<\/param> <\/embed><\/object><\/div>";" alt="" /> MEINE ERWARTUNGEN Der Film sollte die beklemmende Situation, wie sie im Buch geschildert wird, auffangen. Zudem erhoffte ich mir, dass eine klare Botschaft vermittelt wird. Ich war vom Buch persönlich berührt, das wollte ich auch vom Film.
MEINE EINDRÜCKE Normalerweise schaue ich mir Filme konzentriert an. Außer ich kenne sie schon. Dann kann ich auch nebenher im Internet serven oder etwas schreiben. Bei diesem Film habe ich mir schon nach etwa 10 Minuten den Laptop auf den Schoß geholt… war er also langweilig?
Die Anfangssequenz entspricht ziemlich genau dem aus dem Buch. Soweit kann ich mich noch erinnern. Das hat mich auch erst einmal positiv beeindruckt. Die Stimmung und Verwirrung um den plötzlich Erblindeten ist wirklich gut eingefangen worden. Danach verläuft der Film in ruhigeren Bahnen. Er nimmt sich die Zeit verschiedene Charaktere vorzustellen, wie sie alle nach und nach zu erblinden scheinen. Tatsächlich gibt es aber eine unter ihnen, die sich nur als blind ausgibt, um ihren Mann nicht im Stich lassen zu müssen. Sie werden alle von den Behörden in Quarantäne gesteckt und sich selbst überlassen. Das hat verheerende Folgen… eine kleine in sich geschlossene Gesellschaft, vollkommen hilflos…
Die Grundidee, die auch José Saramago in seinem Roman vermittelt, ist an sich relativ simpel. Die Stadt der Blinden ist im Grunde eine Gesellschaftskritik, die die Schatten unserer Zivilisation zum Vorschein bringt. Zudem zeigt es, wie sehr wir aufeinander angewiesen sind und Darwins 'Survival of the fittest' nur in der Tierwelt funktioniert. Diese Grundidee hat auch der Film aufgegriffen. So zeigt er, wie die Blinden in Quarantäne eine eigene Gesellschaft entwickeln und wie diese nach und nach in immer tiefere Abgründe rutscht. Das ist interessant und stellenweise wirklich erschreckend widerlich. Wozu der Mensch wirklich fähig ist, wenn er in die Ecke getrieben wird… davon kann einem nur schlecht werden. Allerdings gelang es Saramago im Buch auch eine subtile persönliche Note einzufädeln. So lenkte er das Augenmerk auch immer wieder auf Einzelschicksale, was die Gesamtsituation noch unerträglicher machte. Diese Facette ging für mich im Film komplett verloren. Die Brisanz, dass eine unter den Blinden tatsächlich doch sehen kann und welche Verantwortung sie damit auf sich lädt, dies wird im Film leider nicht wirklich vertieft. Erst zum Schluss wird dies noch einmal aufgegriffen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich aber die Empathie schon an den Figuren verloren.
Deswegen konnte ich auch so gut nebenher etwas anderes machen. Denn mir fehlte die Emotionalität in dem Film. Ich fühlte mich nicht mit einbezogen, da ich keine Verbindung zu einer der Figuren ziehen konnte. Der Film blieb zu allgemein.
Noch eine kleine Anmerkung: ich gucke mir immer die Making of's zu Filmen an, wenn möglich. Das habe ich auch bei diesem hier getan. Saramago hatte sich wohl lange dagegen gesperrt, sein Buch verfilmen zu lassen. Das kann man deuten, wie man will. Anerkennen möchte ich aber, wie gründlich die Filmemacher an die Geschichte herangegangen sind. Leicht haben sie es sich definitiv nicht gemacht. Leider kann man das im Endergebnis nicht alles erkennen.
FAZIT Zwar thematisiert der Film wirklich gut die Gesellschaftskritik, die Saramago angedacht hatte, jedoch fehlte dem Film die Tiefe im Hinblick auf Emotionalität und Empathie. So konnte mich der Film nicht berühren. Ich kann nur empfehlen unbedingt das Buch zu lesen, das ist wirklich großartig. Der Film als Ergänzung ist gut, aber alleine nicht ausreichend.