Es ist wieder so weit. Das letzte Jahr hat sich gerade verabschiedet und so gut wie jeder versucht besser ins neue zu starten. Ziele werden gesetzt. Man fordert sich einmal mehr selbst heraus. Immerhin soll 2017 unvergesslich werden, oder?
Als Buchblogger ist es daher völlig legitim, dass es auf der „Jahres-To-Do-Liste-für-2017“ auch eine Rubik mit „Büchern“ und „Buch-Challenges“ gibt. Man überlegt sich, wie viele Bücher man lesen will, wie viele Seiten und da das noch nicht genug ist, setzt man noch Verlage hinzu.Mir kommt es vor, dass dieses Jahr die Verlags-Challenges eskaliert sind.Ich sehe begeisterte Aufrufe zur „Impress-Challange“, „Dark Diamanond-Challange“, „Papierverzierer-Challange“ und und und…die Liste könnte ich noch weiter ausbauen. Es ist okay, dass es Leute gibt, die es lieben, sich selbst und sein Leseverhalten eine Richtung aufzuzwingen.Zu mir passt es einfach nicht mehr. Ich sage zwar immer, dass ich mich beim Lesen nicht stressen lasse, aber schlussendlich kommt es genau auf das hinaus:Stress.Hektik.Der Zwang, genau das Buch zu lesen, weil ich es für eine Challenge brauche.
Lesen soll Spaß machen, einen eine Freude bereiten und keinen dazu verleiten wie ein Fließband ein Buch nach dem anderen zu verschlingen.Im Jahr 2016 schaffte ich es unglaubliche 117 Bücher zu lesen. Es gab ein Monat, da schaffte ich 13 Bücher. Ich bin eine Vielleserin, aber gleichzeitig auch extrem langsam beim Lesen. Ich tue es, weil ich das Lesen liebe und deshalb nehme ich mir Zeit. Da kann es schnell passieren, dass dabei der Schlaf vergessen wird oder der körperwohltuende Sport vernachlässigt.Zeit eben, die nicht vergeudet ist, aber auch hätte anders eingesetzt werden können.Genau deshalb habe ich beschossen, dass ich gewählterLese. Ich lese, wenn ich Lust dazu habe, nicht, weil ich das Buch bis dahin lesen muss. Keine Jahreschallenges für mich, nur eine ungefähre Linie.
Aus diesem Grund mache ich auch bei der „Reading Challenge“ von Goodreads mit, denn es ist kein muss, sondern ich nehme es als ungefähre Richtung an. Es wird so sein, als ob ich in einen Boot sitze und mich treiben lasse. Die Richtung ist klar, immerhin fließt ein Fluss bergab, aber jede Abzweigung wird einen neuen Weg bestimmen.Wenn ich Lust auf Fantasy habe, dann lese ich eben Fantasy. Wenn plötzlich in mir alles nach kitschigen Liebesromanen schreit, werde ich zu New Adult greifen.Ab und an ein Rezensionsexemplar dazwischen ist auch okay. Aber ich werde mich nicht mehr stressen lassen.
Leser bzw. Blogger sind keine Maschinerie, die eine Rezension nach der anderen raushauen muss. Viele von uns machen das als Hobby. Und ich habe wirklich lange gebraucht bis ich das verstanden habe. Ich las und schrieb gleich darauf Rezensionen. Ich stresste mich und versuchte die Challenge-Seiten aktuell zu halten. Andere streben vielleicht das letztjährige Dauerthema „Geldverdienen als Blogger“ an. Ich nicht. Ich lese und blogge weil es mir Spaß macht. Weil ich gerne Kontakt mit Menschen habe, die ebenso Buchvernarrt sind, wie ich es bin. Weil ich es gerne tue.Die Buchbranche wird für mich nie mehr als ein Hobby sein. Kein zukünftiger Arbeitsbereich und auch nicht die Möglichkeit meinen Namen einmal auf einen Buchrücken zu sehen. Lesen bedeutet für mich abschalten und entspannen.
Challenges verhindern aber, dass ich abschalten kann, denn wenn ich mir etwas vornehme, will ich es schaffen. Ehrgeiz in allen Ehren, aber bei mir ist das schon zu extrem.Auch der Zwang mit „Das-Buch-MUSS-ich-einfach-haben“-Gefühl habe ich schon etwas eingedämmt. Jetzt sage ich dem Stress Good-bye.Ich möchte mir selbst beweisen, dass ich Blogger sein kann UND andere Interessen ausleben kann.
Das ist nun mein Weg, den ich einschlage. Im Laufe des Jahres werde ich mich sicher selbst ab und an herausfordern, aber das mache ich dann, weil ICH es will. Jahreschallenges sind für mich immer viel zu sehr mit Zwang verbunden.
Ich werde gewählter lesen, spontaner zu Büchern greifen und vielleicht schaffe ich sogar den Punkt meiner „Jahres-To-Do-2017-Liste“, welcher besagt, dass ich meinen SUB < 600 Bücher bringen will.
Wer weiß, das Jahr ist noch frisch und 2018 ist noch weit entfernt. Es kann sich noch so viel ändern, aber eines weiß ich:
Egal wie stressig 2017 wird, der Stress wird nicht (