in jedem Garten, auf jeder Terrasse, jedem Balkon, ob in der Stadt oder auf dem Land, sind Vögel unterwegs. Wer diese Tiere liebt, so wie ich und sich die Zeit nimmt, kann sie beobachten.
Der schönste Zeitpunkt ist für mich, wenn der Nachwuchs da ist. Wenn der Altvogel seine Kleinen zum Futterplatz ruft und sie angeflattert kommen, die Schnäbelchen weit aufsperren und die völlig zerzauste Vogelmama nach mehr bedrängen.
Manchmal denke ich, dieses arme Muttertier ist völlig überfordert mit ihrem ewig hungrigen Nachwuchs. Um den Vogelmamas die Fütterung zu erleichtern, gibt es bei mir das ganze Jahr hindurch ein gut gefülltes Futterschälchen und Meisenknödel. Die Vögel danken es, immer!
Saßen neulich zwei winzige Blaumeisen einträchtig nebeneinander auf der Stuhllehne am Esstisch. Die Terrassentür war offen und sie sind ins Wohnzimmer geflogen. Wo ich gehe und stehe, meine Kamera ist immer dabei. Doch in diesem Fall, leider nicht. Als ich dann näher ging, sind sie wieder ab nach draussen. Aber nur bis zum Futterschälchen. Und dort warteten sie dann bis ich mit der Futterdose kam. Bis auf einen Meter kann ich nah kommen, dann fliegen sie ein paar Äste weiter.
Fotos & Text Dagmar Hiller
So, und heute bekam ich das grösste Geschenk. Seit Wochen schon übe ich, immer ein Schrittchen näher zu kommen. Heute am Nachmittag habe ich die Erdnusskerne einfach mal mit der ausgestreckten Hand hingehalten. Eins der Kleinen, insgesamt sind es vier Blaumeisen und zwei Kohlmeisen, war schon immer das Mutigste. Einige Male hin und hergehüpft und dann … ganz schnell auf die Hand, ein Kernchen genommen und nix wie weg. Drei mal heute Punktlandung auf meiner Hand. Eine kleine Kohlmeise flattert immer mit, traut sich aber nicht. Sicher bald, wenn sie begreift, dass ich ihr nichts tue.
Ich werde berichten ..
Vielleicht ist es bis zum Winter soweit, dass die Meisen das Futter zusätzlich aus der Hand nehmen. Was für ein grosses Geschenk, wenn ein Wildvogel so viel Vertrauen entgegen bringt!