Geschmeidig wie ein Leopard – Ein krampfhafter Versuch

Von Diro1962

Die Meinungen über das Thema Dehnen sind so vielfältig wie die Natur des Laufens. Es gibt kontroverse Diskussionen in allen Lagern. Selbst die Mediziner sind sich nicht einig. Geschweige denn die Läufer selbst. Und ich werde die Diskussion um das Thema „Dehnen – ja oder nein“ gewiss auch nicht lösen. Will ich auch nicht!

Wenn man in fortgeschrittenem Alter eine gewisse Erfahrung mit dem Laufen hat, kommt bei vielen auch die schmerzhafte Erfahrungen mit läuferspezifischen Verletzungen dazu. Meistens sind es immer wieder ähnliche Verletzungen die uns quälen und von denen man allerorts liest und hört. Überraschenderweise sind es nicht nur die Dehnmuffel die es erwischt. Auch Läufer die sich gewissenhaft Dehnen sind nicht gefeit. Also Dehnen alleine kann nicht die Lösung sein.

Was ich im Laufe der letzten Jahre aber definitiv festgestellt habe, ist die Tatsache, dass Läufer die gleichzeitig Kampfsport oder Yoga machen, wesentlich weniger oder gar überhaupt nicht verletzt sind. Jedenfalls keine „läuferspezifischen“ Verletzungen. Beim Kampfsport kommen dafür hier und da ein paar andere hinzu!

Des Läufers Leid!
Der geschmeidige Leopard!

Dies ließ bei mir schon früh den Rückschluss zu, dass Kraft und Beweglichkeitstraining als Ausgleich zum Laufen, das wahre Heilmittel sein muss. Also eigentlich alle „Ausgleichsportarten“ welche die meisten Läufer, die ich kenne, HASSEN!
Mich natürlich voll eingeschlossen.

Nun stellt sich mir die Frage nach dem WARUM? Warum mögen die meisten Läufer neben Ihrem geliebten Laufen keine Alternativen. Warum lege ich mich nicht jeden Abend 10 Minuten auf die Matte, höre ein wenig Musik und mache mich bewegungstechnisch zum Affen? Warum gehe ich lieber noch eine Stunde monoton laufen, anstatt mich die 10-15 Minuten ein wenig zu dehnen oder Kraftübungen zu machen?

Uaäehhhhhh!

Ehrlich gesagt ich habe keine Ahnung. Geschmeidig wie ein Leopard hört sich doch super an. Und alle die fleißig Stabi und Geschmeidigkeit trainieren profitieren davon.
Also warum sträubt man sich so gegen die Leopardenhaftigkeit?

In meinem Fall bestimmt aus dem Grund, dass aus dem Leoparden bei der ersten Übung ein stocksteifer Tanzbär wird, welcher in Kurzatmigkeit verfällt und schon im Bewegungsbeginn die ersten Zeichen eines gewaltigen Muskelkaters verspürt. Wenn ich einer Stabheuschrecke gleich, den traurigen Versuch starte meinen geschundenen Kadaver in die Geschmeidigkeit des Leoparden zu verwandeln, hat das weder etwas mit Ästhetik noch mit Spaß zu tun. Es ist einfach nur traurig.
Also schenke ich mir die ganze Prozedere, schaue mir vielleicht noch ein YouTube-Video über das Dehnen an und gehe laufen. Wohlwissend, dass mir bisher das wenige Kraft- und Bewegungstraining welches ich irgendwann einmal durchgezogen hatte, wahnsinnig viel beim Laufen gebracht hat.

Also habe ich mir nun wieder einmal geschworen, mindestens 4-5 mal die Woche eine Stabi/Krafteinheit einzubauen. Egal wie schlimm die ganze Sache aussieht und wie schwer der Muskelkater wird. Ich lege mich mal fest bis zum 30. April. Das sind noch 6 Wochen in denen ich „geschmeidig wie ein Leopard“ werde.
Oder wenigstens zur elastischen Schildkröte?

Blinzeln in der Sonne

Ich werde berichten!