Ich bin bereits mitten im nächsten Buch(Tolstoi und der lila Sessel) , aber die Quangels-Hauptprotagonisten im Buch “jeder stirbt für sich allein.” lassen mich nicht los.
Alles was ich in der Schule pflichtlesen musste, habe ich nie wieder angerührt. Nicht Kästner, nicht Aitmatow, nicht Fallada. Ich glaube das Problem war das blödsinnige Interpretieren des Buches , was jedesmal erfolgte.
Wortakzentes Rezension hat es mich mit Fallada noch mal versuchen lassen. Die Geschichte nahm mich ziemlich schnell gefangen und zog mich immer mehr in einen Strudel. Dieses ganz gewöhnliche, einsam lebende ,Ehepaar das mitgeht mit dem Strom der Zeit, bis der Sohn fällt im Krieg. Plötzlich stimmt nichts mehr ….und mit dem Schicksalsschlag beginnt ein Aufbegehren, vielleicht ein Wieder Gut machen wollen. Sie beginnen karten zu schreiben, gegen Hitler,gegen das Regime…Und natürlich werden sie gefasst und mit dem Todesurteil bestraft.
Das was die Geschichte so nah werden lässt, ist die psychologische Innenansicht. Fallada kommt seinen Protagonisten nahe, in ihrem Werden, Zweifeln,Ringen,in ihrer Feigheit, ihrer Angst, ihrem Mut,Menschlichkeit und Unmenschlichkeit. nichts Menschliches scheint ihm fremd. Ich hatte immer wieder das Gefühl, in einem mir vorgehaltenen Spiegel zu schauen…
Ich habe das Buch oft weglegen müssen, besonders als es um die Tage in der Todeszelle ging…
Es gibt solche und solche Bücher, dies war eines das mich lange verfolgen wird