geplante Obsoleszenz bei Pflanzen

Es ist Frühling und ich freue mich immer total auf die ersten Blüten, die sich zeigen. Der Frühling ist meine liebste Jahreszeit.

Im Herbst 2012 habe ich ganz viele Blumenzwiebeln in mein Blumenbeet gesetzt. Sicher 150 – 200 Stück Zwiebeln für Narzissen und Tulpen wurden vergraben. Im Frühling 2013 haben sie alle ganz wunderschön geblüht, ich hatte so eine Freude! Das ganze Beet war übervoll, leider habe ich davon kein Foto mehr.

Nachdem diese Blumen von Natur aus mehrjährig sind, habe ich sie natürlich behalten. Ich muss ja mein Frühlingsbeet nicht jedes Jahr in anderen Farben blühen lassen und schließlich sind Pflanzen Lebewesen, die kann man nicht einfach wegwerfen und töten!

Außerdem hatte ich genau meine Lieblingsblumen gesetzt und es war ganz schön mühsam so viele Zwiebeln zu vergraben.

Auch andere Blumenzwiebeln setze ich immer wieder ein. Wenn ich ein kleines Topferl mit Hyazinthen oder Primeln bekomme werden die Blumen bzw. Zwiebeln nach dem Verblühen im Topf in den Garten frei gelassen.

Die Enttäuschung ist groß

So sehen die Narzissen in diesem Jahr aus. Keine Spur von einer Blüte, keine einzige. Nur ein bisschen Kraut ist gewachsen und das nicht mal an jeder Stelle, wo eine Zwiebel war.

meine Narzissen dieses Jahr

meine Narzissen dieses Jahr

Auch die Hyazinthen sind nicht wieder gekommen. Eine winzige Blüte und der Rest nur Kraut.

Auch die Hyazinthen wollten nicht mehr blühen

Auch die Hyazinthen wollten nicht mehr blühen

Das ist kein Einzelfall

Nicht nur mir geht es so, auch von meiner Schwiegermutter und deren Gartenfreundinnen wird das selbe berichtet.

Da denke ich mir, das ganze hat doch System, das ist die geplante Obsoleszenz bei Blumen.

Wie sollen denn sonst vom Handel im nächsten Jahr wieder Blumenzwiebeln verkauft werden, wenn diese ewig halten?

Leider ist das inzwischen auch in der Landwirtschaft teilweise üblich

Die großen Konzerne produzieren heute Großteils Hybridsaatgut, das nicht fortpflanzungsfähig ist. So wird der Landwirt an den Saatguthersteller gebunden. Im Gegensatz zu früher ist er nicht mehr unabhängig und zieht sein eigenes Saatgut. Ist ja klar, der Saatguthersteller würde nur alle paar Jahre neues Saatgut verkaufen, wenn der Bauer in der Lage ist, seine eigenen Samen zu ziehen.

Auf das Thema gestoßen bin ich im Film “We feed the world” und “Zukunft pflanzen – wie können wir die Welt ernähren”

Es ist für mich wirklich erschreckend, was da passiert und wie weit dieses Streben nach Profit der großen Konzerne uns gebracht hat.

Es geht auch anders

diese Vergissmeinnicht wurden von der Mutterpflanze ausgesäht

diese Vergissmeinnicht wurden von der Mutterpflanze ausgesäht

Diese Vergissmeinnicht wachsen an so einer seltsamen Stelle, weil der Samen in diese Ecke geweht wurde. Ich habe immer einen Blumenkasten mit Vergissmeinnicht stehen, diese Wildpflanzen sind wunderschön und gehen an jeder Ecke auf, wenn man sie lange genug leben lässt, dass sie die Samen aussähen können.

Auch am kleinbäuerlichen Biohof werden Großteils eigene Samen verwendet, teilweise sehr alte Sorten. Sie sind halt nicht so einheitlich. Die Tomaten wachsen nicht an einer Rispe, sind nicht gleich groß und werden nicht alle gleichzeitig reif.

In Österreich setzt sich die Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt & ihre Entwicklung mit dem Namen “Arche Noah” dafür ein, traditionelle und seltene Sorten wieder in die Gärten und auf den Markt zu bringen.

Zum weiterlesen

Einen schöne Beitrag zu diesem Thema habe ich auf “Naturata” gefunden Hybridpflanzen: Neben Einwegflaschen nun auch Einwegpflanzen

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