Mein Tag war super, wie war eurer?
Nachdem ich gestern die Toilettendusche gar nicht mal so schlecht überstanden habe und tatsächlich noch eine volle Folge „The Good Wife“ überstehen konnte (Danke, Papa! ) habe ich 9 Stunden süßesten Schlaf in meinem 18er-Zimmer abbekommen (hab mich gestern verschätzt).
So gestärkt habe ich mich dann auf den Weg zum Hafen gemacht um die „echten“ Preise für die Fähre nach Langkawi herauszubekommen. Überraschenderweise zocken sie einen hier gar nicht ab und so kann ich auch hier um die Ecke die Fähre buchen, ohne nochmal an den Hafen zu müssen. Zumindest wenn ich mich mal entschieden habe, wann ich weiter möchte Da ich morgen noch unbedingt auf die Post will und dann mit dem Bus noch ein paar Dinge auf der Insel erkunden möchte, werde ich vermutlich die Fähre Dienstag Morgen um halb neun nehmen, die mich in 3 Stunden dann nach Langkawi bringt.
Vor der Fähre habe ich mich noch schnell mit drei Thai Buns gestärkt, aus einem kleinen offenen Restaurant hier um die Ecke. Dort werde ich noch mehr austesten morgen. Es gibt dort 4 Sorten Buns und heute habe ich nur den BBQ- und den Gemüse-Bun getestet, ganz abgesehen von den leckeren Nudel- und Reisgerichten die auf den anderen Tischen herumstanden. Runtergespült wurde das dann mit einem Fruchtsaft in dem verdächtig Mangosteen-hafte Fruchtstücke herumschwammen, aber wer weiß schon was man hier so alles in sich reinstopft Es scheinen dort vor allem Einheimische einzukehren, was die seltsamen Blicke erklären würde, die mir immer wieder zugeworfen wurden und vor allem die tiefliegenden Preise.
Kurz nach dem Restaurant stolperte ich dann in einen sehr kleinen Markt, bestehend nur aus 5 oder 6 Buden mit chinesischem Schnickschnack und etwas, das aussah wie Wunderkerzen, aber ohne Wunder. Gemeint sind dünne lange Holzstäbchen, die man anzündet und die dann verkokeln. Vor einem hinduistischen tempel nebenan, wurden die dann mannsgroß verbrannt und in kleiner Form von den Besuchern die aus dem Tempel strömten. Die haben damit bestimmt irgendwelche bösen Geister verscheucht. Zwei Mönche standen davor und verteilten kleine Armbändchen und manche kamen aus dem Tempel mit verkokelnden Papierrollen, die dann in einen großen Kontainere geworfen wurden. Was für ein Ritual dahintersteckte, konnte ich leider nicht herausfinden.
Nachdem das und die Fähre abgehakt waren, ging es wieder nach meiner Art zur Stadtbesichtigung: Karte geschnappt, Sehenswürdigkeiten eingezeichnet und ab! Gesehen habe ich viel von George Town (eine richtige Stadt, nicht so ein kleines Küstendörfchen, dass ich erwartet habe, aber trotzdem alles in 15 Minuten zu Fuß zu erreichen. Sogar eine Bänkerstraße gibt es, die aber dank Auto-freiem-Sonntag wie ausgestorben war) sodass ich um 4 dann nach einem notwendigen Besuch in der Shopping-Mall (Ja, ich weiß, ich Arme…) in meinem Hostel erstmal Pause gemacht habe. Gleich treffe ich mich dann mit Liz zum Abendessen uns Quatschen
In der Shopping Mall habe ich mir zum einen einen neuen Steckdosen-Adapter besorgt und zum anderen zum ersten Mal etwas zu Essen gekauft, von dem ich nicht begeistert war. Wer kauft auch in einer Shopping-Mall Essen, blöder Fehler! Ich war aber so begeistert als eines der Restaurants mit dem Untertitel „Vegetarian“ aufwartete und da konnte ich nicht wiederstehen. Bitter lernen musste ich dann aber, dass damit hier nur gemeint ist, dass sie AUCH vegetarisches Essen haben. Das stellte ich fest, als sich meine Croutons in meiner Reisnudelsuppe als Hähnchen entpuppte, die auch noch ganz frech Fleischklößchen verdeckten. Ich habe dann mürrisch die Reisnudeln rausgefischt und die Tofustücken dazu verspeist. War aber beides auch eher fade.
Generell mache ich zur Zeit alles alleine und genieße es auch sehr! Nach der langen gesellschaftigen Zeit in Australien, brauche ich nun wohl mal wieder ein wenig Allein-Zeit Aber auch wenn es touristisch hier ein wenig anders ist als in Australien (weniger Einzelreisende), wäre es aber kein Problem auch mal jemanden zu finden, mit dem ich etwas unternehmen könnte und genau dieses Wissen, lässt mich leicht auch mal etwas alleine machen (wenn man es wählt, statt zu müssen, fluppt des ) Couchsurfing hab ich langsam wieder angeworfen und werde in Thailand vielleicht mal ein paar Leute treffen, wenn es mir dann mit mir selbst mal langweilig wird
Allerdings schrecken einen manche Typen hier auch ganz schön ab und da ich weiß wie sehr sich Alex über harte Gerüchte-Fakten freut, hier mal zwei Beispiele:
- Der verhungerte Franzose: Er hatte sich wohl Reisebegleitung erhofft, oder zumindest Gesellschaft beim Frühstück, als er sich im Hostel in KL morgens zu mir gesetzt hat. Da war er aber zu dem Zeitpunkt leider ganz falsch gewickelt, denn da war ich noch sehr froh endlich mal alleine zu sein! Noch dazu sah er irgendwie ein bisschen aus wie das Clicheé des armen Backpackers. Nur Haut und Knochen und trockene Cracker zum Frühstück. Ich hatte fast das Bedürfnis ihn nach Chinatown zu schleppen und ihn für 2€ aufzupäppeln, konnte mich aber gerade noch beherrschen.
- Der „Free-Hugs“-Canadier: Der wohnt auch in einem der 18 Betten, hat oben schon eher seeehhr lichtes Haar (was auf nette Art bedeutet, er ist schon etwas in die Jahre gekommen), trägt meist kein Shirt (und nein, der ist GANZ UND GAR KEIN Surfertyp!!) und hat mich gestern damit begrüßt, dass er beide Arme weit austreckte und fragte „Magst du Umarmungen??“ was ich mit einem freundlichen „Nee, eher nicht so…“ beantwortete. War ihm aber wohl nicht freundlich genug Als ich ihn heute Morgen wiedertraf und ihm leider ein zweites Mal bestätigen musste, dass sich das auch nach 9 Stunden gutem Schlaf noch nicht geändert hatte, wurde er schon etwas grummeliger, aber auch davon ließ sich meine Freundlichkeit nicht beirren Hartnäckigkeit muss mit Hartnäckigkeit belohnt werden!
So, nun werde ich mal meine Brasilianerin nebenan abholen. Die steht auch auf Umarmungen, aber bei ihr macht mir das dank ihrer Mentalität auch nichts aus. Vielleicht sollte ich die beiden mal zusammenbringen?!