Unsere Hände sind das wichtigste “Werkzeug”, sie werden im Alltag trotz der großen Beanspruchung oft vernachlässigt, dem Wetter und anderen äußeren Einflüssen ausgesetzt. Unter dem Wort “Maniküre” versteht man die Pflege und Gestaltung der Hände. Sind diese gepflegt und schön, verleihen sie dem Aussehen zusätzliche Schönheit.
Creme ist der wichtigste Schutz
Die Haut ist sehr dünn und meist trocken, da unsere Hände schließlich ständig im Einsatz sind und oft gewaschen werden. Auch die Talgdrüsen sind reduziert vorhanden, somit bildet sich der hauteigene Schutzfilm hier in geringerer Form, als z.B. im Gesicht. Während die restliche Haut oft noch nahezu faltenfrei ist, zeigen sich an den Händen schon früh die ersten Zeugen der Zeit. Durch eine gute Pflege kann man die Regeneration der Haut an den Händen fördern und vor allem unnötige Trockenheitsfältchen mindern.
Es empfiehlt sich vor allem die regelmäßige Verwendung einer speziellen Pflegecreme. Praktische Minigrößen gibt es auch für die Handtasche. Mit einer Creme auf natürlicher Basis liegt man immer richtig, vor allem Ringelblumenzusätze sind gut für die Hände. Wenn sie sehr beansprucht, trocken und sogar rissig sind, kann auch über Nacht gut eingecremt und zur besseren Einwirkung ein Baumwollhandschuh angezogen werden.
Für eine bessere Durchblutung, Beweglichkeit und streichelzarte Haut
Um die Hände von abgestorbenen Hautzellen zu befreien, kann man ihnen ein Peeling gönnen. Mit Olivenöl und etwas Zucker ist es schnell selbst hergestellt, alternativ gibt es auch spezielle Handpeelings, z.B. von Rival de Loop (ca. 2€).
Nicht nur das Gesicht mag Masken und Packungen. Auch die Hände werden über diese besondere Pflege dankbar sein. Am Besten badet man sie zuerst wenige Minuten in einem Milch-Honig-Bad (ganz einfach selbst gemacht), das pflegt und reinigt die Haut. Die die Poren werden geöffnet und aufnahmefähiger für die Pflege. Als Packung oder Maske können Sie ganz normale Produkte verwenden, die auch für das Gesicht geeignet sind, allerdings stets mit viel Feuchtigkeit.
Um den Stoffwechsel anzuregen und die Hände zu entspannen, sind ab und zu Handmassagen genau das Richtige. Hat der Partner keine Lust und für die Kosmetikerin fehlt Zeit und Geld, ist die Massage ganz einfach selbstgemacht: Schon ein Igelball (z.B. aus der Apotheke, ca. 2€) ist gut für die Haut und lässt sich ganz nebenbei abends auf dem Sofa verwenden. Auch die Klang- bzw. Qigong-Kugeln fördern schonend die Beweglichkeit der Finger und Gelenke.
Die Fingernägel richtig pflegen
Eventuelle Nagellackreste werden mit einem in Nagellackentferner getränktem Wattepad entfernt. Der Lack geht einfacher ab, wenn das Pad einige Sekunden auf den Fingernagel gedrückt und dann erst abgewischt wird.
Beim Kürzen und Feilen der Nägel sollten möglichst keine Metallfeilen und -scheren verwendet werden. Sandblattfeilen sind wesentlich schonender und franzen den Nagel nicht so aus. Gefeilt wird immer von den Seiten zur Mitte hin.
Entgegen vieler Meinungen sollte die Nagelhaut wenn möglich an den Händen gelassen werden. Oft wächst sie nach der Entfernung ungleichmäßig nach oder wird verletzt, was zu unangenehmen Entzündungen führen kann. Wenn die Haut noch weit auf dem Nagel wächst, kann sie mit einer Nagelhautzange oder einem Pferdefüßchen vorsichtig entfernt werden. Zuvor sollte sie einige Minuten in einem Handbad eingeweicht worden sein.
