wann und wieso die Weihnachtsbäume in unsere Zimmer gelangen konnten, ist heute nicht mehr ganz genau zu ermitteln.
Für 1605 ist dort der erste Christbaum belegt, der als Gabenbaum oder Bescherbaum – allerdings noch ohne Kerzen – hergerichtet war. Offenbar wurde das Dekorieren der Stuben mit immergrünen Zweigen dann auch beim gewöhnlichen Volk beliebt.
Die Kirche, der die meisten Waldgebiete gehörte, musste oft sogar gegen das Plündern zur Weihnachtzeit einschreiten. Das Auslegen von Tannenreisig in den Stuben galt außerdem als heidnischer Brauch und wurde untersagt.
Ab 1750 häufen sich dann aber aber die Berichte über das Aufstellen von Christbäumen: Bereits Johann Wolfgang von Goethes Romanfigur Werther (das Buch erschien 1774) kommt am Sonntag vor Weihnachten zu seiner geliebten Lotte und spricht vom paradiesischen Entzücken beim Anblick eines „… aufgeputzten Baumes mit Wachslichtern, Zuckerwerk und Äpfeln”. Während der Brauch in den Städten nun schnell Einzug hielt, setzte er sich in ländlichen Gebieten nur langsam durch.
Schließlich gab aber auch die katholische Kirche ihren Widerstand auf. Da Tannen zur damaligen Zeit in Mitteleuropa selten waren, konnten sich zunächst nur die Wohlhabenden einen Weihnachtsbaum leisten.
Die übrigen behalfen sich mit anderem winterlichen Grün wie Kiefer- oder Mistelzweigen. Erst Mitte 1850 waren dann genügend Tannen- und Fichtenwälder entstanden, um den immer weiter wachsenden Bedarf an Christbäumen zu decken.
Quelle: grünes Presseportal