Geocaching: mein erster T5 Geocache

Von Tino @tinontour

Ich habe mich immer wieder mal auf die Suche begeben – aber nie ernsthaft und regelmäßig betrieben: Geocaching.

Geocaching – Was ist das?

Mittlerweile jedem sicher bekannt ist Geocaching so eine Art Schatzsuche oder Schnitzeljagd mit GPS Gerät (oder einem Smartphone mit GPS-Empfang und der richtigen App dafür). Ein Blick auf mein Geocaching-Profil sagt mir, dass ich seit September 2009 mich vereinzelt mal auf die Suche begebe. Allerdings sollte ich mit meinen ca. 15 gefundenen Caches nun alles andere als große Töne spucken    Ich bin auch bisher nie alleine auf die Suche gegangen, sondern meist mit Freunden oder Familie als Freizeitbeschäftigung am Wochenende. Viele Cacher sind hier wesentlich konsequenter und nutzen jede freie Minute zum cachen. Ich denke sowas kann auch schon fast zur Sucht werden, wenn man immer schwierigere und vor allem auch immer mehr Caches (gut für die Statistik) finden möchte.

Geocaching bietet sich vor allem auch auf Reisen und Städteausflügen an. Viele der Caches werden an sonst für Touristen verborgenen (meist schönen) Plätzen abgelegt und ermöglichen so eine ganz andere Alternative etwas Neues zu entdecken. Ich bin mir auch sicher, dass ich es künftigen Reisen – ausgestattet mit einem besserem GPS-Gerät – es auch künftig häufiger nutzen werde. Ich werde berichten … 

T5 Geocaching Grundkurs

Nun aber zu dem, was ich eigentlich heute schreiben wollte. Marcel hat mich vor einigen Wochen angesprochen, ob wir nicht einen T5 Basic-Workshop machen wollen. Ehrlich gesagt habe ich bis dahin nicht mal gewusst, was T5 bedeutet. Mittlerweile weiß ich es – beim Geocachen sind die Caches nach Schwierigkeitsgraden und nach dem Grad des Terrains eingestuft. Die Skala geht jeweils von 1 bis 5, wobei 5 das Schwierigste darstellt. T5 bedeutet also Terrain 5 (bspw. auf Bäumen, in Felswänden, unter Wasser) und ist somit recht anspruchsvoll. Da ich mit Leidenschaft auch gerne zum Klettern und Bouldern gegangen bin, aber seit 2 Jahren eigentlich aufgrund von Zeitmangel nicht mehr gemacht habe, klang es für mich sehr interessant und wir haben uns angemeldet. Der Kurs fand in Rimbach im Odenwald statt.

Ein paar Worte zum Kurs: er ging ca. 8h mit einer kleinen Mittagspause und fand in einer Gruppe von ca. 6 Teilnehmern statt.  Da ich mich nicht so richtig im Vorfeld mit dem Kurs auseinander gesetzt habe, bin ich auch mit wenige Erwartungen hingefahren. Durchgeführt wurde der Kurs von Frank (dem Inhaber von Pro Line SPORTS und Industriekletter) und Markus (erfahrener Geocacher mit mehr als 4000 !!! gefunden Caches). Die Jungs haben alles super erklärt. Die erste Hälfte des Tages hieß es Theorie zu vermitteln bzw. vermittelt zu bekommen.

Das ist als Kletterer nur bedingt interessant, weil natürlich die Knoten, Sicherungstechniken und -geräte größtenteils bekannt sind. Allerdings merkt man nach einiger Zeit Kletterpause, dass doch das ein oder andere wieder an Wissen fehlt und so eine Auffrischung gut tut. Außerdem benutzte ich beim Klettern bisher auch nie eine Handsteigklemme … also sind auch durchaus neue Dinge dabei gewesen. Mehr Informationen zur

  • Knotenkunde (Achter, HMS, Sackstich, Spierenstich),
  • Sicherungsgeräte (Grigi, Tube, Smart),
  • Seilzugangstechniken (Prusik, Handsteigklemme, Brustklemme)

und den anderen Theorien zum AbseilenRettung und Orthostatischen Schock gehe ich in einem anderen Artikel noch mal ein, wenn ich die Theorie auch mehrfach in der Praxis anwenden konnte.

