Mutter, Vater und zwei Kinder. Die Mutter bleibt zu Hause, schmeißt den Haushalt und der Vater geht raus um zu arbeiten. So in etwa sieht das typische Familienbild in Deutschland aus, eine Heileweltfamilie, wie im Bilderbuch und wie es der Wunsch von vielen ist.
Die Realität sieht jedoch ganz anders aus. Frauen möchten nicht mehr nur Hausfrau und Mutter sein, sie möchten Karriere machen und planen Kinder immer später. Auch Beziehungen sind nicht mehr unbedingt für die Ewigkeit. Die Partner leben sich auseinander, verlieben sich neu oder der Seitensprung wird aufgedeckt. So kommt es, dass Patchworkfamilien, Alleinerziehende oder einsame Singles das Bild in Deutschland prägen.
Meine Vorstellung ging auch in die Richtung der Heileweltfamilie. Ich wollte zwei Kinder (ein Mädchen & einen Jungen) einen Partner fürs Leben, einen Hund und natürlich ein Haus mit schönem Garten☺
Den Partner fürs Leben habe ich schneller gefunden als ich mir gewünscht hätte. Mit 15 sind wir zusammen gekommen und wer hätte gedacht, dass es Jahre später immer noch so gut passt zwischen uns, wir zumindest nicht. Nach der ersten gemeinsamen Wohnung und einigen Krisen, nahmen wir dann auch einen kleinen Hund in unserer Gemeinschaft auf. Nachdem wir dann auch die Grundsteine fürs Leben, wie Schulabschluss und Ausbildung, hinter uns gelassen hatten und etwas für das Berufsleben getan haben, plante mein Partner schon das erste Kind. Doch ich konnte mich mit Anfang zwanzig noch überhaupt nicht mit dem Gedanken anfreunden. Zu dem Thema gab es viele ungewisse Fragen in meinem Kopf, vorallem war ich unsicher, ob ich wirklich ein Kind in diese Welt setzen sollte? Überall gibt es Krisen, Kriege und Hunger. Im Fernsehr folgt eine Horrormeldung der Anderen, wie Mordfälle, Terroranschläge oder Unfälle. Was ist wenn das Kind in die Pubertät kommt und die Eltern nicht mehr zählen, dann wird sich ins Koma getrunken oder Drogen genommen. Ganz abgesehen von den persönlichen Einschränkungen. Auswandern bleibt dann ein Traum, Geld zum Shoppen gibt es nur noch fürs Baby und einen Job als Mutter nach einem Jahr Pause zu finden, wird wohl eine Katastrophe. Das Thema Baby schob ich somit immer etwas von mir weg, ich dachte irgendwann kommt schon der Zeitpunkt, wo sich alles ergibt aber planen wollte ich wie bissher auch nur, dass es irgendwann zwei Kinder werden sollten.
Plötzlich war von heute auf morgen alles anders, denn ich war ungeplant, geplant schwanger geworden. Meine Gedanken standen Kopf aber trotzdem freute ich mich irgendwie riesig auf das Baby. Mein Partner und ich nahmen die Schwangerschaft sehr intensiv war, denn alles war neu und veränderte sich, angefangen bei meinem Körper über Essverhalten und Zukunftsplänen. Das erste Foto und die ersten Bewegungen waren faszinierend, denn wir konnten Schritt für Schritt beobachten, wie sich ein neues Leben in mir entwickelte. Aber das allerschönste war die Geburt, als unser Baby endlich das Licht der Welt entdeckte und wir zum erstenmal den kleinen Wurm im Arm halten konnten. Dieses Ereignis muss jeder selber durchgemacht haben, denn es ist unbeschreiblich und das beste überhaupt. Ein kleines, großes Wunder hat die Natur vollbracht und ich würde mein Baby für nichts in der Welt eintauschen, selbst wenn es nicht immer leicht ist, aber das hat auch niemand behauptet♥♥♥
