Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um Küchengerüchte zum Thema korkelnde Weine.
Oma verdreht immer die Augen, wenn Opa in einem Restaurant versucht, den Kellner dadurch zu foppen, dass er sich über den korkelnden Wein beschwert, obwohl die Flasche doch mit einem Schraubverschluss versehen ist. Dabei ist das durchaus möglich. Denn verantwortlich für den unangenehmen Geruch und Geschmack ist nicht der Korken an sich, sondern die Substanz 2,4,6-Trichloranisol, auch kurz TCA genannt. Und die entsteht, wenn Pilze, die sozusagen immun gegen chlorhaltige Fungizide sind, diese in das muffige TCA umwandeln. Aber nicht nur diese Chemikalie lässt Weinfreunde die Nase rümpfen und den Gaumen Höllenqualen leiden, sondern auch 2,3,4,6-Tetrachloranisol (TeCA) und 2,4,6-Tribromanisol (TBA). Die entstehen, wenn Mikroorganismen auf Chemikalien stoßen, mit den zum Beispiel Holzpaletten oder Weinkartons imprägniert worden sind. Eine Weinflasche hat sich dann schnell eine dieser übel riechenden und schmeckenden Substanzen eingefangen, auch wenn sie einen Plastikkorken oder einen Schraubverschluss aufweist. Was soll ich sagen? Bleibt nur zu hoffen, dass man nicht allzu oft auf derart kontaminierte Weine stößt.
Nicht nur echte Korken können korkeln, auch Plastikkorken oder Schraubverschlüsse.