Gespräch mit einer Immigrantin

Sie ist vor mehr als drei Jahrzehnten in die Schweiz eingewandert, die Sprache ist ihr noch immer fremd, die Lebensweise der Menschen hier versteht sie nicht immer und obschon sie nie mehr in ihre alte Heimat zurückkehren könnte, wird sie sich wohl auch hier nie ganz zu Hause fühlen. Wir kommen ins Gespräch miteinander – auf Italienisch, denn Deutsch geht nicht -, reden über meine Kinder und ihre Freunde.

Ich: “Ich bin so froh, dass unser Ältester gute Freunde gefunden hat, die ähnliche Interessen haben. Freunde, die damit leben können, dass er mit Fussball nichts anfangen kann.”

Sie: “Ja, es ist wichtig, dass die Kinder nicht in schlechte Kreise geraten.”

Ich: “Der FeuerwehrRitterRömerPirat hat jetzt einen neuen Freund. Er kommt aus Eritrea, ein unglaublich fröhliches Kind. Die zwei verstehen sich prächtig.”

Sie (zögerlich): “Nun ja, ich denke, Kinder sind auf der ganzen Welt gleich. Aber Erwachsene… Aber die Kinder aus dem ehemaligen Jugoslawien sollen wirklich schlimm sein, sagt man…”

Ich: “Nun, hier im Dorf leben sehr viele nette Familien, die aus dem Balkan eingewandert sind…”

Sie: “Ja, kann schon sein, dass einzelne anders sind, aber die meisten sind richtig schlimm, glaube ich.”

An diesem Punkt musste ich meinen Nerven zuliebe das Thema wechseln. Wir redeten dann darüber, wie mühsam wir es finden, dass Ausländerfeindlichkeit immer salonfähiger wird.

Gespräch mit einer Immigrantin



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