Gesehenes - Mai '10

Gesehenes - Mai '10
"Six Feet Under" [Season 1, USA, '01] – 9/10
Alan Balls von Premiumsender HBO produzierte und des Öfteren als Überserie gefeierte Reise zu Familie Fishers traditionsreichem Beerdigungsinstitut, wo Leben und Tod maßgeblich von einer Wand getrennt sind. Grandiose erste Staffel, die zwar zu Beginn etwas unentschlossen zwischen makabrem Humor, satirischen und ernsten Tönen oszilliert, dann aber schnell ihren Weg findet und den Zuschauer packt – und zwar mitten ins Herz.
"Six Feet Under" [Season 2, USA, '02] – 9/10
Schräge Figuren, schwarzer Humor, emotionale Sehnsüchte an allen Ecken und Kanten, viel Sex, viele Seitensprünge, viel Hasch – die zweite Staffel erreicht in qualitativer wie inszenatorischer Hinsicht mühelos die erste, wenngleich der Dramaanteil merklich nach oben geschraubt wurde. Bemerkenswert vor allem, wie sich "Six Feet Under" der Homosexualität nähert und der Vergänglichkeit des Lebens nüchtern begegnet, anstatt sich in jener obligatorischen Theatralik zu verlieren.
"Six Feet Under" [Season 3, USA, '03] – 8,5/10
Im Gegensatz zu beiden vorherigen Staffeln bisweilen unkonventioneller (Nates Nahtoderfahrung; der gleichzeitige Tod mehrerer Personen) und teilweise spannender (Lisas Verschwinden, das mit einem Gewaltverbrechen oder doch eher mit Selbstmord einherging?). In seltenen Fällen nimmt die Melodramatik allerdings überhand.
"Manche mögen's heiß" [USA, '59, Wilder] – 8/10
Hatte ihn weniger geschwätzig in Erinnerung, weshalb die Bewertung – und sei es auch nur einen halben Punkt - nach unten korrigiert wurde.
"Citizen Kane" [USA, '41, Welles] – 6/10
Der vermeintlich beste Film aller Zeiten bekommt nur 6 Punkte?! Richtig gelesen! Sehr, sehr schwer hat es "Citizen Kane" bei mir, der audiovisuell sicherlich über jeden Zweifel erhaben ist und eine Art wichtige Vorreiterrolle des zukünftigen Kinos markiert, während er mich inhaltlich allenfalls nur wenig begeistern kann. So zieht sich die Liebesgeschichte beispielsweise wie Kaugummi.
"Funny Games U.S." [USA, GB, F, AUS, '07, Haneke] – 7/10
Manipulatives Experiment mit den Sehgewohnheiten des Zuschauers. Äußerst sadistisch und psychotisch, ausgezeichnete Kameraarbeit, wenn auch etwas zu moralisch und konstruiert.
"True Romance" [USA, '93, T. Scott] – 7,5/10
"Shooter" [USA, '07, Fuqua] – 6,5/10
"Frau ohne Gewissen" [USA, '44, Wilder] – 8/10
"Dawn of the Dead" [USA, '04, Snyder, Director's Cut] – 6,5/10
Überraschend unterhaltsames Remake des bahnbrechenden Romero-Klassikers mit netten Regieeinfällen, hohem Tempo und sarkastischem Witz, ohne jene ursprünglich in den Plot implementierte Konsumkritik zugunsten von überaus blutiger Action zu bedienen. Auf manch' unfreiwillig komische Szenen hätte Snyder ebenfalls verzichten können. Tipp: Vielleicht auf Zombie-Babys und rettende Hunde.

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