Gerüchteküche-Küchengerüchte

Von Opa @OpasBlog

Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um Küchengerüchte zum Thema Respektvoller Umgang mit Lebensmitteln.

Über dem Eingang unseres Supermarktes heißt es in großen Lettern: Wir lieben Lebensmittel. In aller Regel sind Oma und Opa auch ganz zufrieden mit dem, was uns dort geboten wird. Vor allem auf die Fleischtheke lässt Opa normalerweise nichts kommen – von sporadischen Aussetzern einiger weniger Verkäufer einmal abgesehen. In dieser Woche allerdings (Donnerstagabend, ca. 19.30 Uhr) war ein Experte da, von dem man gerne gewusst hätte, was er so im Hauptberuf macht. Nachdem es nach seinen Worten angeblich keine T-Bone-Steaks mehr gab, die eigentlich im Angebot waren, bestellte ich also zwei Entrecotes. „Wie dick sollen sie denn sein“, fragte der Verkäufer, dem ich eine Dicke von drei bis vier Zentimeter signalisierte. Dieses Maß schaffte er zwar oben beim Anschneiden, hielt dies aber, wie sich später beim Auspacken herausstellen sollte, nicht bis unten durch. Da kam eines der Steaks vielleicht noch auf eine Dicke von gerade einmal einem knappen Zentimeter. Was aber nach dem Schneiden passierte, war ein so unwürdiges Schauspiel, wie ich es noch nie erlebt hatte und so – zumindest unwidersprochen – ganz sicher auch nicht mehr erleben werde. Denn die beiden Fleischscheiben schmiss der Mann derart lustlos und ohne etwas darunter zu legen auf die Waage und verpackte sie dann, als wenn sie später ohnehin in den Fleischwolf kämen. Das große Stück, von dem er die Scheiben abgeschnitten hatte, warf er regelrecht respektlos zurück in die Auslage und machte einen Gesichtsausdruck ganz nach dem Motto: Ist mir doch egal und hoffentlich sind die Kunden bald weg. Was soll ich sagen? Oma und Opa waren so sprachlos, dass wir uns nur kopfschüttelnd anschauten und gar nichts mehr sagen konnten. Denn eines war hier ganz klar: Dieser Mann liebt keine Lebensmittel.