Geständnisse einer Coyote Tänzerin

Von Sidney
Obwohl Mr. Rungsak, der 37 jährige Manager des "Seralph Lounge and Karaoke" — eines kleinen Nightclubs auf der Rückseite von Bangkoks Srinakarin Road — selbst zugibt, dass das Image von Coyote Tänzerinnen nicht gerade das beste ist, so räumt er lächelnd ein, dass das Geschäft ein sehr lukratives ist ... und zwar nicht nur für ihn sondern auch für die Frauen selbst.

"Sie können gutes Geld verdienen. Ihr Grundgehalt liegt bei 8.000 Baht, plus 300 Baht für drei Runden Tanzen sowie 100 Baht Provision für jede Bestellung eines Drinks. Am meisten kommt jedoch durch die Trinkgelder zusammen", sagt Mr. Rungsak.
Dabei halten sich die erforderlichen Qualifikationen durchaus in Grenzen. Laut Mr. Rungsak müssen die Mädchen mindestens 20 Jahre alt sein, gut aussehen, über eine schöne — vorzugsweise helle — Haut verfügen, und dürfen nicht zu dick oder zu dünn sein.

"Wenn sie nicht tanzen können, dann ist das kein Problem, denn ein Coyote-Tanz erfordert keine Choreographie. Es geht nur darum, sich verführerisch zur Musik zu bewegen; und das können wir den Mädchen schnell beibringen", betont der Manager.
Ein Top Coyote Girl wie Amy kommt auf etwa 30.000 Baht pro Monat. "Mit dem Geld kann ich nicht nur meine Mutter sondern auch noch meine Großmutter und meine Schwester unterstützen. Und es bleibt immer noch genug für mich selbst übrig", meint Amy.

Zuerst hatte die Studentin in einem Restaurant der Fastfood Kette Kentucky Fried Chicken gearbeitet, doch dort kündigte sie schon bald wieder, da die Arbeitszeiten zu unflexibel und die Bezahlung zu schlecht war.
Das Tanzen findet Amy okay. Dagegen hasst sie es, mit Kunden am Tisch zu sitzen, denn das läuft nun mal meistens auf das gleiche hinaus. "Viele der Kunden versuchen mich betrunken zu machen und mich anzugrabschen. Das ist dann der Teil, wo die Arbeit extrem erniedrigend werden kann. Ich bin mir auch bewusst, dass einige Kunden keinen Respekt vor mir haben", sagt Amy.

Alles in allem kommt sie nach eigenen Angaben gut über die Runden, doch ihr Traumjob ist es definitiv nicht. Wenn sie ihre Ausbildung beendet hat, möchte sie gerne einen normalen Job mit normalen Arbeitszeiten. Ihr eigentlicher Traum ist jedoch ein Restaurant zu eröffnen. Aber Amy ist realistisch genug, um zu wissen, dass es bis dahin noch ein sehr langer mühsamer Weg ist.

Drücken wir Amy die Daumen, dass sie es schafft...
(Quelle: Bangkok Post)