Ich hatte ein paar Trailer davon gesehen, da sprach mich der Film noch nicht wirklich an. Dann berichtete ein Filmkritiker auf Youtube darüber, den ich recht schätze, da wurde meine Neugierde geweckt. Also lieh ich mir den Film aus.
MEINE ERWARTUNGEN Ich hatte, ehrlich gesagt, kaum eine Ahnung, worum es in dem Film gehen soll. Ich wußte nur wage, dass er schöne Bilder hat. Also stellte ich mich auf so eine Art Kunstfilm ein, vielleicht in Richtung Life of Pi.
MEINE EINDRÜCKE Obwohl der Film von Martin Scorsese gedreht wurde, spürt man schon in den ersten Szenen das französische Flair. Nicht nur, da der Film am Pariser Bahnhof spielt, auch die Stimmung, die Kameraeinstellung und die ganze Erzählweise ist für mich irgendwie französisch: langsam, malerisch, Dinge werden nur angedeutet, mehrere kleinere Geschichten, die sich ineinander verflechten.
Es geht um Hugo, der für seinen Onkel die Bahnhofsuhren wartet. Dabei beobachtet er das Treiben um sich herum und hält sich mit kleinen Diebstählen über Wasser. Bis er auf den Spielzeugladeninhaber trifft. Damit verändert sich seine ganze Welt.
Hugo ist ein Kinderfilm. Nicht nur, dass zwei Kinder die Hauptrolle spielen. Auch die Erzählweise ist leicht, unbekümmert und recht gradlinig. Aber zu lang. Ich weiß nicht, was das ist, dass die jüngsten Kinofilme alle mindestens zwei Stunden gehen müssen? Ich empfand auch hier zwischendrin eine Länge. Die Figuren sind allesamt liebevoll charakterisiert und Scorsese hat es geschafft, einige namhafte Schauspieler auftreten zu lassen. Ein nettes Detail, das Kinder vermutlich wenig interessiert.
Aber es geht in diesem Film nicht allein um Hugo. Tatsächlich bildet seine Lebensgeschichte nur den Rahmen zum eigentlichen Thema. Der Film ist eine Hommage an den Film selbst, seine Entstehungsgeschichte und Wirkungsweise. Das fand ich sehr schön, wenngleich ich berufsbedingt wenig Neues erfuhr. Zugleich ehrt dieser Film auch die Mechanik der Uhren. Es geht darum, dass wir alle ein kleines Rädchen im großen Ganzen sind und daher gleichermaßen wichtig. Denn fehlt ein Rädchen, dann bleibt das Ganze stehen. Es ist eine Geschichte über Freundschaft, Liebe, Leidenschaft des Lebens und die Faszination der Moderne.
FAZIT Hugo hat tatsächlich viele schöne Bilder. In 3D muss das toll ausgesehen haben. Die Geschichte selbst empfand ich als unspektakulär, sie hatte nur milde Höhen, wenig ernstzunehmende Tiefen. Die Botschaft ist nett, aber insgesamt ist der Film einfach zu lang. Eindeutig eher etwas für ältere Kinder (ab 13), denn die haben vielleicht schon das nötige Sitzfleisch.