happened, it finally happened, oooooh, it finally happened – i’m slightly mad“, murmelte er zum Gesang von Freddie Mercury und schlief mit der Musik im Ohr ein. „Ich werde etwas verrückt, ich werde etwas verrückt… es ist endgültig geschehen, geschehen, es ist endgültig geschehen, ooooh, es endgültig geschehen – ich bin etwas verrückt.“ Als er wieder aufschreckte, hatte die Musik bereits geendet und sein Hinterteil schmerzte. Es war warm und gleichzeitig fühlte es sich an wie mit Sand gefüllt. Noch länger konnte er nicht hier bleiben, das war kein sicheres Haus, er musste weiter und in der Dunkelheit fiel man weniger bei den Nachbarn auf.
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