Geschichte der türkischen Küche

Von Lynxxx

Türkische Delikatessen,
z.b. die berühmten gefüllten Weinblätter

»Himmel und Erde sind nichts als ein Apfel, gewachsen an Gottes Baum Unendlicher Macht.«

Mevlana Dschalal ad-Din ar-Rumi (1207 - 1273) Mesnevi (Gedichte), Band IV

Heute möchte ich euch eine Leseprobe aus einem Ausstellungskatalog vorstellen, in dem die Geschichte der türkischen Küche beleuchtet wird. Ich hörte manchmal in der Türkei, dass dort stolz darüber berichtet wurde, dass die türkische Küche zu den Großen dieser Welt gehöre. Ja, dass sie sogar nach der chinesischen und der französischen Küche den dritten Platz einnehme. Wie auch immer dieses gemessen wird, eines ist klar: In Deutschland kann man nur sehr selten die erlesene türkische Küche kosten. Besonders auch nicht in ihrer osmanischen Sultanspalastküchentradition, da deren Speisen oft sehr aufwendig sind, und offenbar die deutsche Kundschaft, anders als zum Beispiel bei der französischen Küche, nicht bereit ist hochpreisige türkische Speisen zu bezahlen. Vielleicht ein Problem des Image, den die hiesigen Türkischstämmigen bei der Mehrheit der Deutschen besitzen? Jedenfalls kann man sagen, dass die türkische Küche eine sehr vielgestaltige ist, auch entgegen den hiesigen Vorstellungen kaum Knoblauch oder Kümmel verwendet. Da verwendet inzwischen die neue deutsche Küche erheblich mehr. Sowieso wird nur sparsam gewürzt, um den Geschmack der einzelnen Nahrungsmittel zur richtigen Geltung zu verschaffen.
Wie dem auch sei, ich habe diese Aussage von der drittbesten Küche wahrscheinlich auch mal in einem alten Baedecker-Reiseführer lesen können, sowie in dem Text unten. Es wird wahrscheinlich die Variabilität einer Küche gemeint sein, wieviele Gerichte die Köche aus einem jeweiligen Nahrungsmittel zu kochen imstande sind. So werden zum Beispiel in der türkischen Küche mehr als 40 verschiedene Auberginengerichte gezählt. Vielleicht komme ich nochmal dazu dieser Aussage nachzugehen. Jedenfalls soll dieser Post nicht der letzte zur türkischen Küche sein.
Viel Spaß beim Lesen und Guten Appetit, oder wie man auf türkisch sagt: Afiyet olsun!

Große Imperien haben große Küchen hervorgebracht. Der fruchtbare Boden und die Tüchtigkeit der Bauern und Fischer des türkischen Reiches, verbunden mit der Begeisterung und dem Können seiner Küchenchefs und häuslichen Köche, haben feine, wohlschmeckende Gerichte entstehen lassen, die die türkische Küche neben der französischen und chinesischen zu einem der drei herausragendsten Beispiele für kulinarische Kunst in der Welt gemacht haben. Im Lauf ihrer Entwicklung, von der Küche der türkischen Stämme Zentralasiens bis zu der Küche von heute, hat die türkische Kochkunst einen individuellen Charakter angenommen, der in der Anlage der Küche, den Kochgeräten, den Gerichten und Garmethoden, dem Anrichten von Speisen und in bestimmten Sitten zum Ausdruck kommt. Abwechslungsreichtum und Vielfalt werden auf jedem Gebiet der Kochkunst gleichermaßen gepflegt.

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