Die Modern-Warfare-Reihe gehört vom Genre her zu den so genannten Ego-Shootern, landläufig gerne als "Killerspiele" geschmäht. Der Spieler nimmt die Welt durch die Augen des Charakters war, vornehmlich über Kimme und Korn einer ins Sichtfeld ragenden Waffe. Wie der Titel bereits andeutet spielt der Spieler Mitglieder einer "modernen Armee"; das Spiel ist in einer fiktiven, nahen Zukunft angesiedelt. Die über den Verlauf der bisherigen drei Teile erzählte Geschichte sieht dabei in etwa so aus: ein russischer Nationalist namens Zakhaev hat sich das Ziel gesetzt, Russland zur alten Größe zurückzuführen. Zu diesem Zweck schließt er sich mit islamischen Terroristen in einem unbenannten mittelöstlichen Land zusammen und finanziert einen Putsch. Während eine britische SAS-Einheit in Russland Zakhaev zu fassen versucht, interveniert eine US-Invasionsstreitmacht in dem Land. Eine explodierende Atombombe tötet die meisten US-Soldaten jedoch. Ein Versuch Zakhaevs, nukleare Raketen auf die USA abzuschießen, kann knapp verhindert werden. Zakhaev wird getötet (erstes Spiel). Darauf folgend wird Zakhaev in Russland als Held und Märtyrer verehrt; der Terrorist Makarov kann in seine Fußstapfen folgen. Die USA und GB arbeiten eng zusammen. Der SAS versucht erneut, sich auf die Spur der Terroristen zu heften, während es den amerikanischen Geheimdiensten gelingt, einen Mann in Makarovs Team einzuschleusen. Dieser nimmt zum Schein an einem Terroranschlag auf den Moskauer Flughafen teil, wird aber von Makarov getötet und zurückgelassen. Dieser "Beweis" eines amerikanischen Terrorakts wird von Russland dann als Vorwand genutzt, eine Invasion in den USA zu starten, die wegen eines Ausfalls der Satelliten unbemerkt gelingt. Heftige Kämpfe an der Ostküste sind die Folge. Beim Versuch, Makarov endgültig auszuschalten müssen die Task-Force-Männer feststellen, dass ein amerikanischer General sie verraten hat. Sie schließen ein kurzfristiges Bündnis mit Makarov und töten den General (zweites Spiel). Im dritten Teil der Modern-Warfare-Reihe versucht der SAS weiterhin, Makarov zu finden (in Afrika und Osteuropa, hauptsächlich), während die Amerikaner erst die Invasion an der Ostküste zurückschlagen. Als die Russen in allen europäischen Großstädten einen gleichzeitigen Chemiewaffenanschlag als Vorbereitung für eine Invasion verüben, muss Europa verteidigt und gleichzeitig die Spur zu Makarov gefunden werden, der den russischen Präsidenten als Geißel hält. Es gelingt schließlich, die russische Staatsführung von Makarov zu trennen und Makarov zu jagen und zu töten.
Auch spielen Regierungen oder andere nicht-militärische Belange praktisch keine Rolle. Insbesondere Konstruktionen wie das Völkerrecht oder Menschenrechte sind für die Protagonisten nur da relevant, wo westliche Bürger betroffen sind. Weder haben die osteuropäischen Menschen irgendwelche Rechte, noch die Afrikaner. Hier ist es besonders auffällig, wenn hunderte Mitglieder der nur als "local militia" betitelten AK-47-Träger von der überlegenen Militärhardware des Spielers über den Haufen geballert und Luftschläge mitten in die dicht besiedelten Slums geführt werden. Auch Folter und Gewalt gegenüber besiegten Feinden ist absolut an der Tagesordnung und wird nicht nur nicht verurteilt, sondern geradezu gefördert. Das krasseste Ausmaß dieser moralischen Ambiguität findet sich in "Call of Duty Black Ops", einem Nebenprodukt der Reihe, das im Kalten Krieg angesiedelt ist, wo der Spieler aktiv einen Gefangenen foltern muss. Diese Folter, das bestätigt perverserweise sogar das unschuldige Folteropfer später selbst, ist dabei im Interesse der Sache notwendig. Eine solche Verabsolutierung des die Mittel heiligenden Zwecks zieht sich durch die komplette Geschichte und lässt jeden Tom-Clancy-Roman als Gralshüter des liberalen Staates erscheinen.