Zur Pflege des Nagels gibt es verschiedene Produkte, welche im Drogeriemarkt erhältlich sind. Mithilfe speziellen Ölen und Nagelcremes, die meistens Pflanzenöle und pflegende Inhaltsstoffe haben, kann man spröden, rissigen, dünnen und trockenen Nägeln entgegenwirken.
Möchte man einen natürlichen Look ganz ohne Lack, ist eine 3-in-1-Feile (z.B. Fing´rs, ca. 3€) zu empfehlen. In drei Schritten werden die Nägel poliert und glänzen.
Mit der zusätzlichen Verwendung des Nagelweißstifts wird ein natürlicher French-Look erzielt. Dieser wird etwas angefeuchtet und auf der Unterseite des Nagels aufgetragen.
Kleine Makel mit der richtigen Lackiertechnik ausgleichen
Sind die Hände schließlich schön gepflegt und vorbereitet, kann die Verzierung beginnen.
Nagellacke haben eine schützende und verschönernde Funktion durch einen farbigen, wasserundurchlässigen Film. Er hält am Besten auf fettfreien Nägeln sowie auf einem Unterlack.
Nun sollte man nicht bei jeder Nagelform gleich lackieren. Mit geschickten Tricks und farbigem Lack lassen sich eventuell ungünstige Nagelformen ausgleichen. Ist das Nagelbett sehr breit, bringt es einen optischen Ausgleich wenn der Lack nicht komplett bis an die Seiten verläuft. Damit lange, schmale Nägel nicht wie “Spinnenbeinchen” wirken, ist es empfehlenswert, das Nagelmöndchen frei von Farbe zu lassen. Falls nun die Nägel unterschiedlich geformt sind, sollte ein stets gleiches Oval lackiert werden. So wirken alle Finger schön gleichmäßig.
Zum Schluss kann zusätzlich ein Überlack aufgetragen werden, durch welchen sich die Haltbarkeit des Farblacks verlängert. Er verhindert Absplittern, Abblättern und erhöht die Stoßfestigkeit.
Kunstnägel und Nagelmodellagen
Viele Kosmetikinstitute bieten neben der Maniküre auch Nagelmodellagen an. Das ist besonders bei “Problemnägeln” zu empfehlen, denn der Naturnagel kann durch spezielle Techniken verstärkt werden.
Bei der Lichthärtungstechnik werden Gele aufgetragen, welche unter einer UV-Lampe aushärten. Auch Kunstnägel können angeklebt und mit Gel modelliert werden. Neben der Geltechnik gibt es noch die Möglichkeit mit Acryl zu arbeiten. Hier wird ein spezielles Pulver mit einer Flüssigkeit vermischt und erhärtet sich schnell von selbst.
Beide Techniken dauern ca. eine Stunde und sind schmerzfrei. Lediglich unter dem UV-Licht kann etwas Wärme spürbar sein. Je nach Studio kann man bereits ab 20€ eine Nagelmodellage bekommen. Bei guter Qualität halten die gemachten Nägel bis sie zu weit rauswachsen. Meistens sollte man nach ca. 4 Wochen zum “Auffüllen” gehen, hier werden die Nägel neu zurechgefeilt und neues Gel bzw. Pulver wird aufgefüllt.
Eine schöne Verzierung der Nägel wird auch mit angeboten, hier gibt es die Möglichkeit ein schnelles Design mittels Airbrush zu bekommen. Auf den Nagel wird hierbei eine Schablone gelegt und Farbe mithilfe einer Spritzpistole aufgesprüht. Allerdings ist diese Variante nicht immer ganz stoßfest und nutzt sich schneller ab. Kosten für zehn Nägel ca. 5-10€.
Ansonsten wird das Design meist von Hand mit kleinen Pinseln und verschiedenen Nagellacken angefertigt. Der Zeitaufwand ist etwas größer, daher kostet ein Design pro Nagel ab ca. 2€, hält aber besser.