Der praktische Teil fand dann an einer Birke vorm Laden statt. Hier hatte Frank (in der Zeit, als Markus die “Materialkunde” mit uns gemacht hat) schon alles vorbereitet, d.h. Seile schon mal in die Bäume gehangen. Zu zweit haben wir nun jeweils versucht die Theorie in die Praxis umzusetzen. Hier hat sich dann schon gezeigt, dass dies einigen einfacher und anderen wieder schwerer gefallen ist. Mir natürlich einfacher  Der Tag ging dann auch ziemlich schnell rum. Am Abend erreichte mich dann auch direkt noch eine E-Mail mit einem 11 seitigem Handout über das Gelernte und auch noch mit der Erklärung (inkl. Fotos) einiger wichtiger Knoten – damit kann ja nichts mehr schief gehen 

Fazit: Frank und Markus haben es super erklärt – als erfahrener Kletterer ist der Basic-Kurs jedoch nur bedingt zu empfehlen, da er von einem Wissensstand hinsichtlich Knoten, Sicherung und Höhenerfahrung von = 0 ausgeht – dafür gibt es aber den Advanced-Kurs 

Pro Line SPORTS
Im Kreuzwinkel 6
64668 Rimbach
http://www.pro-line-sports.de

Die Theorie in der Praxis – mein erster T5 Geocache

Geocaching | Robinson's Lookout - T5 Cache in Mannheim

Unser Tag war aber noch nicht vorbei. Marcel und ich sind zunächst zum Grillen gefahren. Gegen 21 Uhr meinte Marcel: “komm, lass uns doch unseren ersten T5 Cache machen.” Gesagt – getan. Wir haben geguckt, wo einer in der Nähe ist und nachdem Marcel sich vorher mit der bis dahin noch fehlenden Ausrüstung ausgestattet hat, waren wir auch perfekt ausgerüstet. Einzig ein Wurfsack und Wurfleine fehlten uns – hier erwies uns eine große Mutter und eine Malerschnur gute Dienste. Unser ausgesuchter Cache war der “Robinson’s Lookout” in Mannheim auf der Friesenheimer Insel. Bis wir dann beim Cache waren, war es natürlich dunkel. Der Weg zum Cache ist mit einem Fußmarsch verbunden. Direkt am Wasser gelegen kann man sich auch vorstellen, welche Insekten hier so auf einen gewartet haben. Den besagten Baum haben wir sehr schnell gefunden. Nun hieß es in der Dunkelheit auch noch da hoch zu kommen. Mit unserer gebastelten Wurfschnur haben wir zunächst mehrere Versuche gebraucht einen geeigneten Ast zu treffen – leider hat sich unsere Wurfschnur dabei auch mehrfach verhangen und wir mussten sie abschneiden. Nach mehreren Schnurkürzungen war sie dann so kurz, dass wir nur noch einen Wurfversuch hatten und was soll ich sagen: Marcel hat perfekt getroffen. Nun wurde es ernst. Das Gelernte musste in der Dunkelheit in die Praxis umgesetzt werden. Ich bin als Erster hoch und musste feststellen, dass es sich nach einem anstrengenden Tag und vollgestopftem Magen (wir waren ja vorher grillen) nicht wirklich leicht klettern lässt. Ich habe aber das Ziel erreicht. Leider schnürte mir mein Gurt doch etwas mein rechtes Bein ab, so dass ich zwar die Box geöffnet und den Kugelschreiber entnommen hatte, aber mich dann doch nicht mehr ins Logbuch eintragen konnte und mich entschlossen hatte abzusteigen. Marcel versuchte es nach mir und es ging ihm ähnlich – Box in der Hand, aber dann Probleme mit dem Bein und für den Abstieg entschieden – Gesundheit geht vor und für den ersten Cache waren wir weit gekommen. Der Cache läuft uns ja nicht weg und wir können es noch mal bei Tageslicht probieren. Doch leicht erschöpft, aber vollkommen zufrieden haben wir den Heimweg angetreten.