Geschäftskonto für Gründer

Früher oder später benötigt jedes Start-Up ein eigenes Konto. Während Einzelunternehmer zu Beginn über ihr Privatkonto wirtschaften können, müssen u.a. UGs und GmbHs von Beginn an ein eigenes Konto haben. Viele Banken bezeichnen sich als gründerfreundlich und bieten ein Geschäftskonto für Gründer an.

Vorsicht vor dem Weiterlesen: Hier schreibt ein wütender Kunde, es könnte also ein "leicht" subjektiver Eindruck übermittelt werden!

Die Werbung suggeriert uns ein schönes Bild: Ein kleiner Junge wird an der Hand genommen, wird älter und erfolgreicher und wundert sich, wer eigentlich der Partner an seiner Seite ist. Es ist natürlich seine Hausbank, die sich um all seine finanziellen Belange kümmert. Die Wirklichkeit sieht dabei natürlich ganz anders aus.

Vor dem ersten Gespräch bei der Bank ist man als Gründer nervös. Das ist auch natürlich, denn normalerweise braucht man etwas von Ihnen z.B. einen ERP-Gründerkredit zur Finanzierung. Man kalkuliert und schreibt also einen fantastischen Business Plan, klemmt ihn sich unter den Arm und sucht die nächstbeste Filiale einer Bank auf. In meinem Fall war das die Stadtsparkasse. Dort redet und präsentiert man sich und seine Idee bestmöglich und versucht alle kritischen Fragen möglichst gekonnt zu umgehen. Diese Art der Präsentation ist schon einmal Fehler Nr. 1! Man muss die Sache anders betrachten. Eigentlich will die Bank das Start-Up als Kunden gewinnen, nicht man selbst möchte die Bank überzeugen. Doch leider machen viele denselben Fehler wie ich. In Zukunft werde ich das so sehen: "Ich bringe das Grundkapital für eine GmbH in bar mit, da sollen sie sich mal ins Zeug legen und mich überzeugen."

Mein zweiter Fehler waren die Kriterien zur Auswahl der Hausbank. Ich dachte ich bin ein Gründer aus München, da möchte ich auch die Hausbank haben, die sich als "Bank unserer Stadt" bezeichnet, die Stadtsparkasse. Noch dazu steht ein besonderes "Existenzgründungscenter" zur Verfügung, was mich bei allen Themen der Gründung unterstützen soll. Dieses Marketing-Gesäusel klang alles so gut, dass ich sofort überzeugt war. Die Realität sieht aber so aus, dass das Existenzgründungscenter nur für Unternehmen gedacht ist, die einen Kredit über die Sparkasse beantragen. Nachdem ich das vorerst nicht möchte war es das schon einmal mit der Unterstützung und Beratung dort.

Der letzte und größte Fehler war es jedoch sich nicht genau über die Konditionen zu informieren (und damit meine ich diese tatsächlich nachzulesen). Auf meine Frage bei der Eröffnung des Kontos welche Gebühren denn anfielen bekam ich die Antwort es würden "die üblichen Gebühren für vergleichbare Geschäftskonten" anfallen. Im Werbeflyer sind ein paar Gebühren aufgeführt, die mir weder unüblich noch überhöht vorkommen z.B. die Kontoführungsgebühr. Nun habe ich das Konto und sehe meine erste Abrechnung. Es fallen, kurz gesprochen, Gebühren für jeden Mist an! Für die Bezahlung mit EC-Karte fällt eine pauschale Lastschriftgebühr von 0,50 EUR plus zzgl. eine Gebühr für Kartenzahlung an. Sogar für jede Gutschrift auf dem Konto werden pauschal 0,50 EUR abgezogen.

Das ärgerlichste an dieser Tatsache ist die lapidare Antwort meines Betreuers auf meine Frage, ob diese Gebühren gründerfreundlich wären, nämlich dass die Gebühren "in einem angemessenen Verhältnis zu den Leistungen" stünden. Naja, so viele Leistungen bekomme ich noch nicht und andere Banken haben diese Art der Gebührenstaffelung auch nicht.

Mein Tipp für den Start: Pfeift auf "Dein starker Partner" oder "die Bank Deiner Stadt" und sucht Euch eine Bank, die möglichst transparent und kostenkünstig ist. Die sogenannte "Beratung" bekommt ihr z.B. bei der IHK umsonst. Und Förderkredite von der KfW könnt ihr bei jeder Hausbank beantragen.


wallpaper-1019588
LUCK LIFE: Band feiert Europapremiere auf der Connichi
wallpaper-1019588
Wind Breaker: Deutscher Simuldub bei Crunchyroll gestartet
wallpaper-1019588
Kizuna no Allele: Erste Staffel erscheint auf Disc
wallpaper-1019588
Acro Trip: Promo-Video verrät Startzeitraum