Geschwisterallergie

Die Geschwisterallergie kann das ganze Jahr über auftreten, in den Wintermonaten wird sie jedoch besonders häufig beobachtet. Vermutlich liegt dies an der Tatsache, dass es in der kalten Jahreszeit schwieriger ist, einem allergieauslösenden Geschwisterkind aus dem Weg zu gehen. In grösseren Familien soll die Geschwisterallergie gehäuft vorkommen. Leider ist noch zu wenig erforscht, wie es zur meist plötzlich auftretenden allergischen Reaktion auf ein Geschwisterkind kommt, die häufigsten Auslöser eines akuten Allergieschubs hingegen sind allgemein bekannt:

  • Laute Geräusche, manchmal reicht auch schon hörbarer Atem
  • Provokatives Sitzen auf dem falschen Stuhl
  • Schläge, die von neutralen Beobachtern jedoch bloss als zufällige, ungeschickte Bewegungen wahrgenommen werden
  • Worte, die je nach Ohr, von dem sie gehört werden, ganz unterschiedliche Bedeutungen haben
  • Körpergerüche
  • Ungleich verteilter Besitz, wobei auch dies von neutralen Beobachtern gewöhnlich nicht festgestellt werden kann
  • Unterschiedliche Vorstellungen über das Leben im Allgemeinen

Eine allergische Reaktion wird jeweils nur durch das Verhalten des allergieauslösenden Geschwisterkindes hervorgerufen, andere Familienmitglieder können tun und lassen, was sie wollen, ohne dem allergischen Kind im Geringsten zu schaden. Die allergische Reaktion äussert sich in den folgenden Symptomen:

  • Zufällige, ungeschickte Bewegungen, die vom Geschwisterkind und neutralen Beobachtern gewöhnlich als Schläge wahrgenommen werden
  • Sehr laute Geräusche, von Umstehenden gewöhnlich als Brüllen und Beleidigungen verstanden
  • Hektische Aktivität, die zur Folge hat, dass gewisse Gegenstände, die dem allergieauslösenden Geschwisterkind gehören, in die Brüche gehen
  • Angeblich harmlose Handlungen, die man durchaus als gezielte Provokationen verstehen könnte und die vom allergieauslösenden Geschwisterkind auch als solche verstanden werden
  • Selbstmitleid

Gewöhnlich lösen diese Symptome ganz ähnliche Symptome beim allergieauslösenden Geschwisterkind aus, was wiederum die Symptome des allergischen Kindes verstärkt. Für Aussenstehende ist deshalb nicht zu erkennen, welches das allergische und welches das allergieauslösende Kind ist. Leider gibt es bis anhin keine wirkungsvolle Therapie gegen die Geschwisterallergie. Die Versuche, die beiden Geschwisterkinder zu gemeinsamen Arbeitseinsätzen zu verdonnern garantieren ebenso wenig Erfolg wie die strikte räumliche Trennung auf Zeit. Experten raten deshalb dazu, sich mit viel Geduld zu wappnen und abzuwarten, bis die Geschwisterallergie wieder abflaut und sich auf andere Geschwisterkinder verlagert. In den meisten Fällen wächst sich die Krankheit spätestens beim Eintritt ins Erwachsenenalter aus, man hört aber gelegentlich von Familien, in denen die Geschwisterallergie bei Erbfällen wieder aufflackert. 

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