Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um die Küchengerüchte zum Thema Essblumen bzw. -blüten.
Plötzlich wollen alle mit Essblumen bzw. -blüten einen neuen Trend beim Kochen ausgemacht haben. Dabei gibt es das schon länger. Selbst Opa hat schon vor Jahren Essblumen verwendet. Auch kann ich mich noch gut daran erinnern, wie ich in ganz jungen Jahren im Frühjahr auf Terrassen Stiefmütterchen verputzt habe, als sei das das Normalste von der Welt, natürlich zur Verblüffung der anderen Gäste. Das Problematischste bei Essblumen ist, dass man auch die richtigen erwischt. Denn nicht alles, was gut aussieht, kann auch bedenkenlos verzehrt werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, kauft einfach Essblumenmischungen im Geschäft oder Internet. Da kann nicht viel schiefgehen. Ansonsten sollte man schon genau hinschauen. Genießbar sind in jedem Fall Stiefmütterchen (schön bunt), Gänseblümchen (nussige Geschmacksnote), Rosen (besonders lecker als Marmelade oder Sirup), Ringelblumen (Safran der armen Leute), Platterbse (geschmacklich wie Erbsenschoten), Kapuzinerkresse (für herzhafte Speisen) und Veilchen (kandiert für Süßspeisen). Was soll ich sagen? Am besten nur die Blüten verwenden und auf die Stengel verzichten. Also los: Sie liebt mich, sie liebt nicht, sie liebt mich …
Stiefmütterchen (links) und Gänseblümchen (rechts) eignen sich grundsätzlich zum Verzehr. Allerdings sollte man bei diesem Stiefmütterchen angesichts der Fundstelle an einer Straßenecke eher vorsichtig sein, während die Gänseblümchen auf der freien Wiese nicht so belastet sein dürften. Wie gesagt: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht …