Da ich wie die Kollegen von nebenan und eine Straßenecke weiter links ebenfalls das Gefühl verspürte, mitzuteilen, welche Filme und/oder Serien ich im letzten Monat goutiert, durchgestanden oder nur mit Alkohol genießen konnte, wird sich hier pünktlich zum neuen Monat eine Liste mit eben diesen gesehenen Werken wiederfinden. Im Gegensatz zu den Blogs weiter oben lasse ich es mir allerdings nicht nehmen, lediglich eine Bewertung zu schreiben, sondern ein paar der Worte mal hier und mal da zu verlieren, ohne gleich zur ausführlichen Review auszuholen. Der April fällt etwas mager aus, war doch darin ausgerechnet meine Prüfungsvorbereitung wichtiger und das Wetter gegen Ende der vier Wochen derart gut, dass man den Tag eher nicht vorm heimischen Fernsehgerät verbringt.
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"Serpico" [USA, '73, Lumet] - 7/10
Vor Idealismus und Integrität triefende Al Pacino-One-Man-Show in den hiesigen korruptionsverseuchten Straßenschluchten New Yorks. Die schnonungslose Abrechnung eines totalitären Staatsapparates von Sidney Lumet ist spannend und fesselnd inszeniert, wenn auch etwas eindimensional in den Nebenfiguren und insgesamt zu vorhersehbar geraten.
"2012" [USA, '09, Emmerich] - 5/10
"The Hurt Locker" [USA, '09, Bigelow] - 7,5/10
Krieg als Droge für den täglichen Adrenalinkick jener, die nach der Drecksarbeit Bomben zu entschärfen, nicht mehr die selben sein werden. Ich weiß es nicht, ob Bigelows Irakdrama sechs Oscars verdient hat, aber dieser Nervenkitzel ist so oder so sehenswert.
"The Killer" [HK, '89, Woo] - 8,5/10
John Woos bester. Eine wuchtigere Kirchenschießerei gibt es, denke ich, gar nicht.
"The Crow - Die Krähe" [USA, '94, Proyas] - 7/10
"Zabriskie Point" [USA, '70, Antonioni] - 4,5/10
In meditativen Bildern entfesselter Trip in staubige Wüstengebiete, der sich bei näherem Hinschauen, unter anderem, als ziemlich offensichtliche Konsumkritik entpuppt, die ihren Höhepunkt erreicht, wenn Antonioni sämtliche Zivilisationsgüter zu den epischen Klängen Pink Floyds in der Luft zerfetzt. Doch außer der wunderschönen Sexszene und besagter Zerstörungsorgie werd' ich mit dem Film nicht warm, da er mir zu zäh und nichtssagend erschien. Vielleicht noch mal anschauen.
"Das weiße Band" [D, A, I, F, '09, Haneke] - 7/10
"Operation - Broken Arrow" [USA, '96, Woo] - 5/10
"300" [USA, '07, Snyder] - 7/10
"Lady Vengeance" [ROK, '05, wook] - 7/10
Poetischer denn "Oldboy" und trotz der verschachtelten Rückblenden nicht auf Twist komm' raus programmiert. Vivaldi, Selbstjustiz, Blut. Grandiose Regie, auch wenn mir "Oldboy" besser gefällt.
"The Wrestler" [USA, '08, Aronofsky] - 8/10
"Total Recall" [USA, '90, Verhoeven] - 8,5/10
Traum? Realität? Vergangenheit? Zukunft? Egal, "Total Recall" ist einfach höllisch gute Dick-Adaption. Da kann man Verhoeven locker die zunehmend effektlastige Inszenierung in den letzten Minuten verzeihen. Schwarzeneggers zweitbester Film, der sogar mehrfach küssen darf.
"Avatar - Aufbruch nach Pandora" [USA, '09, Cameron] - 7,5/10
Selbst in 2D funktioniert James Camerons monumentaler Bilderreigen ganz vorzüglich. Ich scheine im Übrigen der Einzige zu sein, dem die Musik Horners gefällt.