Gerade im Winter: Großes Stromsparpotenzial bei Leuchtreklamen

Gerade in der kälteren Jahreszeit, wenn es nicht mehr erst in der Nacht sondern bereits am späten Nachmittag dunkel wird, fallen einem beleuchtete Reklameschilder wieder ganz besonders ins Auge. Was zwar gerade in den Innenstädten für ein tolles Flair sorgen kann, ist allerdings auch ein großer Stromverbraucher mit enormem Sparpotential. Schließlich müssen die Lichter dank modernster Technologien gar nicht ausgehen, sondern einfach nur durch effiziente Leuchtmittel ersetzt und idealerweise mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen betrieben werden. So geschehen am Firmensitz der Berliner Energieagentur (BEA) im Quartier 207/Galeries Lafayette in der Französischen Straße, den seit Neustem ein Werbeschriftzug ziert, der aus energieeffizienten LED-Leuchtbuchstaben zusammengesetzt ist. Der Strom stammt umweltfreundlich aus der Solaranlage vom Dach des Gebäudes und aus einem kleinen Zwischenspeicher.

Berliner Energieagentur mit umweltfreundlicher Leuchtreklame
Foto: Berliner Energieagentur

Angeschaltet wurde die Anlage Ende Oktober 2013, von “Tatort”-Kommissar Boris Aljinovic, der dazu symbolisch auf den Lichtschalter drückte. Mit der Leuchtreklame wird aber nicht nur für das eigene Unternehmen geworben, sie soll zudem als leuchtendes Beispiel für einen möglichen Wandel stehen. Dazu BEA-Geschäftsführer Michael Geißler: “Strom wird teurer, das spürt jeder im eigenen Geldbeutel. Schon mit geringen Investitionen in moderne Beleuchtungstechnik lassen sich jedoch hohe Einsparungen erzielen. Mit unserer Lichtwerbung zeigen wir modellhaft, dass die Kombination von solarer Stromerzeugung, Hochleistungsbatterie und LED eine technisch machbare Lösung ist. Sie weist den Weg in eine Zukunft, in der Strom zunehmend dezentral erzeugt, gespeichert und verbraucht wird.”

Wenn konventionelle T-8-Leuchtstoffröhren gegen moderne LED-Technik ausgetauscht werden, können nicht nur – aber vor allem – in den Wintermonaten einige Euros an Stromkosten eingespart werden. Für ein kleines Ladengeschäft oder einen Handwerksbetrieb lassen sich die Stromkosten für die beleuchtete Außenwerbung laut Berliner Energieagentur um bis zu 60 Prozent oder 200 Euro pro Jahr senken. Nach weniger als zwei Jahren hat sich die Investition in die neuen Leuchtmittel bereits amortisiert. Auf das Gesamtbild einer Stadt bezogen können sich so Unmengen an Strom und natürlich auch sehr viel Geld einsparen lassen. Bezogen auf Berlin schätzt die BEA das Einsparpotential auf etwa sechs Millionen Euro und rund 25.000 Megawattstunden (MWh) Strom pro Jahr. Letzteres entspricht dem Jahresverbrauch von etwa 10.000 Privathaushalten und die CO2-Minderung würde ca. 16.000 Tonnen jährlich betragen.

Solarstrom versorgt BEA Leuchtreklame und Technik
Grafik: Berliner Energieagentur

Insgesamt gibt es in Berlin nach Abschätzung der Berliner Energieagentur mindestens 30.000 beleuchtete Werbeschriftzüge unterschiedlicher Art und Größe. Bei einem durchschnittlichen Einzelhändler wie zum Beispiel einer Bäckerei liegt der Stromverbrauch für eine Lichtwerbung bei etwa 1.500 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Davon lassen sich etwa 850 kWh durch Umstieg auf die effizienten LED-Leuchten einsparen. Bei gleicher Beleuchtungsstärke wären statt einer Leistungsaufnahme von 360 Watt nur noch 145 Watt notwendig.


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