„O es geht hart zu bei uns in der Heide.Wenn man als Säugling zwischen die Leute dort geworfen wird, merkt man es nicht sogleich, aber später wird’s man gewahr, und man merkt es, wieviel Härte dieser sandige Boden mit dem so sanft blühenden Heidekraut den Menschen abfordert!
Erwin Strittmatters stark autobiographisch geprägte Romantriologie spielt in Bossdom(Bohsdorf) in der Niederlausitz.Teil 1 umfasst den Zeitraum von 1919 bis 1923.
Aus der Sicht des kleinen Jungen Esau Matt, empfindsam und etwas sonderbar , ersteht eine (wie im Klappentext des Buches beschrieben) versunkene Welt wieder.
Da ist die Anderthalbgroßmutter, die die Kundschaft im Laden durch einen eigens gesägten Spion beobachtet oder die Amerikanische. Die 2. Großmutter die nach einer Zeit in Amerika nun gelähmt in der Hinterstube sitzt und Geldbörse,Sparbuch, Spielkarten und Bonbons(Bonse) bei 37 grad bebrütet.
Die Ereignisse der Zeit, dass erste Auto, Elektrizität oder die Inflation spiegeln sich im Alltagder kleinen Leute wieder.
Strittmatter beschreibt die Charaktere detailliert Lehrer Rumposch der prügelt und säuft, muss morgens seinen Kater vertreiben und hält so manche Erzählstunde ab, in der nicht er , sondern die Kinder erzählen was es Neues(Neies )gibt, während Lehrer Rumposch schläft.
Die Mutter mit einer Schwäche für Liebesromane , die vom Vater mit dem Dienstmädchen Hanka betrogen wird und daraufhin wieder einmal tot umfällt. Immer wieder wird vom Großvater, dem Tausendsassa berichtet und von der alten Majke ,die heilen kann.
. Der immer wieder verwendete Dialekt , mal halbsorbisch, mal sächsisch ebenso wie die das Präsens in der Geschichte gehalten ist, bewirkt das Lebendige .
Mich hat das buch in eine fremde Zeit entführt. Langsamkeit und Authenzität machten für mich den Reiz der Geschichte aus. Ich bin neugierig geworden und freue mich auf den 2. Teil.