Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es noch einmal um die Küchengerüchte zum Thema Salz.
Am Salz scheiden sich die Geister. Seit 2014, nachdem im Fernsehen davor gewarnt wurde, dass die Bevölkerung in Deutschland durch zu viel Jod in Nahrungsmitteln gesundheitlich gefährdet sei, wird ziemlich heftig darüber diskutiert, ob man Salz und Nahrungsmitteln industriell Jod zusetzen soll. Doch darum soll es heute nicht gehen, das behandelt Opa später einmal. Vielmehr soll es um eine Nebenwirkung des Salzes gehen, die schon in der Antike die Menschen dazu veranlasste, kräftig ins Salzfass zu langen. So glaubten die alten Griechen, die sexuelle Lust durch viel Salz im Essen steigern zu können, und setzten das weiße Gold, wie es früher genannt wurde, gezielt als Aphrodisiakum ein. Daher kommt auch die Redewendung „Der Koch ist wohl verliebt“, wenn das Essen versalzen ist. Im 16. und 17. Jahrhundert war das “Einsalzen des Ehepartners” eine regelrechte Mode und in Kunst und Kultur gang und gäbe. So zeigt ein Holzschnitt aus dieser Zeit, wie vier Frauen ihre Ehemänner auf einem Pökelfass einsalzen. Dazu werden sie mit den Worten zitiert: “Unsere Männer sind so edel und süß, dass sie gerne unseren Dienst ertragen … Deshalb salzen wir sie auf dem Salzfass von vorne und hinten ein, um ihr Geschlecht noch stolzer zu machen.” Was soll ich sagen? Zu unerwünschten Nebenwirkungen fragen sie dann doch lieber ihren Arzt oder Apotheker.