Vor ein paar Wochen hatte ich euch ja von dem eher enttäuschenden Film 50/50mit Joseph Gordon-Levitt erzählt. In Looper spielt er wieder mit. Ich gebe zu, ich habe in letzter Zeit mein Faible für Dystopien und Zeitreisen entdeckt. Entsprechend neugierig war ich auf den Film.
MEINE ERWARTUNGEN Keine Ahnung, warum, aber ich hoffte auf einen ähnlich eindrucksvollen Film wie Inception. Ich stellte mir verschachtelte Handlungsstränge vor, die ein mitdenken erfordern. Ich wollte Action, Spannung, gute Unterhaltung.
MEINE EINDRÜCKE Wir schreiben das Jahr 2046. Joe (Joseph Gordon-Levitt) ist ein so genannter Looper, ein Auftragsmörder. Ihm werden aus der ferneren Zukunft zu einem bestimmten Zeitpunkt Menschen geschickt, die er dann sofort tötet und verscharrt. Dafür bekommt er Silber. Damit diese Sache aber niemals auffliegt, denn in der ferneren Zukunft sind Zeitreisen verboten, bekommt ein Looper irgendwann einmal sein zukünftiges Ich geschickt, das er dann töten muss. Er erkennt sein Alter Ego an dem Gold, das ihm auf den Rücken gebunden ist. Joe bekommt eines Tages auch sein Alter Ego (Bruce Willis) vorgesetzt. Doch beim Versuch ihn zu töten, wehrt sich der ältere Joe und flieht. Eine Hetzjagd beginnt…
Die Geschichte wird spannend aufgezogen und eigentlich auch gut erklärt. Trotzdem haben wir den Film zweimal angehalten, um uns gegenseitig zu versichern, dass wir alles verstanden haben. Es ist ähnlich wie in Inception. Erst beim zweiten Mal gucken kann man gemütlich und entspannt zuschauen. Beim ersten Mal muss man definitiv erst einmal mitdenken.
Das tut der Spannung und der Unterhaltung aber keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil! Da die Geschichte in sich total logisch ist, bleiben keine Fragezeichen übrig, die stören könnten. Zumal sich nach dem ersten Drittel auch keine weitere Schleife (engl. Loop) mehr auftut und man wirklich ziemlich entspannt zugucken kann….wenn man nicht vor Spannung umkommt.
Denn spannend ist die Geschichte wirklich. Bis zum Schluss fiebert man mit und überlegt sich, wie die Sache wohl ausgehen wird. Für mich gab es zwei mögliche Enden. Das Ende, das gewählt wurde, ist aber auf den ganzen Film hin gesehen das stimmigere und rundet die Geschichte wirklich toll ab.
Ein Blick auf den Cast zeigt, das hier sehr erfahrene Schauspieler am Werk sind. Mein Freund hat Joseph Gordon-Levitt erst gar nicht erkannt. Er sieht anders aus als in seinen übrigen Filmen, deutlich älter und reifer. Er spielt auch einen abgebrühten, sehr selbstsicheren Auftragsmörder. Sein Alter Ego Bruce Willis macht auch eine gute Figur, wenngleich er eindeutig ein Nebendarsteller ist. Gewohnt routiniert ist er der Actionheld, der versucht die Menschheit zu retten. Erwähnen möchte ich aber noch Emily Blunt, die man bislang eher aus Liebeskomödien kennt (ich hab sie zuletzt in Fast verheiratet gesehen). Auch sie spielt absolut überzeugend und leidenschaftlich. Besonders faszinierend ist auch der kleine Pierce Gagnon. Er spielt in Looper eine sehr wichtige Rolle, die er großartig meistert!
Zwar ist das Setting nicht besonders futuristisch ausgelegt, aber das muss es auch nicht sein. Es ist ja auch "nur" rund 30 Jahre in der Zukunft. Die kleinen Details sind aber alle sinnvoll eingesetzt und authentisch.
Obwohl der Film stolze 119 Minuten hat, ist er an keiner Stelle zu lang oder unlogisch. Er bietet alles, was man erwarten kann: Action, Spannung, Unterhaltung. Die Jugendschutzgrenze liegt bei 16 Jahren und ist absolut sinnvoll. Vor allem zu Beginn des Films ist es doch recht blutig und brutal. Ich mag das sonst nicht, aber hier hat es den Spaßfaktor (sofern man das so nennen kann) wirklich erhöht. Alles wirkte stimmig und gut inszeniert.
FAZIT Ich möchte für diesen Film eine absolute Empfehlung aussprechen! Wer Actionfilme mit Grips mag, der sollte sich Looper nicht entgehen lassen. Ich bedaure es etwas, nicht im Kino gewesen zu sein, aber auch auf der heimischen Leinwand macht er eine absolut gute Figur. Ich hab nichts zu meckern.
Eingestellt von Melissa um 13:30